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Lenny Breau

Amerikanischer Jazz-Gitarrist, Bandleader und Komponist, geboren am 5. August 1941 in Auburn, Maine. Schon als 12-Jähriger wurde er Profi-Musiker. Zuerst begleitete Breau seine Eltern, die Country & Western-Sänger Hal Lone Pine alias Harold Breau und Betty Cody, die als Hal Lone Pine & His Kountry Karavan durch das Land zogen.


Als Lone Pine junior The Guitar Wizard war er Leadgitarrist der elterlichen Band, spielte pro Show einige Merle Travis- oder Chet Atkins-Nummern und war als Sänger tätig. 1957 zog er mit seinen Eltern nach Winnipeg, Kanada. In dieser Zeit entdeckte Lenny Breau den Jazz. Zur selben Zeit begann einen eigenen Fingerpicking-Stil zu entwickeln.


Nachdem Breau 1959 die elterlichen Band verlassen hatte, gründete er eigene Bands. Beim Pianisten Bob Erlandson nahm er Unterricht und spielte auch in dessen Band. Im November 1961 machte er in Toronto mit den späteren The Band-Musikern bzw. Dylan-Begleitern Rick Danko (b) und Levon Helm (dm) Trioaufnahmen, die erst später wieder entdeckt und dann als "The Hallmark Sessions" (Art Of Life, 2003) veröffentlicht wurden.


Im Jahr 1962 zog Lenny Breau endgültig nach Toronto, wo er mit Don Francks (vcl) und Ean Henstridge (b) die Formation Three gründete. Das Trio nahm mit "Live At The Purple Onion, Toronto, August 1962" (Art Of Life, 2003) auch eine später wieder veröffentlichte Live-LP auf. Zu jener Zeit wurde er auch von Chet Atkins, der eine ähnliche Technik anwandte, entdeckt.


Atkins verhalf Lenny Breau zu einem Vertrag bei "RCA". Bei diesem Label erschienen "Guitar Sounds From Lenny Breau" und "The Velvet Touch Of Lenny Breau" (beide 1969), beide aufgenommen mit Ronnie Halldorson (e-b) und Reg Kelln (dm). Letztere war eine Liveaufnahme, aufgenommen bei einem Konzert im Club "The Manne Hole" von Shelley Manne in Los Angeles.


Weitere Trio-Liveaufnahmen, die Breau 1969 mit Ray Neopolitan (b) und Dick Berk (dm) gemacht hatte, erschienen 2000 als unter dem Titel "Live At Donte's" (String Jazz). Zwischen 1973 bis 1975 lebte er wieder in Winnipeg, ohne dass es in den 1970er Jahren zu offiziellen Aufnahmen kam. Der Mitschnitt einer Session von 1978 mit Brad Terry (cl) erschien 1988 und 1990 auf "The Living Room Tapes Vol. 1 und 2" (Livingroom bzw. MHS).


Die gesamte Session sowie weitere unveröffentlichte Aufnahmen kamen dann auch als "The Complete Living Room Tapes" (Art Of Life, 2003) in Form einer Doppel-CD heraus. Mit Buddy Emmons (pedal-steel-g) als Leader sowie mit Charles Dungey (b), Randy Goodrum (key) und Kenny Malone (dm) entstand bei Auftritten Anfang August 1978 im "Pete's Place" in Nashville "Minors Aloud" (Flying Fish, 1978/Art Of Life, 2005). Erst 1979 konnte Lenny Breau wieder einige aktuelle Aufnahmen veröffentlichen.


Neben den Solo-LPs "The Legendary Lenny Breau ... Now!" (Sound Hole) und "Five O'Clock Bells" (Adelphi) kam in diesem Jahr die Quartett-LP "Lenny Breau" (Direct-Disk Labs) auf den Markt. Breau wurde darauf von Chet Atkins (g), Don Thompson (b) und Claude Ranger (dm) begleitet.


Die wahrscheinlich einzigen erhaltenen Filmaufnahmen von Breau stammten von einem Auftritt am 2. August 1980 am Maine Festival in Brunswick. Diese wurden später auf einer DVD mit dem Titel "Live At The Maine Festival 1980" (Art Of Life, 2009) heraus gebracht. Mit seinem Entdecker Chet Atkins spielte er auch die Duo-Aufnahme "Standard Brands" (RCA, 1981) ein.


"Mo'Breau" (Adelphi, 1981) war ein weiteres Soloalbum. Es wurde ab 1987 zusammen mit Tracks der Solo-LP "Five O'Clock Bells" ganz oder teilweise wiederveröffentlicht. Aufnahmen von 1982 mit Buddy Emmons (pedal-steel-g), Jim Ferguson (b) und Kenny Malone (dm) erschienen als "When Lightn' Strikes" (Tudor, 1984). Die allerletzten Studio-Aufnahmen wurden später als "Swingin' On A Seven-String" (Art Of Live, 2005) wieder veröffentlicht. Darauf finden sich zudem auch Duo-Tracks von Breau mit Ferguson. "Legacy" (Relaxed Rabbit, 1983) und "Quietude" (Electric Muse, 1985) waren Duo-Einspielungen mit David Young (b).


Sie wurden später auf der CD "Live At Bourbon St." (Guitararchive, 1995) zusammengefasst. Wie die Soloaufnahme "Last Sessions" (Genes, 1988) erschien diese nach Breaus Tod am 12. August 1984. Er wurde 43-jährig in seinem Haus in Los Angeles, wo er seit 1981 ansässig war, ermordet. Der Mörder wurde nie gefasst.


Lang nach seinem Tod erschienen mit "Cabin Fever" und "Boy Wonder" (beide auf Guitararchiv, 1997 bzw. 1998) zwei weitere Soloaufnahmen. Auf dem selben Label kam "Pickin' Cotten" (2001), eine Duoaufnahme mit Richard Cotten (g) heraus. Liveaufnahmen von 1980 mit Tal Farlow (g) sowie teilweise Lyn Christie (b) und Nat Garrantano (dm) wurden als "Chance Meeting" (Guitararchive, 1997) auf den Markt gebracht.


Bis dato kamen immer wieder neu entdecktes Material von Breau heraus. Die meisten der frühen Alben wurden im Verlaufe der Jahre auf CD wieder veröffentlicht. Lenny Breau ist zudem auf Aufnahmen von Chet Atkins, Bucky Barrett, Felice And Boudleaux Bryant, John Allan Cameron, Betty Cody, Beverly Glenn-Copeland, Dick Curless, Jimmy Dale Adventure, Buddy Emmons, George Hamilton IV, Moe Koffman, Catherine McKinnon, Anne Murray, Ted Rivers, Hank Smith, Buddy Spicher und Phil Upchurch zu hören.

10/23


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