Amerikanischer Jazz-Trompeter, Flügelhornspieler und Bandleader, geboren am 12. Juni 1936 in Chester, Pennsylvania. Er lebte zeitlebens in Detroit, Michigan. Ab Ende der 1950er Jahre war er Mitglied der Begleitband von Ray Charles, der damals mehrere Aufnahmen einspielte.
Ab Beginn der 1960er Jahre war Belgrave auf Aufnahmen von Charles Mingus, Charlie Persip, Hank Crawford, David "Fathead" Newman, Houston Person und vielen anderen zu hören. "Gemini II" (Tribe, 1974) war sein erstes Album unter seinem eigenen Namen.
Seine Mitmusiker waren Wendell Harrison (ts, perc), Phil Ranelin (tb, perc), Harold McKinney (e-p), Darryl Dybka (synth), Ed Pickens (e-b), Roy Brooks (dm, saw), Billy Turner (dm, perc) und Lorenzo Brown (bongos). Mit Tommy Flanagan, Geri Allen oder Gary Schunk (p) sowie Begleitmusikern trat er zwischen 1993 und 1995 dreimal auf.
Das Ganze nannte sich Detroit's Jazz Piano Legacy. Von den drei Konzerten mit je einem der Pianisten erschien "Vol. 1 - Live at Kerrytown Concert House" (Detroit Jazz Musicians Co-Op, 1995). "Marcus Belgrave's Tribute To Louis Armstrong" (WJS, 2001) war eine live in Kanada mitgeschnittene Nonett-Einspielung.
Mit Doc Cheatham (tp, vcl) und Art Hodes (p) als Gäste sowie weiteren Musikern nahm er mit "In The Tradition" (Jazzology, 2002) ein Old Time Jazz Album auf. Auf weiteren seiner rund ein Dutzend Alben mit seinem Namen auf dem Cover war er Co-Leader oder Special Guest. Dabei war er mit Kirk Lightsey, Sammy Price, George Benson, J.C. Heard oder seiner Frau Joan Belgrave an seiner Seite zu hören.
Mit Wendell Harrison (sax, cl), Phil Ranelin (tb) und vielen weiteren Musikern bildete er die Gruppe Tribe, von der die Alben "Rebirth" (Planet E, Community Projects und Tribe, 2009) und "Get Up Off Your Knees" (Tribe, 2020) sowie dazwischen die Compilation "Hometown: Detroit Sessions 1990-2014" (Strut und Art Yard, 2019) erschienen.
Ab 1988 war er festes Mitglied in Wynton Marsalis’ Lincoln Jazz Orchestra gewesen. Er arbeitete als Studiomusiker für "Motown Records" und "Blue Note Records". Er lehrte beim Stanford Jazz Workshop und war in den 2000er Jahren Gastprofessor am Oberlin Conservatory. Marcus Belgrave starb am 23. Mai 2015 in Ann Arbor, Michigan, im Alter von 78 Jahren. 07/24