Amerikanischer Hip Hop-Musiker, Rapper, DJ, MC, Remixer und Produzent, geboren am 24. Oktober 1973 in Oxnard, California, als Otis Jackson junior. Er ist der Sohn des Soulsängers Otis Jackson Sr., der ältere Bruder des Rappers, Hip Hop-Musikers und Produzenten Oh No und der Neffe des Jazztrompeters Jon Faddis.
In der Szene tauchte Jackson erstmals zu Beginn der 1990er Jahre als Mitglied des Hip Hop-Trios Lootpack auf, das neben Madlib aus DJ Romes und Wildchild bestand. Nach einer ersten, selber heraus gebrachten EP kam Lootpack beim Label "Stone Trow" von Peanut Butter Wolf unter Vertrag, wo auch lange alle Veröffentlichungen von Madlib und seiner vielen Projekte erschienen.
Während der Zeit bei Lootpack trat Madlib auch erstmals als Produzent in Erscheinung und zwar für Tha Alkohokliks. Weitere Gruppen, denen Jackson/Madlib angehörte, waren das Duo Jaylib mit J Dilla alias Jay Dee, das Duo Madvillain mit MF Doom und The Crate Diggas Sextett mit Declaime, DJ Romes, Godz Gift, Oh No und Wildchild.
Dazu war er Mitglied der Gruppen Adlib, Jackson Conti, Jahari Massamba Unit, Morgan Adams Quartet Plus Two, Sound Directions, OJ Simpson, Supreme Team und Trouble Knows Me. The Professionals war ein Duo mit seinem Bruder Oh No. Er legte sich eine Unzahl von Pseudonymen zu, die er teils für eigene Bandprojekte benutzte.
Damit suggerierte er, dass seine Bands aus mehreren Musikern bestehen, obwohl er selber hinter all diesen Namen steckte. Unter seinem geläufigsten Pseudonym Madlib trat er erst ab 2000 richtig in Erscheinung. Die erste Madlib-Aufnahme war die 7"-EP "Madlib Invazion" (Stones Throw, 2000).
"Blunted In The Bomb Shelter" (Antidote, 2002) war eine Compilation, die Madlib aus Tracks des Reggae-Labels "Trojan" zusammengestellt hatte. Auf einer gleichnamigen 12"-EP (Antidote, 2002) wurden sechs weitere Songs aus dem "Trojan"-Archiv veröffentlicht. Danach erlaubte auch das Jazz-Label "Blue Note" Madlib in seine Archive zu steigen.
Das Resultat war "Shades Of Blue" bzw. die Maxi-Single-Auskoppelungen bzw. Remixes "Slim's Return" und "Tracks From Shades Of Blue–Madlib Invades Blue Note" (alle Blue Note, 2003). Madlib ging dabei allerdings ganz anders zu Werk, als beispielsweise Gang Starr beim Projekt Jazzmattazz.
Die Samples der Originale machten nur einen kleinen Teil des Albums aus. Stattdessen interpretierte er Kompositionen von Horace Silver, Donald Byrd, Andrew Hill, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Bobby Hutcherson, Gene Harris, Ronnie Foster, Reuben Wilson und Bobby Humphrey praktisch neu. Diese Aufnahmen entstanden in diversen Formationen.
Dazu zog Madlib fremde Musiker bei oder spielte die Stücke unter seinen verschiedenen Musiker- und Bandpseudonymen selber ein. Neben vielen Singles und EPs erschienen von Madlib eine Reihe von weiteren Alben. Auf mehreren Instrumental-Aufnahmen nannte er sich The Beat Conductor oder Madlib The Beat Konducta.
Erstmals tauchte dieser Projektnamen auf der Doppel-7"-EP "The Beat Conductor" (Stones Throw, 2001) auf. Vier bzw. fünf Jahre danach machte "Vol. 1: Movie Scenes" (Stones Throw, 2005) und "Vol. 2: Movie Scenes, The Sequel" (Stones Throw, 2006) zu einer sechsteiligen Album Reihe.
"Beat Konducta In Africa" (Madlib Invazion, 2010) hiess später ein weiteres Album, das aber als reine Madlib-Veröffentlichung herausgebracht wurde. Zu dieser Instrumental-Serie gehören danach auch die beiden LP "Rock Konducta (Part 1)" (Madlib Invazion, 2013) und "Rock Konducta Part 2" (Madlib Invazion, 2014).
Mit Talib Kweli als Co-Leader nahm Madlib "Liberation" (Blacksmith, 2006) auf. Das Album konnte ab Neujahr 2007 samt Cover gratis und legal via Internet heruntergeladen werden. Die Fortsetzung davon war Jahre später "Liberation 2" (Nature Sounds, 2023).
"Mind Fusion" nannte sich eine japanische DJ-Mix-Produktionsreihe auf dem gleichnamigen Label, für das Madlib zwischen 2004 und 2006 die Volumes 1 bis 5 beisteuerte. "The Other Side (Los Angeles)" (Deaf Dumb & Blind, 2007) war eine Compilation mit Tracks von Musikern und Bands wie Mark Murphy, Steve Grossman, Sun Ra Arkestra und Madlib/Quasimoto selber.
Dazu gab's eine DVD mit 7 Tracks von Peanut Butter Wolf. Mit Guilty Simpson entstand "Before The Verdict" (Madlib Invazion, 2010). Acht der 17 Tracks waren Remixes von Madlib. Es handelte sich um die erste Veröffentlichung in der Reihe "Madlib Medicine Show". Ursprünglich war geplant, dass die Serie 12 CD umfassen sollte.
Schliesslich umfasste die Serie 13 CD bzw. 12 LP und dauerte doppelt so lange, wie vorgesehen. Die Alben mit den geraden Nummern enthielten Hip Hop-Stücke, Remixes oder waren Beat Tape- und Jazz-Produktionen. Die Alben mit ungeraden Nummern waren Mixtapes mit Musik zwischen Funk, Soul, Brazilian, Psychedelic, Jazz und anderen Stilen.
Unter dem Titel "Madlib Medicine Show: The Brick" (Madlib Invazion, 2012) wurden alle Veröffentlichungen in Form einer 13-CD bzw. einer 13-LP-Box zusammengefasst. Das zweite Album mit einer ungeraden Nummer, die im Rahmen der "Madlib Medicine Show" erschien, war das bereits erwähnte Album "Beat Konducta In Africa" (Madlib Invazion, 2010).
34 eigene Hip Hop-Tracks wurden unter dem Titel "History Of The Loop Digga, 1990-2000" (Madlib Invazion, 2010) herausgebracht. "High Jazz" (Madlib Invazion, 2010) war eine Compilation mit eigenen oder fremden Projekten zwischen Free Jazz, Soul-Jazz, Fusion und Modal.
Auf der Compilation "Low Budget High Fi Music" (Madlib Invazion, 2010) veröffentlichte Madlib eigene Musik oder solche von anderen Bands/ Musikern zwischen Instrumental, Trip Hop, Spoken Word und Conscious. Zusammen mit Frank Nitt als MC nahm Madlib "Channel 85 Presents Nittyville" (Madlib Invazion, 2011) auf.
Das Mixtape "Black Tape" (Madlib Invazion, 2012) enthielt 35 Tracks. Dazu kamen Tracks von "Madlib Medicine Show"-Aufnahmen. "Flight To Brazil" (Madlib Invazion, 2010) wurde von Madlib als "80-minute guided tour through three or four decades of Brazilian funk, psychedelic, prog-rock and jazz" beschrieben.
Auf "420 Chalice All-Stars" (Madlib Invazion, 2010) bewegte sich Madlib in seinem DJ-Mix zwischen Reggae, Dub und Roots Reggae. Für "The Brain Wreck Show" (Madlib Invazion, 2010) mischte Madlib Musik zwischen Prog Rock, Krautrock, Avantgarde, Psychedelic Rock, Experimental und Funk zusammen.
Der DJ-Mix auf "Advanced Jazz" (Madlib Invazion, 2010) enthielt Musik zwischen Free Jazz, Fusion, Jazz-Funk, Modal. Für "Black Soul" (Madlib Invazion, 2010) bediente sich Madlib bei Aufnahmen aus Funk, Soul und Disco. "Raw Medicine: Madlib Remixes" (Madlib Invazion, 2011) war teils ein Mixtape, teils ein Beattape.
Diese Veröffentlichung sowie das erwähnte Mixtape "Black Tape" wurden auch zusammen unter dem Titel "Filthy Ass Remixes" (Madlib Invazion, 2011) herausgebracht. "Madlib Medicine Show: Pill Jar" (Madlib Invazion, 2013) war eine Compilation mit Tracks aus der gesamten "Madlib Medicine Show"-Serie.
"Piñata" (Madlib Invazion, 2014) war wieder einmal ein richtiges Madlib-Hip Hop-Album. Zusammen mit Kazi war bereits 1996 die Doppel-LP "Blackmarket Seminar" (Sergent, 2014) entstanden. "Bad Neighbor" (Bang Ya Head, 2015) hiess eine Gemeinschaftsarbeit von Madlib mit MED und Blu.
Mit Freddie Gibbs entstand "Bandana" (RCA und Keep Cool, 2019). "Sound Ancestors" (Madlib Invazion, 2021) war ein weiteres Album unter eigenem Namen. "In The Beginning Vol. 2 und Vol. 3" (beide SomeOthaShip Connect und Fat Beats, 2022) waren zwei gemeinsame Alben mit Declaime.
Auf "In The Beginning Vol. 1 - Asylum Walk" (SomeOthaShip Connect, 2021) war Madlib nur als Produzent mit dabei gewesen. Mit Meyhem und DJ Muggs kam "Champagne For Breakfast" (Soul Assassins, 2023) zustande. "Flying High (Instrumentals)" (Bang Ya Head, 2023) war ein Instrumental-Album. 02/25