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Mayhem

Aktualisiert: 7. Okt. 2023

Norwegische Black Metal-Band mit bewegter Bandgeschichte, gegründet 1983 von Necrobutcher alias Jørn Stubberud (e-b) und Manheim alias Kjetil Manheim (dm) in Langhus. Der Bandname stammte vom Venom-Song "Mayhem With Mercy". Um sich von anderen Bands mit dem Namen Mayhem abzuheben, stand im Bandlogo der Zusatz "The True". Zuerst spielte das Duo Venom- und Metallica-Songs in brachialer Art und Weise nach.


1984 wurde aus dem Duo durch den Zuzug von Euronymous alias Øystein Aarseth (g) ein Trio. Mit Messiah bzw. Maniac alias Sven Erik Kristiansen als Sänger absolvierte die Band die ersten Auftritte und spielte die ersten Demotapes "Pure Fucking Armageddon" (1986), "Deathrehearsal" (1987) und "Deathcrush" (1987) ein. Die ebenfalls "Deathcrush" (Posercorpse, 1987) betitelte EP war die erste richtige Veröffentlichung.


Es handelte sich um eine 12"-EP mit sieben Tracks, darunter einem Venom-Cover. Die Aufnahmen wurden später mehrfach wieder veröffentlicht. "Studio Tracks" (1990) nannte sich ein weiteres Demo. "Live in Leipzig" (Obscure Plasma, 1993) hiess das erste Album der Gruppe. Es handelte sich um einem Livemitschnitt vom 26. November 1990 mit Dead alias Per Yngve Ohlin von Morbid als neuem Sänger und Hellhammer alias Jan Axel Blomberg (dm) als Ersatz für Manheim.


Zwei der Albumtracks waren allerdings Studioaufnahmen und wurden später auch separat auf der Maxisingle "Freezing Moon" (Black Metal, 1996) heraus gebracht. Mit Dead und seiner Vorliebe für morbide Stilistik und Symbole war die Musik von Mayhem noch dunkler und satanischer geworden. Bevor die "Live In Leipzig"-Aufnahmen überhaupt heraus kamen, brachte sich Dead am 8. April 1991 im Übungsraum um.


Fotos der Leiche von Dead wurden später auf der Bootleg-CD "Dawn Of The Black Hearts" (Warmaster, 1995) mit Liveaufnahmen von 1986 und 1990 an die Öffentlichkeit gebracht. Nach dem Selbstmord von Dead begannen die Arbeiten für das erste richtige Album "De Mysteriis Dom Sathanas" (Deathlike Silence, 1994). Dabei passierte ein Zwischenfall, als Euronymous am 10. August 1993 ermordet wurde.


Umgebracht wurde er vom neuen Bassisten Varg Vikernes, der auch unter seinem Projektnamen Burzum im Black Metal Ambient-Bereich aktiv ist. Dieser bestritt zwar die Tat, wurde Anfang 1994 aber wegen Mordes und wegen Niederbrennens von mehreren Kirchen zu 21 Jahren Haft verurteilt. Die "De Mysteriis Dom Sathanas"-Aufnahmen erschienen erst, nachdem die Basslinien von Vikernes getilgt wurden. Dies war aber in Tat und Wahrheit nicht der Fall, der Bass-Part wurde einfach leiser abgemischt.


Mayhem bestand auf dieser Aufnahme aus Attila Csihar (vcl), Hellhammer (dm) sowie Euronymous und Blackthorn (g). Ein Konzertmitschnitt noch mit Dead und Euronymous kam als "The Dawn of the Black Hearts - Live in Sarpsborg, Norway 28/2, 1990" (Warmaster, 1995) heraus. Unter dem Titel "Out From The Dark" (Black Metal, 1996) wurden sieben Songs zusammengefasst, die zuvor auf Bootlegs erschienen waren.


Ende 1995 war Mayhem von Hellhammer, Necrobutcher, Maniac und Blasphemer alias Rune Eriksen (g) reaktiviert worden. Von diesem stabilen Quartett erschien die CD- bzw. 12"-EP "Wolf's Lair Abyss" (Misanthropy, 1997) mit 7 Songs. Die VHS-Videokassette "Live In Bischofswerda 21st June 1997" (Misanthropy, 1998) und die CD "Mediolanum Capta Est" (Avantgarde, 1999) mit einem Mitschnitt eines Konzerts vom 2. Dezember 1998 in Mailand waren Live-Dokumente der neuen Band.


Mit "Grand Declaration Of War" (Season Of Mist, 2000) erschien auch ein zweites offizielles Full-Lenght-Album, angereichert mit Elektronik-Experimenten. "European Legions" (Season Of Mist, 2001) bestand einerseits aus Liveaufnahmen von der "Declaration Of War"-Tournee, andererseits aus Pre-Produktions-Aufnahmen. In den USA erschien diese Aufnahme unter dem Titel "U.S. Legions" (Renegade, 2001).


Ein weiterer Konzertmitschnitt, der in Form einer CD oder einer VHS-Videokassette erschien, trug den Titel "Live In Marseille 2000" (Season Of Mist, 2001). "Jihad/Freezing Moon" (Supernal, 2002) stellte eine Split-10"-EP/Split-CD-EP mit The Meads Of Asphodel dar. Die beiden Mayhem-Tracks stammten aus dem Jahre 1990. "The Studio Experience" (Season Of Mist, 2002) war ein 4-LP-Set mit den frühen Aufnahmen "Deathcrush", "De Mysteriis Dom Sathanas", "Wolf's Lair Abyss", "Grand Declaration Of War" und aus der 7"-Single "Freezing Moon/Carnage" mit Dead als Sänger.


Unter dem Titel "Legions of War" (Season Of Mist, 2003) wurden die beiden Alben "Grand Declaration of War" und "European Legions" zu einer Doppel-CD zusammengefasst. "Cult Of Aggression" (2004) war eine VHS-Kassette mit Dokuaufnahmen. "Chimera" (Season Of Mist, 2004) war wieder einmal ein neues Studioalbum der Band, gefolgt von "Ordo Ad Chao" (Season Of Mist, 2007). Darauf ist wieder der zurückgekehrte Attila Csihar (vcl), der inzwischen regelmässig mit Sun O))) auftrat, anstelle von Maniac zu hören.

Im April 2008 kehrte Blasphemer der Band den Rücken. Er spielte zwar noch lange live bei der Band mit, wurde zuerst durch Morfeus (g) von Dimension F3H und Limbonic Art bzw. durch Silmaeth (g) ersetzt, ohne dass diese beiden Gitarristen neue Mitglieder der Band wurden. "Pure Fucking Mayhem" (Index, 2008) hiess eine DVD mit einem Dokumenarfilm über die Bandgeschichte.


Auf einer CD gab's dazu den Soundtrack in Form von Piano-Versionen von Mayhem und anderen Black Metal-Klassikern. "Life Eternal" (Saturnus, 2009) war eine 5-Track-EP mit Rough Mix-Versionen von Songs des Albums "De Mysteriis Dom Sathanas". Mit dem Album "Esoteric Warfare" (Season Of Mist, 2014) meldete sich Mayhem nach einer siebenjährigen Schaffenspause in der Besetzung Attila Csihar (vcl), Teloch (g), Necrobutcher (e-b) und Hellhammer (dm) zurück.


Unter dem Titel "A Season In Blasphemy" (Season Of Mist, 2015) wurden die drei 2000er-Alben "Grand Declaration Of War", "Chimera" und "Ordo ad Chao" gemeinsam in einem 3-CD-Set wieder veröffentlicht. Die selben drei Alben plus das Comeback-Album "Esoteric Warfare" wurden in Kassettenform unter dem Titel "The Analog Collection" (Virus, 2016) auf den Markt gebracht.


Die LP "Live in Zeitz" (Peaceville, 2016) enthielt jene Aufnahmen, die zu einer späteren Doppel-CD-Version von "Live In Leipzig" (Peaceville, 2015) als CD 2 mitgeliefert worden waren. Mit Watain teilte sich Mayhem die 7"-Split-Tour-Single "Sathanas/Luciferi" (His Master's Noise, 2016). Bei einem Auftritt am 18. Dezember 2015 im Norrköping in Schweden spielte die Band ihr erstes Album "De Mysteriis Dom Sathanas" von 1994 in seiner ganzen Länge durch.


Der Mitschnitt erschien als "De Mysteriis Dom Sathanas Alive" (2016) in DL-Form und/oder auf DVD. Es folgte eine ganze Reihe von teils auch nur halboffiziellen Liveaufnahmen. Einige dieser Liveaufnahmen sowie weiteres Material wurde unter dem Titel "Cursed In Eternity" (Peaceville, 2018) in Form einer 7-LP-Box angeboten. Teil dieses Sets war die einzeln erhältliche LP "Henhouse Recordings" (Peaceville, 2019) mit Rehearsal-Aufnahmen.


Ein anderes Boxset hiess "A Season in Blasphemy" (Season Of Mist, 2018) und bestand ebenfalls aus sieben bereits bekannten LPs oder EPs und einer DVD. "Daemon" (Century Media, 2019) war das erste Studioalbum mit neuem Material seit "Esoteric Warfare" von 2014. Das damalige Quintett war noch immer beisammen. Bei der anschliessenden Tournee wurde "Demonic Rites" (Century Media, 2023) aufgezeichnet. 10/23

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