Deutscher Synthesizer-Musiker und Filmmusikomponist, geboren am 4. Januar 1952 in Hamburg. Während seines Studiums der Soziologie, Theaterwissenschaft und Publizistik in West-Berlin schloss er sich dem Avantgarde-Komponisten Thomas Kessler an. 1971 bis 1974 war er Mitglied der Avantgarde-Rockgruppe Agitation Free.
Während seiner Zeit spielte die Gruppe die beiden Alben "Malesch" (Vertigo, 1972) und "2nd" (Vertigo, 1973) ein. Zudem war Hoenig auf den Livealben "Last" (Barclay, 1976), "Fragments" (Musique Intemporelle, 1995), "At The Cliffs Of River Rhine" (Garden Of Delights, 1998) und "Shibuya Nights (Live In Tokyo)" (Esoteric, 2011) zu hören.
1975 gründete er mit Klaus Schulze das Duo Timewind, das sich nach kurzer Zeit ohne eigene Veröffentlichung wieder auflöste. Dennoch veröffentlichte Schulze zu jener Zeit mit "Timewind" (Brain, 1975) ein Soloalbum. Danach vertrat Michael Hoenig den erkrankten Peter Baumann bei Tangerine Dream, die sich damals in den sogenannten The Virgin Years befand.
Mit dieser Gruppe spielte Hoenig keine Studioalben ein, aber sein Mitwirken ist auf Teilen des sieben CDs umfassenden Sets "The Bootleg Box Set, Vol. 1" (Esoteric Reactive, 2012) mit Liveaufnahmen aus den Jahren 1974 bis 1976 dokumentiert. Hoenig ist bei einem TD-Auftritt am 2. April 1975 in der Londoner "Royal Albert Hall" zu hören.
Musik, die Hoening 1976 mit Manuel Göttsching (g, key, tapes) von Ash Ra Tempel eingespielt hatte, erschien erst 20 Jahre später unter dem Titel "Early Water" (Musique Intemporelle, 1995). Es handelte sich um ein einziges, 48-minütiges Stück. 1977/1978 arbeitete er an seinem ersten Soloalbum "Departure From The Northern Wasteland" (Warner, 1978), das in Richtung Ambient und Berlin School ging.
Im Sommer 1980 liess sich Michael Hoenig in die USA nieder, wo er bei verschiedenen Filmmusikprojekten mitwirkte. Mit "Xcept One" (Capitol, 1987) veröffentlichte er ein zweites Album unter eigenem Namen, grösstenteils eingespielt mit einem Synclavier.
Es folgten weitere Filmmusiken oder solche für TV-Serien. Dazu kamen ab 1998 Soundtracks für Computerspiele. Vor allem bekannt wurde er für die Musik des PC-Games "Baldur's Gate", die als "(Baldur's Gate: The Original Saga" (Interplay, 1999) auf einer CD erschien. Auch für die Fortsetzung schrieb und spielte er die Musik, die auf der CD " Baldur's Gate II: Shadows Of Amn" (Interplay, 2000) herauskam.