New Yorker Proto-Punk-Band, gegründet 1971 von David Johanssen (vcl), Johnny Thunders und Rick Rivets (g), Arthur Kane (e-b) sowie Billy Murcia (dm). Die Musiker hatten schon davor in diversen Zusammensetzungen bzw. diversen Bands miteinander gespielt. Die Gruppe verband schon Jahre vor dem Punk Rock Hard und Glam Rock-Elemente.
Rivets stieg nach ein paar Monaten aus und wurde durch Sylvain Sylvain ersetzt. Bei der kurzen England-Tournee verstarb Murica am 6. November 1972 nach einer Party an Erstickung im Alter von 21 Jahren. Er wurde durch Jerry Nolan ersetzt. Aufnahmen von 1972, die zu Demozwecken eingespielt wurden, erschienen später auf einer Kassette mit dem Titel "Lipstick Killers – The Mercer Street Sessions" (Roir, 1981).
Das erste Album "New York Dolls" (Mercury, 1973), aufgenommen mit Todd Rundgren als Produzenten, verkaufte sich nicht gerade gut, schaffte aber den Sprung auf Platz 116 der Billboard 200. Das zweite Album "Too Much Too Soon" (Mercury, 1974) kam nicht über Platz 167 der offiziellen amerikanischen Charts hinaus.
Während kurzer Zeit wurde die Band vom späteren Sex Pistols-Entdecker Macolm McLaren gemanaget. Live-Aufnahmen von 1975 kamen als "Red Patent Leather" (Fan Club, 1984) oder unter anderen Titeln auf den Markt. Thunders und Nolan stiegen 1975 aus und gründeten mit The Heartbreakers eine andere Band.
Später schlug Johnny Thunders eine Solo-Karriere ein, ehe er 1991 38-jährig verstarb. Die New York Dolls hatten sich 1976 aufgelöst. Auch David Johansen gab ab Ende der 1970er Jahre Aufnahmen unter seinem Namen heraus und betätigte sich ab Ende der 1980er Jahre unter dem Namen Buster Poindexter als Easy Listening-Sänger.
Zwischen der Auflösung der Band und der Reunion 28 Jahre später wurde der Markt mit Liveaufnahmen, Raritätensammlungen und Compilations überschwemmt. Das Comebackalbum hiess "One Day It Will Please Us to Remember Even This" (Roadrunner, 2006), aufgenommen mit Gästen wie Bo Diddley (g), Iggy Pop (vcl) und Michael Stipe (vcl) von R.E.M..
Die Dolls selber bestanden auf dieser Aufnahme aus den frühen Mitgliedern David Johanson und Sylvain Sylvain (g). Darum herum wurden neue Leute wie Steve Conte (g), Brian Koonin (key, p), Sami Yaffa (e-b) und Brian Delany (dm) gruppiert. Das Album erreichte in den Billboard 200 Platz 129.
Gleichzeitig erschien das 3-CD-Box-Set "From Here To Eternity - Bootleg Box Set" (Castle, 2006) mit frühen Demo- sowie Live-Tracks, darunter einem Konzertmitschnitt von 1972. Ebenfalls Material aus der Anfangszeit der Dolls enthielt die Doppel-CD "Private World: Early Studio Demos 72-73" (Castle, 2006).
Zu Fünft ohne Koonin entstand das nächste Studiowerk "Cause I Sez So" (Atco, 2009), das Platz 159 der Billboard 200 schaffte. Für "Dancing Backward In High Heels" (429 Records, 2011) griffen Johansen, Sylvain und Delany auf Frank Infante (g) und Jason Hill (e-b, vcl) zurück. Das Album verfehlte die Billboard 200.
2011 löste sich die Band ein zweites Mal auf. Unter dem im Nachhinein veröffentlichten Material ragt die 5-CD-Box "Personality Crisis (Live Recordings & Studio Demos 1972-1975)" (Cherry Red, 2018) heraus. Mehrere weitere der 25 Ex-Mitglieder der Band sind inzwischen verstorben.