Brasilianischer Perkussionist, Schlagzeuger und Sänger geboren am 2. August 1944 in Recife als Juvenal de Holanda Vasconcelos. Er spielte mit zwölf Jahren in der Band seines Vaters, eines Gitarristen, Bongos und die Maracas. Danach machte er sich mit den unterschiedlichen Rhythmen der Musik Nordbrasiliens vertraut.
Er erlernte alle wichtige brasilianischen Perkussionsinstrumente und spezialisierte ab den 1960er Jahren auf das Berimbau, ein einsaitiges Zupfinstrument, auf dem sich perkussive Klänge erzeugen lassen. Er spielte später auch Schlagzeug und ging nach Rio de Janeiro.
Dort arbeitete er seit 1967 in der Bossa Nova-Szene mit dem Sänger Agostinho dos Santos und ab 1969 mit Milton Nascimento, Luiz Bonfá und Gal Costa. In Rio wurde er vom Jazz-Saxophonisten Gato Barbieri entdeckt, der ihn als Perkussionisten in seine Band aufnahm. Dank Barbieri konnte er in der Jazzszene Fuss fassen.
Ab Anfang der 1970er Jahre wurde er für Aufnahmen von Leon Thomas, Rolf Kühn, Joachim Kühn, Oliver Nelson, Don Cherry, Baikida Carroll, Jacques Thollot, Harry Belafonte, Perry Robinson, Egberto Gismonti, Jon Hassell, Terumasa Hino und vielen anderen verpflichtet.
Mit Collin Walcott (sitar, tabla, dulcimer, kalimba, vcl) und Don Cherry (p-tp, fl, harp, vcl) bildete er Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre das Trio Codona, von dem drei reguläre Alben erschienen. Bis zu seinem Tod machte er bei vielen weiteren Jazz- und Ethno Jazz-Aufnahmen anderer Musiker mit. Bei discogs.com werden für ihn über 350 Credits aufgeführt.
"Africadeus" (Saravah, 1973) und "Amazonas" (Philips, 1973) hatten seine beiden ersten eigenen Alben geheissen, beide eingespielt im Alleingang. Für viele seiner fast 40 weiteren Alben tat sich Vasconcelos mit Musikern wie Jan Garbarek, Badal Roy, Antonello Salis, Egberto Gismonte, Arild Andersen, Ralph Towner, Andy Sheppard, John Zorn und vielen anderen zusammen.
Naná Vasconcelos starb am 9. März 2016 in seiner Geburtsstadt Recife im Alter von 71 Jahren. 07/24