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Les Percussions De Strasbourg

Französisches Avantgarde-Schlagwerk-Sextett, gegründet 1961 unter der Schirmherrschaft des Komponisten und Dirgenten Pierre Boulez. Boulez war 1959 nach Strasbourg eingeladen worden, um sein Werk "Le Visage nuptial" aufzuführen. Dazu taten sich die Schlagwerker der beiden in Strasbourg ansässigen Sinfonieorchester – das Orchestre municipal und das Orchestre de l’ORTF – zusammen.


Aufgrund dieser Erfahrungen beschlossen die Musiker, gemeinsam ein Perkussionsensemble zu gründen, um weitere Werke der zeitgenössischen Musik zu interpretieren. Gründer waren Bernard Balet, Jean Batigne, Luden Droeller, Jean-Paul Finkbeiner, Claude Ricou und Georges Van Gucht. Die Gruppe nannte sich zuerst Groupe Instrumental à Percussion und wurde später in Les Percussions de Strasbourg umgetauft.


Das erste Konzert fand am 17. Januar 1962 für das Office de Radiodiffusion Télévision Française (ORTF) statt. Seither hat das Ensemble Uraufführungen mehr als 300 Werke zeitgenössischer Musik realisieert. Darunter befanden sich "Eight Inventions" von Miloslav Kabeláč (1963), Karlheinz Stockhausens "Musik im Bauch" (1975) oder Iannis Xenakis’ "Pléïades" (1979).


Das Ensemble erteilte auch Aufträge für Kompositionen. Xenakis schrieb im Auftrag des Ensembles "Pershephassa" (1969). Dies führte dazu, dass der Komponist die Welt der Perkussionsinstrumente zu erkunden begann und sogar eigene Perkussionsinstrumente erfand. Auch Komponisten wie Olivier Messiaen, Kazimierz Serocki, Maurice Ohana, François Bernard Mâche oder Hugues Dufourt schrieben für diese Besetzung Werke.


1967 führten die sechs Schlagzeuger "Ionisation" von Edgar Varèse mit Zustimmung des Komponisten auf, obgleich die Partitur die Teilnahme von 13 Schlagzeugern verlangt hätte. Das Ensemble ging auch auf Tournee und spielte auf einschlägigen Festivals sowie bei den Donaueschinger Musiktagen.


Les Percussions De Strasbourg sind auf über 50 Schallplatten vertreten. Unter dem Titel "50th Anniversary :: Edition 50e Anniversaire" (Accord und Universal, 2012) erschien ein 15 CD starkes Boxset mit Aufnahmen aus der gesamten Geschichte dieses Ensembles.


Zum sich stets ändernden Lineup gehörten Alexandre Esperet, Bernard Lesage, Christian Hamouy, Claire Talibart, Claude Ferrier, Claude Ricou, Detlev Henri Kieffer, François Papirer, Gabriel Bouchet, Georges Van Gucht, Guillaume Blaise, Jean-Paul Batigne, Jean-Paul Bernard, Jean-Paul Finkbeiner, Keiko Nakamura, Mireille Bauer, Olaf Tzschoppe, Olivier Dejours, Pierre Moerlen und Vincent Vergnais. 06/23


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