Amerikanische Folk-Gruppe, gegründet 1962 in Honolulu, Hawaii, von den Sängern und Musikern Cyrus Faryar, Henry Diltz, Chip Douglas und Stan White. Faryar war kurz zuvor vom US-Festland auf die Insel zurückgekehrt, nachdem er Mitglied der Gruppe Whiskeyhill Singers gewesen war.
Die Band liess sich wieder auf dem Festland in Los Angeles, nieder, wo sie regelmässig im "Troubadour" auftrat. Für Stan White war neu Jerry Yester in die Band gekommen, der davor bei The New Christy Minstrels und bei Les Baxter's Balladeers gespielt hatte. "The Modern Folk Quartet" (Warner, 1963) hiess ein erstes Album. Von 1963 bis 1965 war das MFQ im New Yorker Greenwich Village anässig, das damals Zentrum der Folk-Bewegung war. "Changes" (Warner, 1964) hiess ein weiteres Album.
Zurück in Los Angeles spielte die Band, ähnlich wie damals Bob Dylan, neu auf elektrisch verstärkten Instrumenten, nannte sich nach dem Zuzug eines Schlagzeugers Modern Folk Quintet und wurde eine Zeitlang vom Produzenten Phil Spector unter die Fittiche genommen, ehe dieser wieder das Interesse verlor. Nach einigen Singles löste sich die Gruppe 1966 erstmals auf.
Sie kam 1975 wieder zusammen, doch nach drei Jahren ohne weitere Aufnahme war 1978 erneut Schluss. Zur nächsten Reunion kam es 1985. Danach entstanden mit "Moonlight Serenade" (Homecoming, 1985), "Live in Japan" (Village Green, 1989), "Christmas" (Village Green, 1990), "Bamboo Saloon" (Village Green, 1990) und "Wolfgang" (Village Green, 1991) neue Alben.
Danach löste sich das MFQ 1991 ein drittes Mal auf. Eine weitere Reunion war 2003 nur von kurzer Dauer. Vom MFQ erschienen weitere Aufnahmen wie "Highway 70" (Polystar, 1995), die Doppel-CD "Live (Archive Series)" (Back In Town, 2005) und "Live At The Ice House 1978" (Varèse Vintage, 2005).
"The Best Of The Modern Folk Quartet From 1963 to 1995" (Vivid Sound, 2016) war eine Compilation in Form einer Doppel-CD. Jerry Yester und Cyrus Faryar realisierten auch Aufnahmen unter ihren eigenen Namen und waren Mitglieder anderer Bands. 05/23