New Order

Englische Post Punk/Synth Pop/Alternative Rock-Band, gegründet 1980 in Manchester von Bernard Sumner (g, key, vcl), Peter Hook (e-b) und Steven Morris (dm). Diese drei Musiker zuvor zusammen mit Ian Curtis (vcl) ab 1977 die Post Punk-Band Joy Division gebildet und mit "Love Will Tear Us Apart" (Factory, 1980) eine Hit-Single veröffentlicht. 

Am 18. Mai 1980 - kurz nach der Veröffentlichung von "Love Will Tear Us Apart" - nahm sich der von Bühnen-Blackouts und eptileptischen Anfällen geplagte Curtis das Leben. Monate nach dem Tod ihres Sängers tauften sich die drei verbliebenen Musiker in New Order um.

 

Sumner übernahm die Rolle des Sängers. Die Songs der ersten New Order-Single "Ceremony/In A Lonley Place" (Factory, 1981) stammten noch aus der Joy Division-Zeit. Die Band erweitere sich mit Morris' Freundin Gillian Gilbert (key, vcl) zum Quartett.

 

Mit ihrem Mix aus Gitarrenrock und Synth Pop traf die Band den Nerv der Zeit, zumal die Disco-Welle noch voll am Rollen war. Vor und nach dem Debutalbum "Movement" (Factory, 1981), das Platz 30 der UK-Albumcharts erreichte, erschienen bis 1984 mehrere Non-Album-Singles.

 

Darunter befand sich "Blue Monday" (Factory, 1983). Diese Single verkaufte sich allein in Grossbritannien 1,2 Millionen Mal, kletterte damit in die UK-Top-10-Singles und war in vielen anderen Ländern in den Charts. Der Titel wurde später mehrmals neu abgemischt und in diversen aufgepeppten Versionen wiederveröffentlicht.

 

Das zweite Album, das kurz nach "Blue Monday erschien, trug den Titel "Power, Corruption & Lies" (Factory, 1983) und landete in England auf Platz 4. Erst vom dritten Album "Low-Life" (Factory, 1985) wurden erstmals auch Songs auf Singles ausgekoppelt – ohne Erfolg allerdings.

 

Die LP selber schaffte es in England erneut in die Top-10 (Platz 7) und tauchte auch in den Billboard 200 in den USA auf, wenn auch nur auf Platz 94. "Brotherhood" (Factory, 1986) war in England mit Platz 9 ein weiteres Top-10-Album. "Substance" (Factory, 1987) war eine erste Compilation in Form einer Doppel-LP oder einer Doppel-CD.

 

Sie enthielt alle Hitsingles der Band in ihren 12"-Versionen sowie mit deren B-Seiten. Mit Platz 3 in England und Platz 36 in den USA war sie das bisher erfolgreichste New Order-Album und verkaufte sich über eine Million Mal.

 

Der extra für diese Compilation neu geschriebene Song "True Faith" bescherte der Band mit Platz 3 in England erneut einen Top-10-Hit. Ab Januar 1981 war die Band mehrmals bei John Peel von Radio BBC 1 zu Gast. Sämtlich Aufnahmen wurden später zum Album "The John Peel Sessions" (Strange Fruit, 1990) zusammengefasst.

 

"BBC Radio 1 Live In Concert" (Strange Fruit, 1992) enthielt einen Konzertmitschnitt vom Auftritt am 19. Juni 1987 am Glastonbury Festival. "Technique" (Factory, 1989) war das letzte Album für das bisherige Label, aber das erste Nummer-1-Album in England für die Band.

 

Im Jahr darauf hatte die Band "World In Motion" (Factory, 1990) gleich auch noch die erste und einzige Nummer-1-Single. Es handelte sich um einen Song, der für die Fussball-WM 1990 mit Hilfe einiger Mitglieder der englischen Fussball-Nationalmannschaft eingespielt wurde. John Barnes trat als Rapper auf.

 

Danach trennte man sich vom langjährigen Label "Factory" und ging zu "London", wo nach vierjähriger Pause mit "Republic" (London, 1993) ein weiteres Album erschien. Erstaunlicherweise landete auch dieses auf Platz 1 der englischen Album-Hitparade. Mit "Regret" enthielt das Album zudem eine weitere UK-Top-5-Single.

 

Die beiden Compilations "(the best of) New Order" (London, 1994) und "(the rest of) New Order" (London, 1995) erreichten ebenfalls die Top-5 der englischen Albumcharts. Die beiden populärsten Titel "True Faith" und "Blue Monday" erschienen auf Singles in neuen Versionen bzw. Remixes.

 

Danach erschienen von New Order vorerst keine neuen Aufnahmen mehr. Die einzelnen Mitglieder widmeten sich ihren eigenen Projekten: Hook gründete mit anderen Musikern Revenge und Monaco (siehe Revenge), Sumner schloss sich der Band Electronic des Smith-Gitarristen Johnny Marr an, während Gilbert und Morris mit "The Other You And You" (London, 1993) und "Super Highways" (London, 1999) als Duo zwei Alben herausgaben.

 

1998 kam es zu einer Reunion auf der Bühne und im Studio. Der erste neue Song war "Brutal" und erschien auf dem Film-Soundtrack zu "The Beach". Die Top-10-Single "Crystal" und das das Top-10-Album "Get Ready" (London, 2001) markierten die richtige Rückkehr von New Order.

 

Gilbert war nicht mehr dabei, weil sie sich um ihr krankes Kind kümmern musste. Die Doppel-CD "Before & After – The BBC Sessions" (Fuel 2000, 2002) enthielt BBC-Aufnahmen von New Order auf CD 1 sowie auf CD 2 um solche von Joy Division. Laut Hüllentext handelte es sich um bisher unveröffentlichtes Material.

 

"International" (London, 2002) war eine weitere Compilation, die allerdings nur in gewissen Ländern erschien. Die Bonus CD der für den französischen Markt konzipierten Doppel-CD-Ausgabe enthielt Remix-Versionen. Gleichzeitig erschien die 5-CD-Box "Retro" (London, 2002) mit den vier thematisch gegliederten CDs "Pop", "Fan", "Club" und "Live" sowie einer Bonus-Disc.

 

Neues Material erschien auf der CD "Waiting For The Sirens' Call" (London, 2005), einem weiteren Top-5-Album in England. Mit "Krafty" enthielt dieses Album eine weitere UK-Top-10-Single. "Singles" (London, 2005) war eine weitere Doppel-CD-Compilation mit allen Singles, allerdings ohne B-Seiten.

 

Es kamen laufend weitere Compilations oder Liveaufnahmen heraus. Mit "Lost Sirens" (Rhino, 2013) erschien ein halb-neues Album. Die Songs waren bereits 2003/2004 während der Session für "Waiting for the Sirens' Call" aufgenommen aber danach nicht sofort veröffentlicht worden.

 

Mit "Music Complete (Mute, 2015) meldete sich New Order wieder mit einem richtigen neuen Album zurück. Mit Platz 2 in den englischen Albumcharts konnte die Band damit an frühere Zeiten anknüpfen. Die Band bestand darauf aus Bernard Sumner (vcl, g, key, synth), Gillian Gilbert (key, synth), Phil Cunningham (g, key, synth, e-perc), Tom Chapman (e–b, vcl, synth) und Stephen Morris (dm, perc, key, synth, dm-programming). 

Seither kam kein neues Material mehr heraus.                          12/24