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McCoy Tyner

  • musicmakermark
  • vor 4 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 12 Stunden

Amerikanischer Jazz-Pianist, Komponist und Bandleader, geboren am 11. Dezember 1938 in Philadelphia, Pennsylvania, als Alfred McCoy Tyner. Er ist der Bruder des früheren Kandidaten für das Vizepräsidentenamt der Vereinigten Staaten, Jarvis Tyner. Auf Drängen seiner Mutter begann er mit 13 Jahren mit dem Klavierspiel.



In Philadelphia traf er sich regelmässig mit seinen Freunden Mickey Roker und Lee Morgan zu Jam Sessions in den jeweiligen Wohnungen. Frühe Einflüsse waren die Brüder Bud und Richie Powell, die in der Nachbarschaft lebten. Um diese Zeit gehörte er für kurze Zeit dem sunnitischen Glauben an. Während dieser Zeit nannte er sich Sulaimon Saud, arbeitete aber später immer unter seinem Geburtsnamen.

 

Erste Aufnahmen machte er am 17. Dezember 1959 als 21-Jähriger. Er war mit Curtis Fuller (tb), Thad Jones (tp), Benny Golson (ts), Jimmy Garrison (b) und Dave Bailey (dm) Mitglied des Curtis Fuller Sextetts, als dieses "Imagination" (Savoy, 1960) aufnahm. 1960 machte er weitere Aufnahmen mit Fuller sowie dem dem Jazztet von Art Farmer, Freddie Hubbard, Julian Priester und vor allem mit John Coltrane.


In jener Zeit entstanden viele wichtige Coltrane-Alben. Es waren dies "Africa/Brass" (Impulse!, 1961), "Coltrane Jazz" (Atlantic, 1961), "My Favorite Things" (Atlantic, 1961), "Olé Coltrane" (Atlantic, 1961), "Coltrane Jazz" (Atlantic, 1961), "Coltrane Plays The Blues" (Atlantic, 1962), "Coltrane" (Impulse!, 1962), "Live At Village Vanguard" (Impulse!, 1962) und weitere. 

 

Coltrane experimentierte dabei mit diversen Besetzungsgrössen und Musikern, doch McCoy Tyner blieb stets an seiner Seite. Am 10. und 11. Januar 1962 konnte Tyner mit "Inception" (Impulse!, 1962) seine erste Aufnahme unter eigenem Namen einspielen. Begleitet wurde er von Art Davis (b) und Elvin Jones (dm).

 

Anfang 1962 nahm das klassische Quartett von John Coltrane Quartet mit Tyner, Jimmy Garrison (b) und Elvin Jones (dm) langsam Gestalt an, machmal durch Eric Dolphy (as, bcl, fl) zum Quintett erweitert.  Am 14. November 1962 nahm McCoy Tyner mit Hilfe von Henry Grimes (b) und Roy Haynes (dm) seine zweite LP "Reaching Fourth" (Impulse!, 1963) auf.

 

"Nights Of Ballads And Blues" (Impulse!, 1963) hiess seine dritte Trio-Aufnahme, eingespielt am 4. März 1963 mit Steve Davis (b) und Lex Humphries (dm). Dazwischen war er weiterhin festes Mitglied der Gruppe von John Coltrane, machte aber auch Aufnahmen mit Joe Henderson oder Art Blakey mit.

 

Am 5. Juli 1963 trat Tyner als Leader eines Quintetts mit Clark Terry (tp), Charlie Mariano (as), Bob Cranshaw (b) und Mickey Roker (dm) am Newport Jazz Festival auf, wo "Live At Newport" (Impulse!, 1964) mitgeschnitten wurde.

 

Als nächstes entstand das Album "Today And Tomorrow" (Impulse!, 1964). Es bestand aus zwei Sessions: Am 4. Juni 1963 war er mit Jimmy Garison (b) und Albert Tootie Heath (dm) im Studio, am 4. Februar 1964 waren Thad Jones (tp), Frank Strozier (as), John Gilmore (ts), Butch Warren (b) und Elvin Jones (dm) seine Begleiter. 

 

Es folgten Sessions für Wayne Shorter, Grant Green, J.J. Johnson, Lee Morgan, Stanley Turrentine, Donald Byrd, Milt Jackson, Charlie Rouse, Hank Mobley, Bobby Hutcherson, Lou Donaldson oder Freddie Hubbard. Bei mehreren Sessions Anfang Dezember 1964 im Trio mit Jimmy Garrison (b) und Elvin Jones (dm) oder im Quintett mit zusätzlich Johnny Pacheco und Willie Rodriguez (perc) entstand "McCoy Tyner Plays Ellington" (Impulse!, 1965). 

 

Nur einen Tag nach der letzten dieser Sessions, am 8. Dezember 1964, war Tyner bei den Aufnahmen zu "A Love Supreme" (Impulse!, 1965) von John Coltrane mit dabei. Nach vielen Aufnahmen mit Coltrane oder anderen Leader konnte Tyners erst wieder am 21. April 1967 selber als Leader ins Studio gehen.

 

Mit Joe Henderson (ts), Ron Carter (b) und Elvin Jones (dm) entstand "The Real McCoy" (Blue Note, 1967). "Tender Moments" (Blue Note, 1968) entstand am 1. Dezember 1967 mit Lee Morgan (tp), Julian Priester (tb), Bob Northern (frh), Howard Johnson (tuba), James Spaulding (as, fl), Bennie Maupin (ts), Herbie Lewis (b) und Joe Chambers (dm).  Dazwischen lag der Tod von John Coltrane am 17. Juli 1967.


Fortan konnte Tyner vermehrt Aufnahmen unter eigenem Namen einspielen. Unter dem eigenen Namen oder unter Gruppenbezeichnungen wie Elvin Jones McCoy Tyner Quintet, McCoy Tyner/Freddie Hubbard Quartet, McCoy Tyner Big Band, McCoy Tyner Quartet, McCoy Tyner Quintet, McCoy Tyner Sextet und McCoy Tyner Trio kamen gesamthaft an die 90 Alben heraus.

 

Dazu wurde er immer wieder zu Aufnahmen anderer Musiker beigezogen. Discogs.com listet für ihn über 700 Aufnahmen als Musiker auf. McCoy Tyner starb am 6. März 2020, 81-jährig bei sich zu Hause in Bergenfield, New Jersey.


Von McCoy Tyners Schaffen erschienen Dutzende von Compilations. Die umfangreichsten waren das 3-CD-Set "Mosaic Select" (Mosaic, 2007) und das 4-CD-Set "The Impulse Album Collection" (Enlightenment, 2019).    04/25

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