Amerikanisches Experimental-Trio, gegründet 1969 in Ithaca, New York. Es war das erste Ensemble, das nur Synthesizer verwendete. Dabei arbeiteten die Musiker eng mit dem Synthesizer-Pionier Robert Moog zusammen.
Geleitet wurde die Gruppe vom Komponisten David Borden, der sich schon früh für Synthesizer zu interessieren begann und 1967 mit Moog Kontakt aufnahm. Fortan testete Borden für Moog diverse Instrumente.
Nach einem Auftritt der Merce Cunningham Dance Company mit elektronischer Livemusik von Gordon Mumma und David Tudor beschloss Borden, mit Steven Drews und zum Teil mit dem Instrumentebauer und Bildhauer Brad Prentiss ein eigenes Ensemble für elektronische Musik auf die Beine zu stellen.
Beim ersten Konzert im Mai 1969 spielte MMPMC - damals noch mit herkömmlichen oder ersten elektronischen Instrumenten - Werke von Komponisten wie John Cage, Morton Feldman, Allen Bryant und Robert Ashley. Darauf beschloss David Borden, selber Musik für einen oder mehrere Synthesizer zu schreiben.
Im April 1970 führten Borden und Steve Drews das Werk "Easter" erstmals auf. Dabei kam das erste Mal ein Mini-Moog auf der Bühne zum Einsatz. Weitere Moog-Pioniere jener Zeit waren Richard Teitelbaum, der sich mit der Gruppe Musica Elettronica Viva (MEV) in Europa aufhielt, und Walter bzw. Wendy Carlos, die mit ihrem Moog/Bach-Verschnitt auf der LP "Switched-On Bach" (CBS, 1968) einen Riesenhit landete.
Border und Drews komponierten weitere Werke, die auf Film-Soundtracks oder bei Tanzaufführungen Verwendung fanden oder für Konzerte geschrieben wurden. 1971 wurde Linda Fisher neben Borden und Drews drittes Mitglied von MMPMC. Nach langer Anlaufzeit erschien mit "Mother Mallard's Portable Masterpiece Co" (Earthquack, 1973) das erste Album der Gruppe. Es wurde später mit zusätlichem Material unter dem Titel "1970-1973" (Cuneiform, 1999) auf einer CD wiederveröffentlicht.
Das "Earthquack"-Label befand sich im Besitze von David Borden und Judy Borsher, die auch als Musikerin und Ersatz für Linda Fisher zu MMPMC gehörte. Das zweite Album "Like A Duke To Water" (Earthquack, 1976) entstand zwischen 1974 und 1976 und wurde 2001 von "Cuneiform" ebenfalls wieder veröffentlicht.
Später spielte David Borden mit diversen Musikerinnen als The New Mother Mallard Band oder als Mother Mallard die LPs "Anatidae" (Cuneiform, 1985) und "Migration" (Cuneiform, 1988) ein. Zwischen 1976 und 1987 hatte Borden das zwölfteilige Werk "Continuing Story Of Counterpoint" komponiert.
Er spielte es mit Gabriel Borden (g), Lynn Purse (key), Les Thimming (wind instr) und Ellen Hargis (vcl, recorder) als Mother Mallard ein. Das Werk erschien in seiner Gesamtheit verteilt auf die drei CDs "Parts 9-12" (Cuneiform, 1988), "Parts 5-8" (Cuneiform, 1990) und "Parts 1-4+8 (Complete)" (Cuneiform, 1991).
Zwei Stücke des "Counterpoint"-Zyklus sowie ein drittes, aufgenommen ebenfalls 1976/77, wurden später auf der CD "Music By David Borden" (Arbiter, 2003) auf den Markt gebracht. Auf CD 2 der Doppel-CD "Make Way For Mother Mallard" (Cuneiform, 2024) wurden acht Teile von "Counterpoint" in Aufnahmen von 2019, grösstenteils ohne Borden als Musiker, veröffentlicht.
Dazu kamen auf CD 1 die Werke "Endocrine Dot Patterns" (1970), "C-A-G-E I" (1973) und "Anatidae/C-A-G-E III" (1978/1975), letzteres in einer Liveversion von 1978. 10/24