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Lonnie Liston Smith

Amerikanischer Pianist, Organist, Keyboarder, geboren am 28. Dezember 1940 in Richmond, Virginia. Er ist nicht zu verwechseln mit dem fast gleichaltrigen Organisten Dr. Lonnie Smith. Seine Familie war äusserst musikalisch. Sein Vater war Mitglied der Gospelgruppe The Harmonizing Four.



Während seiner Jugendzeit waren oftmals Mitglieder von anderen Gruppen wie The Swan Silvertones oder The Soul Stirrers zu Gast im elterlichen Haus. Bei den Soul Stirrers machte damals auch ein Sänger namens Sam Cooke mit, der später ein bekannter Soulsänger wurde.

 

Smith selber lernte an der High School und am College Klavier, Tuba und Trompete. Er schloss seine Studien an der Morgan State University, Baltimore, mit einer Ausbildung als Musiklehrer ab. Schon in seiner Jugend und danach war Smith als Backingsänger und vor allem als Pianist in der Region Baltimore tätig.

 

Dabei spielte er mit den gleichaltrigen Gary Bartz und Grachan Moncur III oder begleitete Betty Carter und Ethel Ennis. Nach dem Abschluss seiner Studien wurde er Mitglied der Hausband im Royal Theater in Baltimore. 1963 ging er nach New York City und war ein Jahr lang Pianist in der Band von Betty Carter.

 

Anfang 1965 begann er an der Seite von Rahsaan Roland Kirk zu spielen. Dabei entstand Kirks Album "Here Comes The Whistleman" (Atlantic, 1965). Ende 1965 wurde Smith Mitglied bei den Jazz Messengers von Art Blakey, wo er den Stuhl des Pianisten mit Mike Nock und Keith Jarrett teilte.

 

Allerdings konnte Smith während dieser Zeit nur gerade drei Konzerte als Jazz Messenger absolvieren, ehe er von Chick Corea abgelöst wurde. Smith kehrte im Mai 1967 zu Roland Kirk zurück, kam dort auf den Album "Now Please Don't You Cry, Beautiful Edith" (Verve, 1968) zu weiteren Aufnahmen.

 

Er wurde von Max Roach und Anfang 1968 von Pharoah Sanders engagiert. In jener Zeit spielte Sanders mit "Karma" (Impulse!, 1969), "Jewels Of Thought" (Impulse!, 1969) und "Thembi" (Impulse, 1971) drei seiner wichtigsten Alben ein. Auf "Thembi" setzte Smith erstmals ein E-Piano ein.

 

Während seiner Zeit bei Sanders begleitete er auch dessen Sänger Leon Thomas bei den Aufnahmen, dazu Gato Barbieri bei seinen Aufnahmen für "Flying Dutchman". Seine nächste Station war Miles Davis, der Smith dazu verknurrte, elektronische Orgeln zu spielen. Davis gab ihm zwei Nächte, um das Orgelspiel zu lernen.

 

Danach war Lonnie Liston Smith auf mehreren Miles Davis-Aufnahmen vertreten so auf "On The Corner" (Columbia, 1973) und "Big Fun" (Columbia, 1974). 1973 gründete er mit den ehemaligen Pharoah Sanders-Mitmusikern George Barron (ss, ts), Joe Beck (g), Cecil McBee (b), David Lee, Jr. (dm), James Mtume (perc), Sonny Morgan (perc), Badal Roy (tabla) und Geeta Vashi (tamboura) seine erste eigene Band.

 

Er taufte sie Lonnie Liston Smith & The Cosmic Echoes brachte in ihr Fusion, Soul und Funk zu einer heissen Mischung zusammen. Für das Debutalbum "Astral Traveling" (Flying Dutchman, 1973) verwendete er als Titelstück ein Werk, das er für Pharaoh Sanders geschrieben hatte. Danach wurde sein Bruder, der Sänger Donald Smith, Mitglied der Band.

 

In stets wechselnden Besetzungen entstanden mit "Cosmic Funk" (Flying Dutchman, 1974), "Expansions" (Flying Dutchman, 1975), "Visions Of A New World" (Flying Dutchman, 1975), "Reflections Of A Golden Dream" (Flying Dutchman, 1976) und "Renaissance" (RCA Victor, 1976) fünf weitere Alben unter dem Gruppennamen The Cosmic Echoes.

 

Die nächsten eigenen Aufnahmen erschienen unter Lonnie Liston Smith' eigenem Namen. Sie hiessen "Live" (RCA Victor, 1977), "Loveland" (Columbia, 1978) und "Exotic Mysteries" (Columbia, 1978). Letztere LP enthielt den Discohit "Space Princess", der im Original und in Remixes auf 7"- und 12"-Singles erschien.

 

Geschrieben hatte der Song der damals erst 16-jährige Marcus Miller, der Bassist der Band. Lonnie Liston Smith wurde zu einem Vertreter des so genannten Quiet Storm-R&B-Subgenre, das sowohl einen Musikstil wie auch ein Radioformat darstellte. Diese in Richtung Smooth Jazz gehende Musikrichtung erhielt den Namen vom Stück "A Quiet Storm" von Smokey Robinson.

 

Smith veröffentlichte mehrere weitere Aufnahmen unter seinem Namen. Zudem machte Smith auf dem Album "Jazzmatazz Vol. 1" (Chrysalis, 1993) von Guru mit. Dazu fanden Leute wie LTJ Bukem oder die Ballistic Brothers Gefallen an der Musik von Smith und mischten daraus House-Versionen. Smith gab über 20 Alben als Leader heraus.

 

Beginnend mit den beiden gleich betitelten, aber von der Tracklist her verschiedenen Alben "The Best Of Lonnie Liston Smith" (RCA, 1978) und "The Best Of Lonnie Liston Smith" (Columbia, 1980) kamen von Lonnie Liston Smith diverse Compilations heraus. Seine Alben wurden mehrfach wieder veröffentlicht.

 

Dazu veröffentlichte "Sony" die Doppel-CD "Explorations - The Columbia Years 1978-1980" (2002), die alle vier "Columbia"-Alben enthielt. In der Reihe "Original Album Classics" (RCA, Legacy und Sony, 2009) wurden die ersten fünf Cosmic Echoes-Alben in einer 5-CD-Box wiederveröffentlicht.        04/24

 

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