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Mississippi John Hurt

Amerikanischer Bluessänger und Gitarrist, geboren am 8. März 1892 in Teoc, Carroll County, Mississippi, als John Smith Hurt. Er wuchs in Avalon, Mississippi, auf und begann im  Alter von rund 10 Jahren Gitarre zu spielen. Während seiner Jugendzeit spielte er häufig für seine Freunde und auf Tanzveranstaltungen.



Seinen Lebensunterhalt verdiente Hurt als Farmarbeiter. 1916 war er für fünf Monate Gleisbauarbeiter. Dabei lernte er von einem Caller namens Walter Jackson eine A-cappella-Version des "Spike Driver Blues" – einer Variante der Ballade "John Henry". John Hurt spielte in jener Zeit auch mit dem Fiddle-Spieler Willie Narmour, der ihn bei "Okeh Records" empfahl.

 

So kam Hurt 1928 zu zwei Aufnahmesitzungen für dieses Label. Bei der ersten am 14. Februar wurden in Memphis, Tennessee, acht Songs eingespielt, bei zwei weiteren am 21. und 28. Dezember in New York weitere 12 Solotracks. Bei dieser Gelegenheit wurde aus Werbegründen auch das Wort Mississippi vor den Namen des Musikers gestellt.

 

Von diesen total 20 Songs wurden vorerst nur sieben Titel veröffentlicht, die jedoch kommerziell wenig erfolgreich waren. Später kamen diese frühen Aufnahmen mehrmals heraus, allerdings jeweils nur 13 Titel. Sie erschienen später auf vielen LPs oder CDs.

 

Diese hiessen "The Original 1928 Recordings" (Spokane, 1971), "1928 - His First Recordings" (Biograph, 1972), "1928 Sessions" (Yazoo, 1979), "Avalon Blues: The Complete 1928 Okeh Recordings" (Legacy, 1996), "Candy Man Blues" (Snapper, 2004), The Best of Mississippi John Hurt - Columbia Original Masters" (Sony BMG, 2008) sowie "Blessed Be The Name: The Complete Okeh Recordings" (Monk, 2010).                

 

Gleich wie bei vielen anderen Musikern hatte die Weltwirtschaftskrise seine Karriere als Musiker für lange Zeit beendet. Hurt verschwand aus der Öffentlichkeit und arbeitete wieder als Landwirt und Landarbeiter. Auch spielte er weiter als Unterhaltungsmusiker bei lokalen Veranstaltungen.

 

In den 1950er und frühen 1960er Jahren kam es in den USA im Rahmen des Folk Revivals zu einem erneuten Interesse an den frühen Folk-, Blues- und Country-Aufnahmen aus den 1920er Jahren. Die "Okeh"-Titel von Hurt tauchten auf verschiedenen Compilations mit Musik aus dieser Zeit auf.

 

Dies traf vor allem auf die Veröffentlichungen der Reihe "Anthology Of American Folk Music" von "Folkaways" zu. 1963 wurde er vom Musikforscher Tom Hoskins wiederentdeckt. Er konnte Hurt aufspüren und überredete ihn zu neuen Aufnahmen. Am 24., 26. und 29. März sowie am 2. April 1963 nahm Hurt in Washington die LP "Folk Songs And Blues" (Gryphon, 1963) auf.

 

Im gleichen Jahr trat Hurt beim Newport Folk Festival auf. Vier seiner damals gesungenen Songs fanden den Weg auf die LP "Newport Folk Festival 1963 - The Evening Concerts Vol. 1" (Vanguard, 1964). Weitere Musiker mit Songs auf dieser LP waren Bob Dylan, Joan Baez, Ramblin' Jack Elliott und andere. Weitere drei Songs wurden auf der Compilation "Blues At Newoport" (Vanguard, 1964) veröffentlicht.

 

Darauf sind unter anderem auch John Lee Hooker, Sonny Terry mit Brownie McGhee, John Hammond und andere zu hören. Auch vom Auftritt am Newport Folk Festival 1964 erschienen mehrere mitgeschnittene Songs auf LPs. In der Folge kam Hurt zu weiteren Studioaufnahmen.

 

Diese trugen Titel wie "Worried Blues" (Piedmont, 1964), "Today!" (Vanguard, 1966), "The Immortal Mississippi John Hurt" (Vanguard, 1967), "The Best Of Mississippi John Hurt" (Vanguard, 1971) mit Liveaufnahmen vom April 1966 sowie "Last Sessions" (Vanguard, 1972) mit Studioaufnahmen vom Februar und Juli 1966.

 

"Rediscovered" (Vanguard, 1998) war später eine CD-Compilation mit Songs der "Vanguard"-Aufnahmen. "The Complete Recordings" (Vanguard, 1998) war gleichzeitig eine Triple-CD mit allen für "Vanguard" eingespielten Songs. Hurt war am 2. November 1966 in Grenada, Mississippi, an den Folgen eines Herzinfarktes 75-jährig gestorben.

 

Danach erschienen diverse Compilations oder Wiederveröffentlichungen, teilweise unter anderen Namen und auf anderen Labels. "Memorial Anthology" (Genes, 1993) war eine Doppel-CD mit bislang unveröffentlichten Liveaufnahmen vom November und Dezember 1964, mitgeschnitten bei Auftritten im Ontario Place Coffee House in Washington. D.C..

 

Es erschienen auch Tributealben für Hurt: Bill Morrissey spielte "Songs Of Mississippi John Hurt" (philo, 1999) ein. Auf "A Tribute To The Music Of Mississippi John Hurt" (Vanguard, 2001) huldigten Chris Smither, Bruce Cockburn, Lucinda Williams, Alvin Youngblood Hart, Steve & Justin Earle, Peter Case & Dave Alvin, Ben Harper, Geoff Muldaur, Mark Selby, Beck, Victoria Williams, Bill Morrissey, Taj Mahal, Gillian Welch und John Hiatt seinen Songs.                                        11/24

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