Amerikanische Formation zwischen akustischen Jazz und Ethno Music, entstanden 1970 in Eugene, Oregon, nachdem einige Mitglieder des Paul Winter Consorts während des Sommers andere Musiker begleitet hatten. Nebenbei spielten vier Musiker rund ein Dutzend Stücke, die später als "Our First Record" (Vanguard, 1980) erschienen. "Increase Records", wo die Aufnahmen erscheinen sollten, ging vorher bankrott.
Die vier Musiker waren Paul Mc Candless (oboe, engh, bcl, fl, ss), Ralph Towner (g, p, tp, synth), Glen Moore (b, e-b, fl, vio, p) und Collin Walcott (sitar, dulcimer, marimba, div perc). Die ersten gemeinsamen Aufnahmen der vier Musiker, die veröffentlicht wurden, waren "Music Of Another Present Era" (Vanguard, 1972) und "Distant Hills" (Vanguard, 1973).
Im selben Jahr wie "Distant Hills" kam unter den Namen von Ralph Towner und Glen Moore "Trios/Solos" (ECM, 1973) heraus. Darauf sind alle vier Musiker, allerdings nicht im Quartett, zu hören. Als Oregon und in Quartettbesetzung entstanden bis zum Unfalltod von Collin Walcott 1984 in Deutschland weitere Alben.
Es waren dies "Winter Light" (Vanguard, 1974), "In Concert" (Vanguard, 1975), "Out In The Woods" (Elektra, 1978), "Moon And Mind" (Vanguard, 1979), "Roots In The Sky" (Elektra, 1979), "Moon And Mind" (Vanguard, 1979), "In Performance" (Elektra, 1980), "Oregon" (ECM, 1983) und kurz vor Walcotts Tod "Crossing" (ECM, 1985).
Die Bootleg-CD "Live in New Orelans" (Hi Hat, 2016) zeigt das Quartett in Liveaufnahmen von einer Radiosession vom Februar 1978. Oregon lud für Aufnahmen immer wieder Gäste ein. Mit Elvin Jones (dm) wurde "Together" (Vanguard, 1976) aufgenommen. Auf "Friends" (Vanguard, 1977) wurde das Quartett durch Bennie Wallace (ts), Larry Karush (p) und David Earl Johnson (perc) zum Septett aufgestockt.
Auf "Violin" (Vanguard, 1978) war Zbigniew Seifert (vio) zu hören. "Spring Flowers" (Vanguard, 1977) und "Autumn Song" (Vanguard, 1979) bestanden aus Aufnahmen, welche Vasant Rai (sarod, g, p, fl, tamboura, swarpeti) 1976/1978 mit Hilfe von Walcott, Moore und McCandless sowie mit einer Reihe von anderen Musikern realisiert hatte.
Für Walcott nahm ab 1986 während sieben Jahren Trilok Gurtu (perc) in der Band Einsitz. Mit ihm wurden Alben wie "Ecotopia" (ECM, 1987), "45th Parallel" (Portrait, 1989) und "Always, Never And Forever" (VerBra, 1991) aufgenommen.
Auf "Troika" (VeraBra, 1994), "Beyond Words" (Chesky, 1995) und "Music For A Midsummer Night's Dream" (Oregon Music, 1998) waren nur die drei verbliebenen Orginalmusiker Towner, McCandless und Moore zu hören. Dazwischen teilten sich auf "Northwest Passage" (Intuition, 1997) Arto Tunçboyaciyan und Mark Walker die Rolle des Perkussionisten.
Letzterer wurde festes Mitglied von Oregon. Die Doppel-CD "Oregon In Moscow" (Intuition, 2000) zeigt Oregon in Begleitung des Moskauer Tchaikovsky Symphony Orchestras. "Live At Yoshi's" (Intuition, 2002) entstand bei einem Auftritt in Oakland, California im August 2001. Zum 35-jährigen Bestehen der Gruppe erschien "Prime" (CamJazz, 2005), gefolgt von "1000 Kilometers" (CamJazz, 2007), "In Stride" (CamJazz, 2010) und "Family Tree" (CamJazz, 2012), alle mit Walker als vierten Mann.
Dann stieg Gründungsmitglied Glen Moore aus. Für ihn wurde der Italiener Paolino Dalla Porta in die Band aufgenommen. Seinen ersten Auftritt auf einer Aufnahme von Oregon hatte er auf dem Album "Lantern" (CamJazz, 2017). Der Rest der Band bestand zudem immer noch aus Towner, McCandless und Walker.
Seither kamen keine neuen Aufnahmen mehr heraus. Auf den Doppel-CDs "1974" (Moosicus und MIG, 2021) und "Treffpunkt Jazz: Ludwigsburg 1990" (Jazzhaus und SWR, 2024) wurden Aufnahmen von frühen Auftritten zugänglich gemacht.
Im Verlauf der Jahre erschienen mehrere Compilations wie "The Essential Oregon" (Vanguard, 1981), "Best Of The Vanguard Years" (Vanguard, 2000), "Jade Muse" (Universe, 2002) und "Vanguard Visionaries: Oregon" (Vanguard, 2007). Dazu kamen vereinzelte Wiederveröffentlichungspakete.