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Metallica

Amerikanische Thrash Metal-Band, entstanden 1981 bei einer Begegnung der beiden Metal-Fans Lars Ulrich (dm) und James Hetfield (g, vcl) in Los Angeles, California. Ulrich war Sohn des dänischen Tennisspielers Torben Ulrich und reiste mit seinem Vater oder allein überall in der Welt herum.


Schon bevor Lars Ulrich 20 Jahre alt war, reiste er seinen Idolen, den Proto-Metal Bands Diamond Head oder Motörhead, nach. Mit Hetfield, der bereits bei Leather Charm gespielt hatte, fand Ulrich einen Gleichgesinnten, so dass sie beschlossen, zusammen zu jammen. Anstoss, eine Band zu gründen, gab Brian Slagel, ein lokaler Konzertveranstalter und Herausgeber des Magazins "New Heavy Metal Revue".


Slagel war daran, für sein "Metal Blade"-Label eine Compilation mit Metal-Bands zusammenzustellen. Allerdings fehlte ihm für die mit "Metal Massacre" (Metal Blade, 1982) betitelte LP noch eine Band, so dass Ulrich und Hetfield Lloyd Grant (g) und Ron McGovney (e-b) beizogen, um als Metallica "Hit The Lights", einen früheren Leather Charm-Song, einzuspielen.


Der Bandname stammte von der "Encyclopedia Metallica", einem damals erhältlichen Nachschlagwerk über Hard Rock und Heavy Metal. Bei den ersten Konzerten wurden mehrere Musiker getestet, darunter auch Dave Mustaine (g), der für einige Zeit Grant ersetzte.


Die "Metal Massacre"-LP, auf der auch Bands wie Ratt, Steeler (mit Yngwie Malmsteen), Malice und Black'n'Blue vertreten waren, war ein derartiger Erfolg, dass sie sich innerhalb einer Woche 4500 Mal verkaufte und mehrmals nachgepresst werden musste. Für eine dieser Nachpressungen spielte Metallica ihren Song mit Dave Mustaine als Gitarristen noch einmal neu ein.


Die Compilation erwies sich als Sammlung von verborgenen Schätzen, zumal neben Metallica auch Ratt und Steeler zu Helden des Heavy Metal wurden. Slagel setzte die "Metal Massacre"-Reihe später mit anderen, damals unbekannten Bands fort. Derweil entwickelte sich Metallica schnell weiter.


Die Band nahm das Demotape "No Life'til Leather" (1982) auf und trat im September 1982 erstmals ausserhalb von Los Angeles, in San Francisco, auf, wo die lokalen Metal-Fans die Band von kopierten Kassetten bereits kannten. Weil Metallica in San Francisco ein kreativeres Umfeld vorfanden, liess sich die Band dort nieder.


Anstelle von McGovney wurde Cliff Burton Anfang 1983 als neuer Bassist verpflichtet. Im April 1983 musste Mustaine, der bei vier Songs des späteren Debutalbums als Co-Autor gewirkt hatte, gehen. Er gründete kurz darauf mit Megadeth eine eigene, ebenfalls erfolgreiche Thrash Metal-Band.


Sein Nachfolger wurde Kirk Hammett (g) von Exodus. Hetfield, Ulrich, Hammet und Burton bildeten ab diesem Zeitpunkt "das" klassische Metallica-Lineup, das die ersten drei Alben "Kill'em All" (Megaforce, 1983), "Ridge The Lightning" (Megaforce, 1984) und "Master Of Puppets" (Elektra, 1986) aufnahmen. Bei den Aufnahmen zur Debut-LP hattten auch noch John Zazula und Paul Curcio (perc) mitgemacht.


Die Band schlug fast von Anfang an voll ein. Die ersten Alben platzierten sich auf den Rängen 66, 48 und 29 der Billboard 200 und verkauften sich alle jeweils millionenfach. Bei der "Master Of Puppets"-Tournee verunfallte am 27. September 1986 der Metallica-Tourbus bei Ljungy in Schweden.


Bassist Cliff Burton wurde aus dem schleudernden Bus geworfen und unter ihm begraben. Während Burton sofort tot war, überlebte der Rest der Band mit Verletzungen. Burtons Nachfolger wurde Jason Newsted von Flotsam & Jetsam. Mit ihm nahm Metallica als erstes die 12"-EP "The $5.98 EP-Garage Days Re-Revisited" (Elektra, 1987) auf, die aus Covers von Diamond Head, Holocaust, Killing Joke, Budgie und Misfits bestand.


Jason Newsted hatte zwar vorerst einen schweren Stand, doch er blieb und wurde zu einem festen Bestandteil von Metallica. Mit "Cliff 'Em All!" (PolyGram, 1987) erschien vorerst noch ein Livealbum mit Songs, die 1985 und 1986 noch Burton aufgenommen worden waren.


Newsted war dann erstmals auf dem nächsten Studioalbum, der Doppel-LP "...And Justice For All" (Elektra, 1988), zu hören. Sie verkaufte sich 8 Millionen Mal und war mit den Plätzen 6 bzw. 4 das erste Top-10-Album der Band in den USA und in England. Mit "The Good, The Bad And The Live: The 6 1/2 Year Anniversary 12" Collection" (Vertigo, 1990) erschien ein Set mit sechs 12"-Singles.


Mit dem nächsten Album "Metallica" (Elektra, 1991) konnte Metallica ihren Erfolg mit "...And Justice For All" noch toppen. Allein in den USA wurden 16 Millionen Exemplare verkauft, was locker zu Platz 1 in den Billboard 200 reichte. Auch in England und in anderen Ländern stand das Album ganz oben.


Mit "Enter Sandman" (Platz 16 bei den Billboard Hot 100), "Nothing Else Matters" (#34) und "The Unforgiven" (#35) enthielt das Album zudem drei Hitsingles. Auch wenn "Nothing Else Matters" und "Enter Sandman" die beiden bekanntesten Songs von Metallica wurden, war "Until It Sleeps" vom nachfolgenden Album "Load" (Elektra, 1996) mit Platz 10 bei den Billboard Hot 100 die chartsmässig erfolgreichste Single.


"Load" verkaufte sich zwar in den USA zwar nur gerade fünf Millionen Mal, aber das Album stand praktisch überall auf Platz 1 der nationalen Albumcharts. In den fünf Jahren, die zwischen "Metallica" und Load" vergingen, war mit "Live Shit: Binge & Purge" (Elektra, 1993) ein Set mit drei VHS-Videokassetten und drei CD erschienen.


Die Videos enthielten Mitschnitte von Konzerten in San Diego (1992) und Seattle (1989), während die CDs die Band bei einem Auftritt 1993 in Mexico-City zeigten. Das Set schaffte es in den USA auf Platz 26 der Billboard 200. "Reload" (Elektra, 1997), das Nachfolgealbum von "Load", ging in den USA vier Millionen Mal weg und war dort ein weiteres Nummer-1-Album. In England reichte es nur zu Platz 4.


Dann veröffentlichte Metallica mit "Garage Inc." (Elektra, 1998) eine Doppel-CD, welche ganz aus Coverversionen bestand. Die 27 Songs stammten von Discharge, Diamond Head, Black Sabbath, Bob Seger, Nick Cave & The Bad Seeds, Mercyful Fate, Blue Öyster Cult, Thin Lizzy, Lynyrd Skynyrd, Discharge, Holocaust, Killing Joke, Budgie, Misfits, Blitzkrieg, Queen, Anti-Nowhere League, Sweet Savage und Motörhead.


In den USA kam die Band damit mit 2,5 Millionen verkauften Exemplare auf Platz 2 der Billboard 200. In England reichte es nur zu Platz 29. Am 21. und 22. April 1999 spielte Metallica im Berkeley Community Theatre mit dem San Francosco Symphony Orchestra unter Michael Kamen die Live-Doppel-CD bzw. DVD "S&M" (Elektra, 1999) ein. Auch mit diesem Millionenseller schaffte die Band Platz 2 bei den Billboard 200.


2001 verliess Jason Newsted die Band, weil er kaum Freiheiten hatte, keine eigenen Songs beisteuern konnte und auch kein Nebenprojekt auf die Beine stellen durfte. Er ging zur Thrash Metal-Band Voivod, veröffentlichte mit dem eigenen Projekt Echobrain eine Aufnahme und spielte mit Ozzy Osbourne.


Vierter fester Bassist von Metallica wurde Robert Trujillo von Ozzy Osbourne und Suicidal Tendencies, nachdem Bob Rock zwar bei den Aufnahmen von "St. Anger" (Vertigo, 2003) mitgemacht hatte, aber nur eine Zwischenlösung darstellte. "St. Anger" verkaufte sich in den USA nur 2 Millionen Mal, doch das reichte dort und in anderen Ländern für Platz 1. In England stand das Album auf Platz 3.


Unter dem Titel "Vinyl Box Set" (Elektra, 2004) wurden die ersten vier Alben "Kill 'Em All", "Ride The Lightning", Master Of Puppets" und "...and Justice for All", die EP "$5.98 Garage Days Re-Revisited" und die Picture-Disc "Creeping Death" als Vinyl-Set wieder veröffentlicht.


Fünf Jahre nach "St. Anger" legte Metallica mit "Death Magnetic" Warner, 2008) wieder einmal ein neues Album vor. Die Band hatte nichts an ihrer Popularität eingebüsst und belegte mit dem erneuten Millionenseller in vielen Ländern Platz 1 der nationalen Albumcharts. "The Metallica Collection" (Warner, 2009) hiess eine 14 CD umfassende Box mit allen Studioalben von Metallica, inklusive dem neusten Werk "Dead Mangnetic".


"Français Pour Une Nuit" (Warner, 2009) und "Orgullo, Pasión y Gloria - Tres Noches en la Ciudad de México" (Universal, 2009) hiessen zwei aktuelle Live-Mitschnitte, die in diversen Formaten (DVD/Blu-ray/CD) herauskamen. Das 5-CD/4-DVD-Set "The Big 4 Live From Sofia, Bulgaria" (Warner, 2010) enthielt Mitschnitte von Konzerten der "Grossen Vier" Metallica, Slayer, Megadeth und Anthrax, die 2010 erstmals gemeinsam auf Tournee waren.


Die CD "Live At Grimey's" (Universal, 2010) dokumentiert auf neun Tracks mit einer Spiellänge von fast einer Stunde einen Auftritt in einem Schallplattenladen in Nashville im Juni 2008. "Six Feet Down Under" (Universal 2010) mit je zwei Live-Tracks von 1989, 1993, 1998 und 2004 sowie "Six Feet Down Under Part II" (Universal, 2010) mit Live-Songs von 2010 waren zwei EPs mit einer Spieldauer von je über 50 Minunten.


"Lulu" (Warner, 2011) dokumentierte auf einer Doppel-CD die Zusammenarbeit von Metallica mit Lou Reed (g, vcl). Das nur schwer zugängliche Werk war kein Verkaufserfolg und landete in den USA nur auf Platz 36 der Billboard 200. Die EP "Beyond Magnetic" (E/M Ventures, 2012) enthielt vier Leftovers der "Dead Magnetic"-Sessions, die zuerst in DL-Form den Fanclub-Mitgliedern geschenkt wurden.


Danach waren die Songs auch via iTunes erhältlich. Schlussendlich wurden sie noch auf einer CD-EP zugänglich gemacht. "Quebec Magnetic" (Blackened, 2012) war eine Live-Doppel-DVD oder eine Blu-ray-Disc mit einem Konzert von 2009. Es handelte sich um die erste Veröffentlichung auf dem neuen, bandeigenen Label.


Die Doppel-CD "Metallica Trough The Never" (Blackened, 2013) war der live eingespielte Soundtrack zu einem gleichnamigen Spielfilm, bei dem die Gruppe nur eine Nebenrolle spielte. "Fifth Member Exclusive Deluxe Box Set Sampler" (2016) war eine Free-DL-Compilation für eintragene User der Metallica-Webseite mit Live- und Promoaufnahmen aus der ersten Hälfte der 1980er Jahre.


Zum Record Store Day 2016 erschien "Liberté, Égalité, Fraternité, Metallica!" (Blackened, 2016) mit Aufnahmen von einem Konzert im Juni 2013 in Paris. Aktuelle Livemitschnitte erschien unter den Titeln "Live Metallica: Webster Hall in New York, NY" und "Live Metallica: House of Vans in London, United Kingdom" (beide Blackened, 2016) in DL-Form.


Die Doppel-CD "Hardwired... To Self-Destruct" (Blackened, 2016) war acht Jahre nach "Death Magnetic" wieder einmal ein Album mit neuem Material. Auch damit stand die Band in mehreren Ländern auf Platz 1 der Albumcharts, darunter erneut auch in den USA. "72 Seasons" (Blackened, 2023) war sieben Jahre nach "Hardwired... to Self-Destruct" das nächste Album mit neuem Material. In den Billboard 200 arbeitete sich das Album auf Platz 2 vor, in vielen anderen Ländercharts stand es ganz zuoberst.


Metallica ist mit 125 Millionen verkauften Alben (Stand 2018), 1500 Konzerten und acht Grammys die erfolgreiche Metal-Band der Geschichte. Metallica war im Jahr 2000 eine der ersten Bands, welche gegen die Internet-Tauschbörse Napster ins Feld zog. Als Napster dann 2001 Massnahmen ergriff und Filter einbaute, zog Metallica ihre Klagen zurück.


Es ging Metallica vor allem darum, dass die Studio-Alben nicht weiter verbreitet wurden. Gegen die Verbreitung von Bootleg-Live-Alben hatte die Band nichts einzuwenden. Auf der Website livemetallica.com bot die Band selber praktisch alle Mitschnitte ihrer Konzerte ab 2004 zum kostenpflichten Download an. 06/23

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