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Lukas Ligeti

Österreichischer Schlagzeuger, Perkussionist und Komponist, geboren am 13. Juni 1965 in Wien als Sohn des Komponisten György Ligeti. Lukas Ligeti bewegt sich zwischen frei improvisierter und zeitgenössischer Musik. Er begann sich erst Anfang der 1980er Jahre ernsthaft mit Musik zu befassen.


1988 nahm er an einem Workshop von John Zorn teil, danach auch an den Darmstädter Ferienkursen. 1991 absolvierte er einen Improvisationskurs bei David Moss und einen Kompositionskurs bei George Crumb. 1993 schloss Ligeti sein Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Erich Urbanner ab.

Erste Aufnahmen machte er zu Beginn der 1990er Jahren mit Gruppen wie Things Of Now Now, Kombinat M und Siamese Stepbrothers. Von beiden letzteren Gruppen erschien je eine Aufnahme beim US-Label "Cuneiform". Zwischen 1994 und 1996 war er als Gastkomponist am Center for Computer Research in Music and Acoustics der Stanford University tätig.


2006 war Lukas Ligeti Gastprofessor an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. Aus einem Schlagzeug-, Improvisations- und Elektronik-Workshop, den er im Auftrag des Goethe-Instituts in Abidjan in der Elfenbeinkünste abhielt, ging die Formation Beta Foly hervor, in der er mit 12 Musikern arbeitete.


Das dabei resultierende Album "Lukas Ligeti & Beta Foly" (Intuition, 1997) entstand allerdings drei Jahre nach dem Workshop, ebenfalls in Abidjan, mit Ligeti (dm, computer, sampl), Kurt Dahlke (sampl, computer) und Henri Kaiser (g). Ein ähnliches Projekt stellte später die Gruppe Burkina Electric dar, die Ligeti mit der Sängerin Maï Lingani auf die Beine gestellt hatte.


Von Burkina Electric erschienen die beiden Alben "Rêem Tekré" (Ata Tak, 2008) und "Paspanga" (Cantaloupe, 2010). Seit 1998 lebt Ligeti in New York City. Er war Mitglied der Gruppe Yo Miles! von Henry Kaiser und Wadada Leo Smith. Ligeti und Kaiser taten sich mit Greg Goodman (p) zusammen, um "Heavy Meta" (Ecstatic Yod, 2002) aufzunehmen. "Shadowglow" (Tum, 2003) hiess eine Duoaufnahme mit Raoul Björkenheim (g).


"Mystery System" (Tzadik, 2004) enthielt mehrere Werke von Ligeti, wie "Pattern Transformation" (1988) für vier Musiker an zwei Marimbas. Dazu kamen "Moving Houses" (1996/2003) für ein Streichquartett, "Independence" (2002) für ein Perkussionsquartett, "New York To Neptune" (1998) für Streichquartett und Drum-Maschine sowie "Delta Space" (2002) für Piano und Sampler. Als Musiker waren unter anderem die Amadinda Percussion Group, das Ethel String Quartet und Kathleen Supové (p) zu hören.


In Richtung freie Improvisation ging es auf "The Williamsburg Sonatas" (Wallace, 2005), einer Trioeinspielung mit Gianni Gebbia (as) und Massimo Pupillo (e-b). "Afrikan Machinery" (Tzadik, 2008) hiess eine zweite Aufnahme für das Label von John Zorn, eingespielt von Ligeti (elect, e-perc) im Alleingang.


Auf der 10"-Split-EP "PhonoMetak Series#9" (PhonoMetak Laboratories und Wallace, 2011) waren die Duos Lukas Ligeti & João Orecchia bzw. Evan Parker & Walter Prati am Werk. Von 1999 stammten die Aufnahmen von Ligeti mit Benoît Delbecq (p), Gianni Gebbia (as), Aly Keita (balafon) und Michael Manring (e-b) auf "Pattern Time" (Innova, 2011).


Unter dem Namen der beteiligten Musiker Henry Kaiser (g), Paul Plimley (p), Weasel Walter (dm) und Lukas Ligeti (dm) erschien die labellose CD "The Starbreak Splatterlight" (2012). Im Duo mit Thollem McDonas (p) nahm er "Imaginary Images" (Leo, 2014) auf. Vom P.E.I. Trio erschien "Dong" (2014). Ligetis Mitmusiker waren Yedda Chunyu Lin (p) und Fritz Novotny (sax, glockenspiel).


Hypercolor hiess ein Trio und eine Aufnahme (Tzadik, 2015) mit Eyal Maoz (g), James Ilgenfritz (b) und Lukas Ligeti (dm). Die mit polnischen Musikerinnen und Musikern eingespielte CD "That Which Has Remained...That Which Will Emerge.." (Col Legno, 2021) enthielt Musik und Texte die in einem polnischen Musem über die Geschichte der Juden enstanden und aufgeführt wurden. 09/23

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