Der Altsaxophonist Lee Konitz (1927-2020) und der Tenorsaxophonist Warne Marsh (1927-1987) trafen sich Ende der 1940er Jahren im Umfeld des blinden Cool Jazz-Pianisten und Bandleaders Lennie Tristano und dessen Sextett. Marsh war auch mit dabei, als Konitz Mitte der 1950er Jahre erste Aufnahmen als Bandleader machte.
Das Lee Konitz Quintet bestand aus den Tristano-Begleitern Warne Marsh (ts), Sal Mosca (p), Arnold Fishkin (b) und Denzil Best (dm) und spielte die Schellack-Schallplatten "Marshmallow/Fishin' Around" und "Tautology/ Sound-Lee" (beide New Jazz, 1949) ein.
Die vier Tracks wurden mit vier Stücken des ähnlich besetzten Lennie Tristano Quintets zwei Jahre später auf einem 10"-Album (New Jazz, 1951) wiederveröffentlicht. Eine erweitere Version davon kam später unter Konitz Namen in Form der LP "Subconscious-Lee" (Prestige, 1955) heraus.
Die im selben Jahr veröffentlichte LP "Lee Konitz With Warne Marsh" (Atlantic, 1955) enthielt Aufnamen der beiden Saxophonisten, begleitet von Billy Bauer (g), Ronnie Ball oder Sal Mosca (p), Oscar Pettiford (b) und Kenny Clarke (dm). 1959 entstand der später als Doppel-CD veröffentlichte Konzertmitschnitt "Live At The Half Note" (Verve, 1994).
Mit Bill Evans (p), Jimmy Garrison (b) und Paul Motian (dm) hatten Konitz und Marsh prominente Begleiter im Rücken. Ebenfalls 1959 war Marsh Teil einer Gruppe, mit der Konitz "Lee Konitz Meets Jimmy Giuffre" (Verve, 1959) aufnahm. Die weiteren Musiker waren Jimmy Giuffre (bars), Hal McKusick (as), Ted Brown (ts), Bill Evans (p), Buddy Clark (b) und Ronnie Free (dm).
Auf der anderen Seite war Konitz im Dezember 1975 Mitglied des Warne Marsh Quintets, das im live "Montmartre" in Kopenhagen "Jazz Exchange Vol. 1" (Storyville, 1976), "Jazz Exchange Vol. 2" (Storyville, 1977) und "Jazz Exchange Vol. 3" (Storyville, 1985) einspielte.
Der Rest des Quintetts bestand aus Ole Kock Hansen (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) sowie Svend Erik Nørregard oder Alex Riel (dm) oder aus Dave Cliff (g), Peter Ind (b) und Al Levitt (dm). Das Ganze wurde später mit Trioaufnahmen von Marsh ohne Konitz auf der 4-CD-Box "Two Not One" (Storyville, 2009) zusammengefasst.
Die LP "Lee Konitz Meets Warne Marsh Again" (Pausa, 1977) enthielt Liveaufnahmen von 1976 mit Peter Ind (b) und Al Levitt (dm). Diese Aufnahmen erschienen auch als "London Concert" (Wave, 1977).
Bill Evans holte Konitz und Marsh für das Album "Crosscurrents" (Fantasy, 1978) dazu. Als Begleiter wirkten Evans's damalige Triomusiker Eddie Gomez (b) und Eliot Zigmund (dm) mit. Die Compilation "The Complete Atlantic Recordings Of Lennie Tristano, Lee Konitz, & Warne Marsh" (Mosaic, 1997) umfasste sechs CDs oder zehn LPs. 01/25