Amerikanische Roots Rock-Formation, gegründet 1969 in Los Angeles, California, von den Ex-Mothers Of Inventions-Mitgliedern Lowell George (g, vcl) und Roy Estrada (e-b). Zum Original-Lineup und zu den Musikern, die mit George über die Jahre den Stamm von Little Feat bildeten, gehörten zudem Richard Hayward (dm, vcl) und Bill Payne (key, vcl).
Diese beiden Musiker hatten davor bei The Fraternity Of Man gespielt. Diese Band war mit "Don't Bogart That Joint" auf dem Soundtrack zum Film "Easy Rider" (Dunhill und ABC, 1969) vertreten gewesen. Auf dem Debut-Album "Little Feat" (Warner, 1970) war unter anderen auch Ry Cooder (g) zu hören. Little Feat brachte in ihrer Musik die vielen traditionelle Stile der amerikanischen Musik mit Rock'n'Roll unter einen Hut.
Nach dem zweiten Album "Sailin' Shoes" (Warner, 1972) verliess Estrada die Band, um unter dem Namen Orejon Mitglied bei der Magic Band von Captain Beefheart zu werden. Für Estrada stiessen Paul Barrere (g, vcl), Sam Clayton (vcl, perc) und Kenny Gradney (e-b) als feste Mitglieder zur Band.
Zusammen mit George, Hayward und Payne bildeten diese drei Musiker fortan den Stamm der Gruppe. In den nächsten Jahren veröffentlichte Little Feat in regelmässigen Abständen begnnend mit "Dixie Chicken" (Warner, 1973) viele weitere Alben. Die drei nachfolgenden "Feats Don't Fail Me Now" (Warner, 1974), "The Last Record Album" (Warner, 1975) und "Time Loves A Hero" (Warner, 1977) schaffte es unter die Top 40 der Billboard 200.
Unterstützt wurde die Band bei den Aufnahmen von prominenten Musikerinnen und Musikern wie John Hall, Emmylou Harris, Bonnie Raitt, Bonnie Bramlett, Michael Brecker, Mick Taylor, Ry Cooder, Robben Ford, Jim Keltner, Paulinho Da Costa, Pete Kleinow, Nicolette Larson, Michael McDonald, Lenny Pickett, Van Dyke Paris, Chuck Rainey, Linda Ronstadt, Bob Seeger, David Sanborn, David Lindley oder der Tower Of Power Horn-Section.
Mitte dere 1970er Jahre machten Little Feat-Musiker auch bei Aufnahmen des britischen Rocksängers Robert Palmer mit. Auf dessen ersten eigenen Album "Sneakin' Sally Through The Alley" (Island, 1974) war es Lowell George. Auf "Pressure Drop" (Island, 1975) wurde Palmer von allen sechs damaligen Mitglieder von Little Feat begleitet.
Die Little Feat-Live-Doppel-LP "Waiting For Columbus" (Warner, 1978) war bei Konzerten in den USA und Grossbritannien mitgeschnitten worden. Die Doppel-CD-Wiederveröffentlichung (Rhino, 2002) enthielt zehn weitere Songs. Weil sich viel Bandmitglieder ihren eigenen Projekten zuwandten, kam es 1979 zum Split.
Lowell George spielte mit "Thanks I'll Eat It Here" (Warner, 1979) ein Soloalbum ein. Er ging mit dem Material auch auf Tournee. Nach einem Konzert in Arlington, Virginia, am 29. Juni 1979 erlitt er einen Herzinfarkt und starb in Alter von 34 Jahren.
Das noch vor dem Split begonnene Little Feat-Album "Down On The Farm" (Warner, 1979) wurde nach Georges Tod fertig gestellt und herausgebracht. Es war das einzige Little Feat-Album in den Top 30 der Billboard 200. Die restlichen Little Feat-Musiker stellten Live-Songs, unveröffentliche Studiosession sowie Hommagen an Lowell George zum Doppel-Album "Hoy Hoy" (Warner, 1981) zusammen, ohne dass es aber dabei zur Reunion von Little Feat kam.
Mit "As Time Goes By: The Best Of Little Feat" (Warner, 1986) erschien dazwischen eine erste von vielen Compilations. 1987 kam es dann dennoch zu einer Reunion von früheren Musikern. Das Comebackalbum hiess "Let It Roll" (Warner, 1988), gefolgt von "Representing The Mambo" (Warner, 1990) und "Shake Me Up" (Morgan Creek, 1991).
1993 wurde Leadsänger Craig Fuller durch die bisherige Background-Vokalistin Shaun Murphy ersetzt. Sie stammte aus Detroit und hatte zuvor beim "Motown"-Sublabel "Rare Earth" gearbeitet und im Duo mit Meat Loaf gesungen. Nach einer vierjährigen Pause kam das nächste Album "Ain't Had Enough Fun" (Zoo, 1995) heraus.
Die draufolgende Veröffentlichung "Live From Neon Park" (Zoo, 1996) bestand aus Konzertaufnahmen von Auftritten im Dezember 1995 in San Francisco, Los Angeles und Portland mit vielen Gastmusikern wie Craig Fuller oder den Texicali Horns.
Nach "Under The Radar" (CMC International, 1998) und "Chinese Work Songs" (CMC International, 2000) erschien "Extended Versions" (BMG, 2000) mit Live-Tracks der Band vom Juni 1998. Diese wurden 2004 noch einmal neu abgemischt unter dem selben Titel ein weiteres Mal herausgebracht.
Zur selben Zeit erschien die Anthologie "Hotcakes And Outtakes – 30 Years Of Litte Feat" (Rhino, 2000) in Form einer 4-CD-Box. Eine der vier CDs enthielt bisher unveröffentlichtes Material. "Late Night Truck Stop" (Burning Airlines, 2001) war eine Doppel-CD mit Konzertaufnahmen von 1973.
2002 gründete Little Feat mit "Hot Tomato Records" ein eigenes Label. Die ersten Veröffentlichungen waren "Raw Tomatoes" und "Ripe Tomatos" (beide 2002). Es handelte sich um Live-Doppel-CDs, die Konzertmitschnitte, zum Teil auch noch solche mit Lowell George, enthielten.
"Live At Rams Head" (Hot Tomato, 2002) zeigt die Band im Mai 2001 bei akustischen Auftritten in einem 200-plätzigen Club in Annapolis, Maryland. Mit "Kickin' It At The Barn" (Hot Tomato, 2003) erschien zum ersten Mal seit "Chinese Work Songs" wieder ein Studioalbum.
Wie auf früheren Alben, wurde die Band darauf von mehreren Gästen begleitet. Die Session wurde später auch auf einer DVD dokumentiert. Ein Konzertmitschnitt vom Oktober 2000, aufgezeichnet am MangoliaFest in Live Oak, Florida, wurde in Form der Doppel-CD "Down Upon The Suwannee River" (2003) ebenfalls auf dem "Hot Tomato"-Label veröffentlicht.
Die Aufnahmen von "High Wire Act - Live In St. Louis" (Hot Tomato, 2004) hätten nur in Form einer DVD erscheinen sollen, doch auf Grund der Bitten der Fans wurde daraus auch eine Doppel-CD. Die "Barnstormin'"-Tour 2004 wurde auf den CDs "Barnstormin' Live Vol. 1 und 2" (beide Hot Tomatoes, 2005) dokumentiert.
2005 erschienen zudem weitere rund 15 Doppel-CDs, die jeweils die Mitschnitte von LF-Konzerten bei Tourneen 2004 und 2005 durch die USA und Kanada enthielten. Die Aufnahmen waren nur via Bandwebsite erhältlich. Mit "Join The Band" (Proper, 2008) erschien ein Album mit neuem Material.
Zu den Aufnahmen hatte die Gruppe Freunde wie Emmylou Harris, Jimmy Buffett, Vince Gill, Jim Mayer, Bob Seeger und andere eingeladen. Im Rahmen der "Original Album Series" (Warner, 2009) wurden die ersten fünf Alben als Box wiederveröffentlicht. "40 Feat. The Hot Tomato Anthology" (Proper, 2011) hiess eine Compilation in Form einer Triple-CD.
"Rooster Rag" (Rounder, 2012) war das nächste Album mit neuem Material. Danach folgen viele weitere Liveaufnahmen aus früheren Tagen. "Rad Gumbo: The Complete Warner Bros. Years 1971-1990" (Warner, 2014) enthielt alle Alben für "Warner" in Form einer 13-CD-Box.
"Sam's Place" (Hot Tomato, 2024) war 12 Jahre nach "Rooster Rag" wieder einmal ein Album mit neuem Material. Die Band hatte seit der Gründung mehrere Besetzungswechsel durchgemacht. 16 Musiker waren über kurz oder lang Mitglied von Little Feat. Einige von ihnen sind inzwischen verstorben.
Mit Bill Payne (vcl, key) spielte auf "Sam's Place" ein Musiker, der schon bei der Gründung der Band dabei war. Dazu kamen Sam Clayton (perc, vcl) und Kenny Gradney (e–b), die seit 1972 zur Band gehören. Von Little Feat erschienen offiziell bisher 17 Studio- und 14 Livealben. Dazu kamen fünf Compilations, vier Boxsets und 30 Singles. 08/24