Amerikanischer R&B/Soul-Sänger, Songschreiber und Produzent, geboren am 20. April 1951 in New York City. Schon in frühester Kind brachte er sich nach Gehör das Klavierspiel bei. Seine Schwestern schleppten ihn ins "Apollo Theater" und andere Konzertlokale, wo sie Dionne Warwick und Aretha Franklin live sahen.
Patricia Vandross, eine der Schwestern, war Mitglied der Doo-Wop-Gruppe The Crests und mit von der Partie, als The Crests mit "16 Candles" (Coed, 1958) ihren grössten Hit hatte. Die Single schaffte es auf Platz 2 der Billboard Hot 100 und auf Platz 4 der R&B-Charts. Luther Vandross selber trat als Mitglied der Soulgruppe Shades Of Jade einmal im "Apollo" auf. Dazu versuchte er es dort mit wenig Erfolg bei Amateurwettbewerben, wo er ausgebuht wurde.
Er trat 1969 in der ersten Staffel von "Sesame Street" auf, begann zu studieren, brach aber das Studium wieder ab, um sich auf die Musik zu konzentrieren. Seine ersten Engagements hatte er 1972 als Backingsänger für Roberta Flack und Donny Hathaway. Danach schrieb er Songs für Delores Hall und sang teilweise auch mit.
Für David Bowie schrieb er den Song "Fascination", den Bowie für sein Soulalbum "Young Americans" (RCA, 1975) aufnahm. Vandross war bei den Aufnahmen Backingsänger und begleitete Bowie danach auch auf der Tournee. Weitere Backingvokal-Arbeit verrichtete Vandross für Chaka Khan, Ben E. King, Bette Midler, Diana Ross, Carly Simon, Barbara Streisand, Donna Summer, Chic und Todd Rundgren's Utopia.
Mitte/Ende der 1970er Jahre tat er sich unter dem Gruppennamen Luther mit seinen früheren Shades Of Jade-Mitgliedern Anthony Hinton und Diane Sumler sowie mit Theresa V. Reed und Christine Wiltshire zusammen. Das Quintett erhielt einen Schallplattenvertrag.
Die Gruppe konnte mit "Luther" (Cotillion, 1976) und "This Close To You" (Cotillion, 1977) zwei erfolglose Alben veröffentlichen. Etwas besser verkauften sich die drei Singleauskoppelungen "It's Good for the Soul", "Funky Music (Is a Part of Me)" und "The Second Time Around".
Danach sang Vandross in Werbejingles für Firmen wie Mountain Dew, Kentucky Fried Chicken, Burger King und Juicy Fruit. Dazu arbeitete er für Greg Diamond's Bionic Boogie, Quincy Jones, Patti Austin sowie die Discobands Soirée, Charme und Mascara, bei denen er oft die Leadvocals sang.
Mit der Retortenband Change hatte er erstmals Erfolg. Das erste Album "The Glow Of Love" (Warner, 1980) erreichte Platz 29 der Billboard 200 und Platz 10 der US-R&B-Alben. Auch die drei Singleauskoppelungen gelangten in die Charts. Die bestplatzierte war "A Lover's Holiday" mit Platz 40 bei den Billboard Hot 100 und Platz 4 bei den R&B-Singles.
Beim zweiten Change-Album "Miracles" (Atlantic, 1981) sowie auf dem ersten, gleichnamigen Album (EMI, 1981) der Change-verwandten Band B. B. & Q. Band sang Vandross nur noch Backingvocals. Danach kehrte Vandross diesen Bands den Rücken, weil ihm der Initiant der Gruppen, der Geschäftsmann Jacques Fred Petrus, zu wenig bezahlen wollte.
Vandross wurde von einem Majorlabel unter Vertrag genommen und hatte sofort Erfolg. Sein Album "Never Too Much" (Epic, 1981) erreichte Platz 1 bei den amerikanischen R&B-Alben sowie Platz 19 bei den Billboard 200. Auch der Titelsong stand bei den R&B-Singles ganz zuoberst in den Charts sowie auf Platz 33 bei den Billboard Hot 100.
Das Debutalbum machte den Auftakt zu sieben aufeinanderfolgenden Nummer-1-R&B-Alben. Zwei der Alben sowie später fünf weitere kamen auch bei den Billboard 200 unter die Top 10. Von seinen 13 Studioalben verkauften sich zwölf eine Million Mal und mehr. Höhepunkt seines Schaffens war sein letztes Album "Dance With My Father" (J, 2003).
Dieses stand sowohl bei den Billboard 200 als auch bei den R&B/Hip Hop-Alben ganz oben und verkaufte sich allein in den USA mehr als zwei Millionen Mal. Unter den Dutzenden von Singles, die aus den Alben ausgekoppelt wurden, fanden sich sechs Nummer-1-R&B-Singles.
Es waren dies "Stop to Love" und "There's Nothing Better Than Love", beide vom Album "Give Me The Reason" (Epic, 1986), "Any Love" vom gleichnamigen Album (Epic, 1988), "Here and Now" von der Compilation "Luther Vandross... The Best of Love" (Epic, 1989), "Power Of Love" vom gleichnamigen Album (Epic, 1991) sowie mit "The Best Things in Life Are Free", ein Song mit Janet Jackson, BBD und Ralph Tresvant vom Soundtrack "Mo' Money" (Perspective, 1992).
Von Luther Vandross erschienen auch drei Weihnachtsalben, das Livealbum "Live Radio City Music Hall 2003" (J, 2003) sowie Dutzende von Compilations, teilweise ebenfalls Millionenseller. Luther Vandross verkaufte rund 30 Millionen Schallplatten weltweit und konnte acht Grammys abholen. Vandross litt an Diabetes und hohem Blutdruck.
Nach der Fertigstellung seines Erfolgsalbums "Dance With My Father" erlitt er am 16. April 2003 mehrere Schlaganfälle. Danach lag er zwei Monate im Koma und hatte später Mühe mit dem Sprechen und dem Singen. Zudem war er an einen Rollstuhl gefesselt. Luther Vandross starb am 1. Juli 2005 in einem Spital in Edison, New Jersey, im Alter von 54 Jahren. 02/24