Amerikanischer Country-Singer und Songwriter, geboren am 19. Mai 1940 in Houston, Texas. Als Teenager sang er in einer Vokalgruppe mit dem Namen The Embers. Diese traten unter anderem als Opener für Sam Cooke und Johnny Cash auf.
Nach dem Militärdienst bei der US-Air Force zog er nach Nashville und bekam dort einen Job als Songwriter beim Verlag "Acuff-Rose Music". Sein Song "Funny Familiar Forgotten Feelings" bescherte Don Gibson 1966 einen Top-10-Hit bei den Countrysingles und einen Welthit für Tom Jones.
1968 hatte Newbury vier Top-5-Songs in vier verschiedenen Charts. "Just Dropped In (To See What Condition My Condition Was In)" von Kenny Rogers & The First Edition stand auf Platz 5 der Billboard Hot 100 und "Sweet Memories" von Andy Williams war ein Nummer-1-Hit bei bei den US-Easy Listening-Singles.
"Time Is A Thief" von Solomon Burke belegte ebenfalls Platz 1 bei den R&B-Singles und "Here Comes The Rain Baby" von Eddy Arnold stand ganz zuoberst bei den Country-Singles. Danach bekam er einen für fünf Alben geltenden Vertrag als Singer/Songwriter und brachte als Debutalbum die ziemlich ungewöhnlich produzierte LP "Harlequin Melodies" (RCA Victory, 1968) heraus.
Einige Songs spielte Newbury später für andere Alben in neuen Versionen noch einmal ein. Newbury gelang es, aus dem Vertrag herauszukommen. Das zweite Album "Looks Like Rain" (Mercury, 1969) war konventioneller. Newbury nahm dieses Album nicht mehr in Nashville auf. Er diente damit als Vorbild für Waylon Jennings und Willie Nelson.
Dieses waren ebenfalls unzufrieden mit Nashville und begannen ihre Alben anderswo einzuspielen. Damit schoben sie innerhalb der Country-Szene die Outlaw-Bewegung an. Newburys drittes Album "Frisco Mabel Joy" (Elektra, 1971) war das erste, das eine Chartsplatzierung schaffte. Es stand auf Platz 58 der Billboard 200 und auf Platz 29 bei den Country-Alben. Spätere Alben erreichten nur noch hintere Plätze auf der Billboard 200-Liste.
Das dritte Album enthielt mit "An American Trilogy" auch eine Top-20-Single bei den Billboard Hot 100. Der Song wurde später von Elvis Presley übernommen. Newbury hatte danach noch weitere Singles in den Charts. Wie die Alben landeten diese jeweils auf hinteren Rängen.
In den 1970er und 1980er Jahre veröffentlichte er zehn weitere Alben, ohne dass diese in den Charts auftauchten. Dies galt auch für die acht Alben danach. Newbury starb am 29. September 2002 in Vida, Oregon, 62-jährig an einer Lungenerkrankung.
Nachträglich erschien das Album "Blue To This Day" (Mountain Retreat, 2004). Die 8-CD-Box "The Mickey Newbury Collection" (Mountain Retreat, 1998) enthielt seine zehn Alben zwischen "Looks Like Rain" von 1969 und "After All These Years" von 1981.
Unter dem Titel "An American Trilogy" (Mountain Retreat und Saint Cecelia Knows, 2011) kam eine 4-CD-Box mit den frühen Alben "Looks Like Rain", "Frisco Mabel Joy" und "Heaven Help The Children" heraus. Die vierte CD "Better Days" (Drag City, 2011) bestand aus raren Tracks, beispielsweise Demos oder Alternative Takes, und war gleichzeitig auch einzeln erhältlich.
Newbury war vor allem unter Kollegen hoch angesehen, aber seine eigene Musik verkaufte sich kaum. Er schrieb Hunderte von Songs, von denen rund 1500 Versionen in 50 verschiedenen Genres aufgenommen wurden.
Seine Songs wurden gespielt und gesungen von Johnny Cash, Roy Orbison, Tennessee Ernie Ford, Bill Monroe, Hank Snow, Ray Charles, Jerry Lee Lewis, Tammy Wynette, Ray Price, Don Gibson, Brenda Lee, Charlie Rich, Lynn Anderson, Joan Baez, Tom Jones, Willie Nelson, Waylon Jennings, John Denver, Kenny Rogers, B.B. King, Linda Ronstadt, Bobby "Blue" Bland und vielen anderen. 04/24