Für den amerikanischen Saxophonisten Lee Konitz bildete das Quartett jene Besetzung, mit der er im Laufe der Jahre wohl die meisten Aufnahmen realisierte. Erste Gruppenaufnahmen machte er zwar Ende der 1940er Jahre mit Quintett- oder Sextett-Formationen. So dauerte es bis zum 10"-Album "Konitz" (Storyville, 1954) bis erste Quartettaufnahmen erschienen.
Seine Begleiter waren Ronnie Ball (p), Peter Ind (b) und Jeff Morton (dm). Auf "At Storyville" (Storyville, 1954) wurden Konitz und Ball von Percy Heath (b) und Al Levitt (dm) begleitet. Die Serie ging weiter mit "In Harvard Square" (Storyville, 1955) mit Ronnie Ball (p), Peter Ind (b) sowie Al Levitt oder Jeff Morton (dm).
Es folgten weitere Quartettalben, die unter Lee Konitz Namen auf den Markt kamen. Teils handelte es sich dabei um Zusammenfassungen auf LPs von Aufnahmen die auf 7"-EPs oder 10"-Minialben erschienen waren. Auf "Tranquility" (Verve, 1957) tauchte erstmals der Name The Lee Konitz Quartet auf.
Billy Bauer (g), Henry Grimes (b) und Dave Bailey (dm) waren dabei seine Begleiter. "The Real Lee Konitz" (Atlantic, 1957) war im selben Jahr eine Aufnahme mit Billy Bauer (g), Peter Ind (b) und Dick Scott (dm). Allerdings war in zwei der acht Stücke mit Don Ferrara (tp) ein fünfter Musiker zu hören.
"Inside Hi-Fi" (Atlantic, 1957) zeigt Konitz und Dick Scott (dm) entweder mit Billy Bauer (g) und Arnold Fishkin (b) oder mit Sal Mosca (p) und Peter Ind (b). Nur in Japan und viele Jahre nach den Aufnahmen erschien "Worth While Konitz" (Atlantic, 1972). Es handelte sich um Aufnahmen vom Dezember 1956 mit Mosca, Ind und Scott bei einer sowie mit unbekannten Musikern bei einer anderen Session.
Tracks dieser drei 1956 eingespielten "Atlantic"-Alben wurden später auf der Doppel-CD "The Complete 1956 Quartets" (American Jazz Classics, 2010) zusammengefasst. "European Episode" und "Impressive Rome" (beide Campi, 1968) zeigten Konitz mit den Europäern Martial Solal (p), Henri Texier (b) und Daniel Humair (dm).
Es waren die ersten von vielen Aufnahmen von Konitz für italienische Labels (siehe Lee Konitz in Italien). Später machte er vor allem viele Aufnahmen für "Phililogy". "Spirits" (Milestone, 1971) enthielt neben fünf Duostücken mit Sal Mosca (p) vier Quartetttracks zusätzlich zu Mosca mit Ron Carter (b) und Mousey Alexander (dm).
"Jazz À Juan" (SteepleChase, 1977) mit Aufnahmen von 1974 mit Martial Solal (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Daniel Humair (dm) wurden erst mit Verzögerung veröffentlicht. Es war dies wieder einmal ein Album, das unter dem Gruppennamen Lee Konitz Quartet auf den Markt gebracht wurde.
"In Concert" (India Navigation, 1982) enthielt ebenfalls Quartetttracks von 1974, und zwar mit Chet Baker (tp, vcl), Michael Moore (b) und Beaver Harris (dm). "The Unissued 1975 Copenhagen Studio Recordings" (Storyville, 1997) mit Dave Cliff (g), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) und Al Levitt (dm) erschien 22 Jahre nach der Realisierung.
Für "Satori" (Milestone, 1975) umgab sich Konitz mit Martial Solal (p, e-p) oder Dick Katz (e–p), Dave Holland (b) und Jack DeJohnette (dm). "Jazz A Confronto 32" (Horo, 1976) entstand in Italien mit Dave Cliff (g), Peter Ind (b) und Al Levitt (dm).
Konitz, Martial Solal (p), John Scofield (g) und Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) waren Co-Leader auf "Four Keys" (MPs, 1979). "Ideal Scene" (Soul Note, 1986) war das nächste Album, das unter dem Gruppennamen Lee Konitz Quartet erschien. Harold Danko (p), Rufus Reid (b) und Al Harewood (dm) waren die Begleiter.
Auf "The New York Album" (Soul Note, 1988) bestand das Lee Konitz Quartet aus Danko, Marc Johnson (b) und Adam Nussbaum (dm). Für "Blew" (Philology, 1989) tat sich Konitz mit dem Space Jazz Trio von Enrico Pieranunzi (p) zusammen. "Round & Round" (Musicmasters, 1988) zeigt Konitz mit Fred Hersch (p), Mike Richmond (b) und Adam Nussbaum (dm).
Auf "Zounds" (Soul Note, 1991) bestand das Lee Konitz Quartet aus Kenny Werner (p), Ron McClure (b) und Bill Stewart (dm). "Lullaby of Birdland" (Candid, 1994) war 1991 mit Barry Harris (p), Calvin Hill (b) und Leroy Williams (dm) zu Stande gekommen. "Jazz Nocturne" (Evidence, 1993) hiess eine Quartettaufnahme mit Kenny Barron (p), James Genus (b) und Kenny Washington (dm).
Konitz und Don Friedman (p) wurden auf "Lee Konitz Meets Don Friedman" (Insights, 1994) von Tsutomu Okada (b) und Jeff Williams (dm) begleitet. "Live at the Manhattan Jazz Club" (GAM, 1995) zeigt Konitz mit dem Jeanfrançois Prins Trio. Auf "Dearly Beloved" (SteepleChase, 1997) bestand das Lee Konitz Quartet Harold Danko (p), Jay Anderson (b) und Billy Drummond (dm). Auf "Dig-It" (SteepleChase, 1999) war Ted Brown (ts ) der Co-Leader sowie Ron McClure (b) und Jeff Williams (dm) die Begleiter.
Für "Pride" (SteepleChase, 1999) umgab sich Konitz mit George Colligan (p, org), Doug Weiss (b) und Darren Beckett (dm). "At the New Mississippi Jazz Club" (Philology, 2002) bestand aus Aufnahmen von 2000 mit Giovanni Ceccarelli (p), Mauro Battisti (b) und Carlo Battisti (dm). Mit Marco Di Gennaro (p) an Stelle von Ceccarelli wurde "Listen... Silent" (Dodicilune, 2002) aufgenommen.
Als Lee Konitz New Quartet bzw. mit der Gruppe Minsarah, bestehend aus Florian Weber (p), Jeff Denson (b) und Ziv Ravitz (dm), spielte Konitz "Deep Lee" (Enja, 2008) und "Live At The Village Vanguard" (Enja, 2010).
Für "Live at Birdland" (ECM, 2011) scharte er mit Brad Mehldau (p), Charlie Haden (b) und Paul Motian (dm) arrivierte Musiker um sich. Auch auf "Enfants Terribles" (HighNote, 2021) wurde er mit Bill Frisell (g), Gary Peacock (b) und Joey Baron (dm) von prominenten Musikern begleitet.
"Costumes Are Mandatory" (HighNote, 2013) zeigt Konitz mit Ethan Iverson (p), Larry Grenadier (b) und Jorge Rossy (dm). "First Meeting: Live in London, Volume 1" (Whirlwind, 2014) enthielt Liveaufnahmen von 2010 mit Dan Tepfer (p), Michael Janisch (b) und Jeff Williams (dm). 2015 nahm er mit Kenny Barron (p), Peter Washington (b) und Kenny Washington (dm) "Frescalato" (Impulse!, 2017) auf.
Weitere Quartettaufnahmen entstanden jeweils mit Co-Leadern unter Gruppenbezeichnungen wie Attila Zoller/Lee Konitz Quartet, Bill Evans/Lee Konitz Quartet, Konitz/Wunsch Quartet, Konitz/Rava Quartet und Lee Konitz/Kenny Wheeler Quartet. 01/25