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Luigi Russolo

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Italienischer Komponist, Instrumentebauer und Maler, geboren am 30. April 1885 in Portogruaro, Veneto. 1913 veröffentlichte der so genannte Futurist Luigi Russolo das musikalische Manifest "L'arte dei rumori", übersetzt "Die Kunst der Geräusche" oder "The Art Of Noise". Damit war Russolo wohl der erste Noise-Musiker in der Geschichte der Musik.



In diesem Manifest setzte er sich ausgehend vom Geräuschpegel der Grossstädte und Maschinen mit der Behandlung von Klängen in der Musik auseinander. Zudem entwickelte er Instrumente zur Geräuscherzeugung. Eines dieser Instrumente war das Intonarumori. Übersetzt bedeutet dies Geräuscherzeuger.

 

Es bestand aus verschiedenen Kästen mit Schalltrichtern, die speziell behandelte Membrane zur Erzeugung verschiedener Geräusche enthielten. Russolo experimentierte mit verschiedenen Spannungen und chemischen Behandlungen der Membranen, um unterschiedliche Klangfarben und Tonhöhen zu erhalten.

 

Die Intonarumori spielten eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung, Geräusche und Alltagsklänge in die moderne Musik einzubeziehen. Russolos Erfindung bereitete den Weg vor für viele Komponisten wie Edgard Varèse, Pierre Schaeffer, John Cage und andere.

 

Ein anderes Instrument war das Russolophon 1924. Keines der Instrumente blieb nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Luigi Russolo arbeitete eng mit Filippo Tommaso Marinetti zusammen. Auch sein Bruder Antonio Russolo komponierte futuristische Musik.

 

Anfang der 1980er Jahre setzte die britische Pop Band The Art of Noise, die sich nach dem Werk von Russolo benannt hatte, einige Ideen von ihm auf ihren Schallplatten um. Die Noisemusik wurde teilweise vom Futurismus beeinflusst. Luigi Russolo starb am 4. Februar 1947 im Alter von 61 Jahren in Cerro di Laveno in der Lombardei.

 

Otomo Yoshihide, Sachiko M, Tetuzi Akiyama, Toshimaru Nakamura, Taku Sugimoto und Atsuhiro Ito bildeten Anfang der 2000er Jahre das Intonarumori Orchestra, das am 24. Februar 2002 im Tama Art University Museum in Tokio mit Hilfe von sechs Intonarumori-Replikas die CD "Intonarumori Orchestra" (Off Site, 2004) aufnahm.

 

Auf der CD "Die Kunst Der Geräusche" (Wergo, 2000) finden sich sieben Russolo-Werke, die auf Nachbauten seiner Instrumente eingespielt worden waren. Die CD enthielt zudem Werke anderer italienischer Musiker jener Epoche. Die beiden kurzen Tracks von Antonio Russolo stammten von 1921. Es handelt sich um die einzigen Originalaufnahmen der Russolo-Brüder.

 

Nachträglich waren jene Stücke dieser CD aufgenommen worden, die von Francesco Balilla, Giacomo Balla, Fortunato Depero, Riccardo Santoboni und Rossana Maggia stammen. Die erwähnten sieben Werke von Russolo wurden später auch separat auf der CD-R "Sept Pièces Musicales Bruitistes" (Les Éditions Marguerite Waknine, 2010) veröffentlicht.

 

Die Stücke von Luigi Russolo fanden auch den Weg auf Compilations, auf denen die frühe Avantgardemusik dokumentiert wurden. Einige dieser Compilations erschienen unter anderem in Form von vier Doppel-CDs.

 

Es waren dies "An Anthology Of Noise & Electronic Music/First A-Chronology 1921-2001" (Sub Rosa, 2002), "Forbidden Planets Volume Two (More Music From The Pioneers Of Electronic Sound)" (Chrome Dreams, 2011), "A Young Person's Guide To The Avant-Garde (Music And Modernism In The 20th Century)" (LTM, 2013) und "Antología De La Música Electrónica Y Del Arte Del Ruido" (Independent Recordings, 2015).

 

Für die CD "Sound Unbound Audio Companion: Excerpts And Allegories From The Sub Rosa Archives" (Sub Rosa, 2008) mit Remixes von historischen Aufnahmen nahm sich DJ Spooky unter anderem auch eines Stückes von Russolo an.

 

Auf nachgebauten Intonarumori-Instrumenten spielte das Trento Risuona Improvisation Orchestra (T.R.I.O.) des Konservatoriums Francesco Antonio Bonporti in Trento als The Orchestra Of Futurist Noise Intoners eine gleichnamige CD (Sub Rosa, 2013) ein. Darauf finden sich Werke, die Blixa Bargeld, Teho Tehardo, Ellen Fullman, Pauline Oliveros, Sylvano Bussotti, Mike Patton, Ulrich Krieger und andere für dieses Instrument geschrieben hatten.

 

Vom Wilmington Sound Orchestra erschien die auf 30 Stück limitierte CD-R-EP "Plays Russolo" (Bad At Raving Foundation, 2016) mit zwei Versionen von Russolos Werk "Risveglio Di Uns Citta" von 1914.

 

Für "Intonarumori: Ieri Ed Oggi" (Diplodisc und ReR Megacorp, 2020) komponierten und interpretierten Franco Casavola, Chris Cutler, Andrzej Karpinski, Silvio Mix, Alessandro Monti und Nick Sudnick ‎neue sowie alte Kompositionen von Russolo. Pietro Verardo wurde dazu als Intonarumori-Spieler beigezogen. Die anderen Musiker spielten herkömmliche oder elektronische Instrumente.                          02/25

 

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