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Olga Neuwirth

Österreichische Komponistin, geboren am 4. August 1968 in Graz, Steiermark. Ihr Vater ist der Pianist Harry Neuwirth. Sie ist die Nichte des Komponisten und Musikwissenschaftlers Gösta Neuwirth. Die Bildhauerin Flora Neuwirth ist ihre jüngere Schwester. Durch ihre Mutter, die Kontakte zur Wiener Gruppe hatte, lernte Neuwirth Konrad Bayer, H. C. Artmann und Alfred Kolleritsch kennen.


Olga Neuwirth wuchs in Schwanberg auf, ihre Schulausbildung erhielt sie in Deutschlandsberg. Ihre Pläne, Trompete zu studieren, musste sie nach einem Unfall mit Kieferverletzung aufgeben. Als Gymnasiastin nahm sie an Kompositionsworkshops von Hans Werner Henze und Gerd Kühr teil. Mit 16 Jahren begegnete sie der Schriftstellerin Elfriede Jelinek, mit der sie sich anfreundete.


Ihrer ersten Komposition gab die Siebzehnjährige den Namen "Die gelbe Kuh tanzt Ragtime". Beim 2. Jugendmusikfest Deutschlandsberg 1985 arbeitete sie mit Hans Werner Henze an "Robert, der Teufel". Diese Kommunaloper in zwei Akten, mit einem Libretto von Elfriede Jelinek wurde am 27. Oktober 1985 in der Koralmhalle Deutschlandsberg uraufgeführt.


Ab 1985 studierte sie in San Francisco am Conservatory of Music und am Art College, Malerei und Film. In Wien setzte Olga Neuwirth ihre Studien an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst sowie am Elektroakustischen Institut fort. Von 1993 bis 1994 studierte Neuwirth bei Tristan Murail in Paris.


Wesentliche Anregungen erhielt sie durch die Begegnungen mit Adriana Hölszky und Luigi Nono. Das Studium schloss sie mit einer Magisterarbeit "Über den Einsatz von Filmmusik in ,L'amour à mort‘ von Alain Resnais" ab. 1991 wurde Olga Neuwirth mit Mini-Opern nach Texten von Elfriede Jelinek international bekannt.


Sie beschreibt ihre Musik selber als "Katastrophenmusik", die einen grundlegenden Pessimismus zum Ausdruck bringt, in dem dennoch nicht Verzweiflung herrscht, sondern die vorherrschende Empörung Kraft gibt für künstlerische Projekte. Aufgrund dieser Einstellung und einer Umsetzung, bei der sie auf Harmonie weitgehend verzichtet, gilt sie als Enfant terrible der klassischen Musikszene Österreichs.


Sie schrieb Opern, Bühenwerke, Orchesterwerke, Musik für Ensembles oder Kammerensembles oder solche für Soloinstrumente. Ihre Musik ist auf vielen Schallplatten greifbar. Die meisten dieser Aufnahmen stammen vom Klangforum Wien. 08/23


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