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Mingus Dynasty

Amerikanische Jazz-Big Band, gegründet Ende 1979 in New York City, wenige Monate nach dem Tod von Charles Mingus, von dessen Witwe Sue Mingus. In dieser Band, so das Ziel, sollten ehemalige Mingus-Musiker und neue Talente die Musik des Bassisten, Komponisten und Bandleaders in Ehren halten.



Den Namen bekam das Orchester von der LP "Mingus Dynasty" (Columbia, 1960), die Mingus im November 1959 mit John Handy (as), Benny Golson (ts), Booker Ervin (ts), Jerome Richardson (fl, bars), Don Ellis und/oder Dick Williams (tp), Jimmy Knepper (tb), Roland Hanna (p), Theodore Cohen (vibes), Maurice Brown oder Seymour Barab (cello) und Dannie Richmond (dm) aufgenommen hatte.

 

Einige dieser Musiker waren auch bei den Aufnahmen zum ersten  Album der Mingus Dynasty dabei, das "Chair In The Sky" (Elektra, 1979) hiess. Es entstand in der Besetzung  Joe Farrell (ts), John Handy (as), Jimmy Owens (tp, fl), Jimmy Knepper (tb), Don Pullen (p), Charlie Haden (b) und Dannie Richmond (dm).

 

Bei Mingus Dinasty spielten später und in stets wechselnden Besetzungen Musiker wie Aladár Pege, Alex Sipiagin, Billy Hart, Boris Kozlov, Craig Handy, Donald Edwards, Frank Lacy, George Adams, Hugh Lawson, Kenny Rampton, Kenny Washington, Mike Richmond, Orrin Evans, Randy Brecker, Reggie Johnson, Richard Davis, Seamus Blake, Ted Curson und andere, zudem auch der Mingus-Sohn und Sänger Eric Mingus.

 

Von der Mingus Dynasty erschienen weitere Alben wie "Live At Montreux" (Atlantic, 1981) mit Liveaufnahmen vom Juli 1980; "Reincarnation" (Soul Note, 1982); "Mingus' Sound Of Love" (Soul Note, 1988), "Live At The Village Vanguard" (Storyville, 1989) und "The Next Generation" (Columbia, 1991). Eine besondere Stellung unter den Post-Mingus-Aufnahmen nimmt die Doppel-CD "Epitaph" (Columbia, 1990) ein. Es handelte sich um eine grossorchestrale Suite, deren Noten von Andrew Homzy im Nachlass von Mingus gefunden wurden.

 

Die Suite wurde von Gunther Schuller und Homzy rekonstruiert und am 3. Juni 1989 vom selben Ensemble, das auch die Studioaufnahmen realisierte, uraufgeführt. Teile des Manuskriptes waren voll widersprüchlicher Instruktionen. Schuller hatte davor sich an die mühsame Restaurierung und Ergänzung der Aufzeichnungen gemacht.

 

Dazu befragte er auch die mitwirkenden Musiker, die zum Teil schon 1962 mit dem Bandleader gespielt hatten. Ab 1991 nannte sich die Gruppe dann Mingus Big Band. Die Musiker, darunter viele, die schon bei der Mingus Dynasty mitgemacht hatten, trafen sich fortan jeden Montag im "Time Spot Café" in New York City zu öffentlichen Proben.

 

Zu den neuen Musikern gehörten Phillip Harper, Ryan Kisor, Frank Lacy, Robin Eubanks, Gary Bartz, Steve Slagle, Seamus Blake, John Stubblefield, Ronnie Cuber, Mark Shim, Kenny Drew jr., John Hicks, Dave Kikowski, Craig Handy oder Chris Potter.

 

Von dieser Grossformation erschienen "Live At The Theatre Boulogne-Billancourt Paris Vol. 1 und 2" (Soul Note, 1989 bzw. 1993), "Mingus Big Band 93 - Nostalgia In Times Square" (Dreyfus, 1993), "Gunslinging Birds" (Dreyfus, 1995), "Live In Time" (Dreyfus, 1996), "!Que Viva Mingus!" (Dreyfus, 1997), "Blues & Politics" (Dreyfus, 1999) und "Tonight At Noon: Three Or Four Shades Of Love" (Dreyfus, 2002).

 

"The Essential Mingus Big Band" (Dreyfus, 2001) stellte eine Compilation dar. "I Am Three" (Sue Mingus und Sunnyside, 2005) enthielt Stücke der Mingus Big Band, des Mingus Orchestras und der Mingus Dynasty. Der Mitschnitt eines Auftritts der Mingus Big Band in Japan kam unter dem Titel "Live In Tokyo" (Sue Mingus und Sunnyside, 2005) heraus.

 

Im Abstand von jeweils fünf Jahren folgten "Live At Jazz Standard" (Sue Mingus, 2010) und "Mingus Sings" (Sunnyside, 2015), letztere mit Ku-Umba Frank Lacy als Sänger. Die Aufnahmen für das Label "Soul Note" wurden später unter dem Titel "The Complete Recordings On Black Saint & Soul Note" (Black Saint und Soul Note, 2015) im Rahmen einer 4-CD-Box zusammen wiederveröffentlicht.              07/24

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