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McKenzie & Condon's Chicagoans/ Chicago Rhythm Kings

Aktualisiert: 12. Sept.

Im Umfeld des Sängers und Bandleaders Red McKenzie (1899-1948) formierten sich zwischen in den 1920er Jahren in Chicago, Illinois, mehrere Gruppen, die den Chicago Jazz-Stil prägten. Der Grossteil dieser Musiker hatte davor zur Austin High Gang gehört.

 

Es handelte sich um eine Gruppe junger weisser Jazzer, die sich aus einer High School im wohlhabenden Chicagoer Vorort Austin kannten und sich nach der Schule im Eiscafé "The Spoon and Straw" trafen. Die grosse Attraktion dort war ein aufziehbarer Victrola-Plattenspieler und ein Stapel Schallplatten.



Die meisten Schallplatten enthielten damals aktuelle Pop-Songs, doch eines Tages 1922 entdeckten die Schüler dort Schallplatten von The New Orleans Rhythm Kings. Sie spielten diese immer und immer wieder und beschlossen, selber eine Jazzband zu gründen, die sie The Blue Friars nannten.

 

Diese Band bestand aus Bud Freeman (sax), Frank Teschemacher (cl), Jimmy Mc Partland (co), Dick McPartland (g, banjo) und Jim Lanigan (b, tuba, sous). Mit Dave North (p) und Dave Tough (dm) holten sie zwei Musiker von aussen dazu. Diese Band nahm in dieser Konstellation zwar keine eigenen Schallplatten auf, wurde aber zur Keimzelle weiterer Chicago Jazz-Gruppen.

 

Eine davon nannte sich McKenzie & Condon's Chicagoans, eine Gruppe geleitet vom Banjospieler und späteren Gitarristen Eddie Condon und gesponsort vom Sänger Red McKenzie. Die Gruppe bestand neben Condon aus Bud Freeman (sax), Frank Teschemacher (cl), Jimmy McPartland (co), Joe Sullivan (p), Jim Lanigan (b), Mezz Mezzrows (perc) und Gene Krupa (dm).

 

McKenzie & Condon's Chicagoans spielten am 8. und 16. Dezember 1927 je zwei Titel ein, die auf den Schellack-Schallplatten "Nobody's Sweetheart/ Liza" und "Sugar/China Boy" (beide Okeh, 1928) veröffentlicht wurden.

 

Aufnahmen, die im Dezember 1944 unter Red McKenzies Namen mit Hilfe vieler Chicagoans-Musiker entstanden waren, wurden unter dem Titel "1944" (Jazzology, 1981) als Chicagoans-Compilation auf den Markt gebracht. Die Gruppe bestand damals neben McKenzie und Condon aus Pee Wee Russell (cl), Max Kaminsky (tp), Jack Teagarden (tb), Gene Schroeder (p), Bob Casey (b) und Joe Grauso (dm).

 

Anfang der 1960er Jahre kam es zu einer Reunion der Chicagoans, bei der die LP "Chicago and All That Jazz" (Verve, 1961) aufgenommen wurde. An Stelle des Klarinettisten Frank Teschemacker, der 1932 verstorben war, spielte Pee Wee Russell. Für den nicht mehr aktiven Jim Lanigan stand Bob Haggart am Bass. Als Gast wirkte bei den Aufnahmen Jack Teagarden (tb) mit.

 

Ein Grossteil der Chicagoans hatte sich 1928 auch unter dem Bandnamen The Chicago Rhythm Kings zusammengefunden. Es war dies ein Oktett mit Red McKenzie (vcl), Frank Teschemacher (sax), Mezz Mezzrow (cl), Muggsy Spanier (co), Eddie Condon (g, banjo), Joe Sullivan (p), Jim Lanigan (b, tuba) und Gene Krupa (dm). Am 6. April spielte diese Gruppe "There'll Be Some Changes Made/ I've Found A New Baby" (Brunswick, 1928) ein.

 

Zu jener Zeit und danach nannte sich auch viele andere Gruppen Chicago Rhythm Kings. Eine mit dem Trompeter und Sänger Henry Allen und dem Klarinettisten Pee Wee Russell machte zur selben Zeit unter dem selben Namen ebenfalls Aufnahmen. Später waren Bud Freeman und Eddie Condon Mitglieder einer weiteren Band dieses Namens mit Pee Wee Russell.

 

Einige der originalen Chicago Rhythm Kings-Musiker wie Condon, Sullivan und Krupe spielten später bei The Rhythmakers zusammen. Auch unter diesem Bandnamen waren mehrere Formationen tätig, geleitet je nach Version von Eddie Condon, Jack Bland oder Billy Banks. "1932" (EPM Musique und Jazz Archives, 1997) hiess später die umfangreichste Werkschau mit Aufnahmen dieser Gruppen.

 

Ein Teil der 1932 von The Rhythmakers eingespielten Aufnahmen wurden unter dem Bandnamen Chicago Rhythm Kings wiederveröffentlicht. 1936 traten auch Tom Berwick & His Ritz-Carlton Orchestra als Chicago Rhythm Kings in Erscheinung, als diese Formationen Aufnahmen für "Bluebird Records" machte. Bis in die Gegenwart tauchten immer wieder Bands auf, die sich Chicago Rhythm Kings nannten.  09/24

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