Schweizer Experimental-Trio, gegründet 1986 von Andres Bosshard (tapes, cass-machine, computer), Günter Müller (e-dm, elect, zither) und Jacques Widmer (dm, perc). Das Trio verband Musik mit Soundinstallationen und spielte dabei in Stauseemauern oder in Grotten.
Nachtluft zog oftmals weitere Künstler bei wie Daniel Mouthon (vcl), David Moss (dm, vcl), den Bildhauer Jim Whiting, den Videofilmer Claude Gaçon, die Feuerwerkskünstlergruppe Salamandra oder den Chor der Engadiner Kantorei. Die erste Aufnahme war die LP "belle-view I-IV" (Unit, 1987), ein Livemitschnitt von einem Konzert am 6./7. Juni 1986 in Zürich.
Die Aufnahmen wurden 2000 im Rahmen der "Unheard Music"-Serie vom Chicagoer Label "Atavistic" auf CD wieder veröffentlicht. Als nächstes erschien "Twice Twin" (Unit, 1989) mit Aufnahmen vom Oktober 1988 und vom Februar 1989. Als vierter Musiker war in vier der zehn Tracks Daniel Mouthon (vcl) zu hören.
Die Vinyl-Version bestand aus einer LP und einer 7"-Single. Letztere hiess "Station Digital/Unconscious Counting" (Unit, 1989) und wurde auch separat auf den Markt gebracht. Liveaufnahmen, die bei einem Konzert am 13. Juli 1989 in Sendai, Japan, gemacht wurden, erschienen als "Jikan To Kuukan" (For 4 Ears und Jazz & Now, 1990).
Die Kassette "Cave-In" (Šot, 1992) zeigt Nachtluft bei einem Auftritt im Juli 1992 in der Tschechoslawakei. Von einem Auftritt am 18. Januar 1992 in Caen erschien die Mini-CD "C.A.E.N." (eM 13 n, 1994). Die Nachtluft-Musiker initiierten auch zwei Projekte, bei denen verschiedene Musiker zum Teil über den ganzen Erdball zerstreut über Kommunikationsmittel verbunden miteinander spielten.
Die Aufnahmen davon erschienen auf den CDs "Selected Soundscape No. 1: Klangbrücke Bern - A Sonic Architecture" (For 4 Ears, 1992) und "Selected Soundscape No.2: Telefonia - A Transatlantic Performance" (For 4 Ears, 1993). Andres Bosshard, Günter Müller und Jacques Widmer spielten auch in anderen Formationen oder nahmen Aufnahmen unter ihren eigenen Namen auf. 12/23
