Amerikanischer Bluessänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler, geboren am 23. März 1932 in Bessema, Alabama, als Iverson Minter. Seine Mutter starb bei der Geburt und sein Vater wurde 1941 vom Ku-Klux-Klan umgebracht. Er wuchs vermutlich bei seinem Grosseltern in Pittsburgh, Ohio, auf.
1949 zog er nach Detroit, Michigan, um in der Automobilindustrie zu arbeiten. Durch Aufnahmen von Lightnin' Hopkins und Muddy Waters lernte er Gitarre zu spielen. Ab den frühen 1950er Jahren trat er in lokalen Clubs auf. Dabei traf er unter anderem auf John Lee Hooker, mit dem er später Aufnahmen machte, und auf Eddie Burns, der ihm das Mundharmonikaspiel beibrachte.
Am 13. März 1952 kam Minter dank dem Produzenten Joe Von Battle zu ersten Aufnahmen. Diese erschienen unter dem Namen Rocky Fuller, weil Von Battle den Namen Inverson Minter als zu wenig gut befand. Acht Songs dieser Session wurden später zusammen mit acht Stücken von Forest City Joe unter dem Titel "Memory Of Sonny Boy" (Chess und P-Vine Special, 1984) auf einer gemeinsamen LP herausgebracht.
Ebenfalls Anfang der 1950er Jahre machte Minter auch Aufnahmen als Sideman von Little Walter für "Chess". Ende der 1950er Jahre ging Minter nach New York, wo er dank dem Produzenten Bobby Robinson eine Single für das "Atlas"-Label aufnehmen konnte. Robinson veröffentlichte die Schallplatte unter dem Namen Lousiana Red.
1962 wurde Lousiana Red bei einem Auftritt in einem Club in New York City vom Produzenten Henry Glover entdeckt, der junge Talente für das neue Label "Roulette" suchte. Dabei entstand Reds erstes Album "The Lowdown Back Porch Blues" (Roulette, 1963). Diese Aufnahmen wurden zehn Jahre später unter dem Titel "The Seventh Son" (Carnival Gold Standard, 1972) – wohl unerlaubt – wieder veröffentlicht.
Die nächste Aufnahmesession konnte Lousiana Red für den Produzenten Herb Abramson bzw. für das Label "Atlantic" absolvieren. Ein Teil dieser Session erschien unter dem Titel "Louisiana Red Sings The Blues" (Atlantic, 1972). Danach liess er sich in Deutschland nieder, wo er heiratete und bis zu seinem Tod blieb. Ab Mitte der 1970er Jahre konnte Lousinana Red in regelmässiger Folge für diverse Labels Alben veröffentlichen, gesamthaft über 50 im Verlaufe seiner Karriere.
Teilweise entstanden diese Alben zusammen mit anderen Co-Leadern wie Sugar Blue, Champion Jack Dupree, Sunnyland Slim, Carey Bell, Blind John Davis, Alexis Korner und anderen. Ein Teil des Materials wurde auch zu rund einem Dutzend Compilations zusammengefasst. Als Livemusiker war er nicht immer zuverlässig. So soll es vorgekommen sein, dass er Auftritte abbrach, damit er seine Lieblingssendungen am Fernsehen schauen konnte.
Louisiana Red starb am 25. Februar 2012 79-jährig in Hanover, Niedersachen. 08/23