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Oscar Peterson

Kanadischer Jazzpianist, Komponist und Bandleader, geboren am 15. August 1925 in Montréal. Seine aus der Karibik eingewanderten Eltern und seine Geschwister spielten in einer Familienband. Oscar spielte mit fünf Jahren zuerst Trompete, wechselte wegen einer Tuberkulose-Erkrankung mit sechs Jahren zum Klavier.



Ein Sieg in einem Amateur-Wettbewerb machte ihn schon mit 14 Jahren so populär, dass er eine eigene lokale Radioshow bekam. 1944 wurde Peterson Mitglied des Johnny Holmes Orchestra, wo er das Komponieren und Arrangieren lernte. Drei Jahre später gründete er mit Bert Brown (b) und Frank Gariepy (dm) sein erstes Trio.


Dessen Auftritte in der Alberta Lounge in Montreal wurden regelmässig von einer lokalen Radiostation übertragen. Vermutlich bei einer dieser Sendungen oder in einem Studio wurden von diesem Trio am 30. April 1945 erste Aufnahmen gemacht. Weitere folgten am 17. August 1945 mit Armand Samson (g), Bert Brown (b) und Roland Verdon (dm).


Am 3. April und am 23. Juli 1946 kamen weitere Sessions mit Samson, Brown und Russ Dufort (dm) hinzu. Diese frühen Aufnahmen wurden später unter dem Titel "I Got Rhythm (Oscar Peterson Trio Vol. 1)" (RCA, 1976) erstmals zusammengefasst und später auch unter anderen Titeln mehrfach wieder veröffentlicht.


Der zweite Teil mit frühen Aufnahmen hiess "Rockin' In Rhythm Trio Vol. 2 1947 – 49" (RCA, 1976) und umfasste Stücke von vier Sessions. Die erste fand am 17. April 1947 mit Albert King (b) und Mark "Wilkie" Wilkinson (dm) statt. Am 15. Dezember 1947 und am 1. März 1949 spielte er mit Auston Roberts (b) und Clarence Jones (dm).


Weitere vier Stücke stammten von einer Session am 14. November 1949 mit Ben Johnson (g) und Auston Roberts (b). 1949 entdeckte ihn Norman Granz und präsentierte ihn im Rahmen seiner "Jazz At The Philharmonic"-Tournee als Überraschungsgast in der Carnegie Hall in New York City.


Aufnahmen dieses Auftritts vom 18. September 1949 mit Ray Brown (b) und Buddy Rich (dm) kamen auf dem 10"-Album "Oscar Peterson At Carnegie" (Mercury, 1951) und zusammen mit weiteren Stücken aus jener Zeit im Rahmen des 3-CD-Sets "Debut: The Clef/Mercury Duo Recordings 1949-1951" (Hip-O Select, 2009) heraus.


Der Rest der Aufnahmen bestand aus Duostücken mit den Bassisten Ray Brown oder Major Holley von 1950 und 1951 sowie aus weiteren Aufnahmen des JATP-Konzerts vom September 1949. 1952 gründete Peterson mit Ray Brown (b) und Barney Kessel (g) ein neues Trio das auf der LP "An Oscar For Peterson "(ARS, 1956) dokumentiert wurde.


Die Aufnahmen waren auch Teil des 7-CD-Sets "The Complete Clef/Mercury Recordings Of Oscar Peterson Trio" (Mosaic, 2008), das Peterson 1952 bzw. 1953 auch im Trio mit Brown und Irving Ashby (g) oder im Quartett mit Brown, Kessel und Alvin Stoller (dm) zeigte.


Mit J. C. Heard (dm) zum Quartett erweitert begleitete das Oscar Peterson Trio am 4. August 1952 Lester Young (as). Zuerst wurden die Aufnahmen auf den beiden 10"-Alben "Lester Young With The Oscar Peterson Trio #1 und #2" (beide Norgran, 1954) veröffentlicht, ehe sie auf der LP "The President Plays With The Oscar Peterson Trio" (Norgran, 1956) zusammengefasst wurden.


Barney Kessel wurde 1953 durch Herb Ellis (g) ersetzt. Dessen Platz nahm ab 1958 mit Ed Thigpen wieder einen Schlagzeuger ein, der bis 1965 blieb. Mitte der 1970er Jahre verliess Ray Brown das Oscar Peterson Trio. An seine Stelle rückte der dänische Bassist Niels-Henning Ørsted Pedersen.


Das Oscar Peterson Trio wurde seine erfolgreichste Gruppe. Mit dieser Formation begleitete Peterson auch Solisten wie Roy Eldrige, Stan Getz, Sonny Stitt, Milt Jackson, Bill Henderson, Gerry Mulligan, Harry Edison, Coleman Hawkins, Ella Fitzgerald und viele andere. Vom Oscar Peterson Trio erschienen über 100 Alben und über 50 Compilatons.


Ab Mitte der 1950er Jahre war Peterson als Leader oder als Mitglied von Bands zudem an vielen Aufnahmen und Konzerten von Jazz-Grössen wie Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Carmen McRae, Louis Armstrong, Lester Young, Count Basie, Charlie Parker, Quincy Jones, Stan Getz, Coleman Hawkins, Dizzy Gillespie, Roy Eldridge, Clark Terry, Freddie Hubbard und dem Modern Jazz Quartet beteiligt.


Parallel dazu trat er ab Ende der 1960er Jahre viel solo auf. 1984 komponierte Peterson für den Sender BBC eine Vertonung der Leidensgeschichte Jesu, die "Easter Suite" in neun Sätzen. Sie gilt als ein wenig bekanntes Meisterwerk von Peterson, da sie zunächst nur einmal – im BBC-Fernsehen – mit Peterson am Klavier aufgeführt wurde.


Petersons Schaffen ist unübersehbar. Die Datenbank discogs.com listet für ihn über 1300 Credits als Musiker und fast 500 als Komponist oder Arrangeur auf. Allein unter seinem Namen erschienen je 250 Alben und Compilations. Dazu kamen Aufnahmen mit seinen vielen Gruppen.


Diese waren neben seinem Trio die Formationen Oscar Peterson/ Stéphane Grappelli Quartet, Oscar Peterson & Friends, Oscar Peterson Duo, Oscar Peterson Group, The Oscar Peterson Big 4, The Oscar Peterson Big 6, The Oscar Peterson Four und The Oscar Peterson Quartet, von denen total zwei Dutzend weitere Alben herauskamen.


Er bekam zwischen 1975 und 1991 sieben Grammys. Während eines Auftritts im New Yorker Club "Blue-Note" erlitt er 1993 einen Schlaganfall, von dem er sich in den nächsten Jahren so weit erholte, dass er wieder Konzerte geben konnte. Oscar Peterson starb am 23. Dezember 2007 im Alter von 82 Jahren in Mississauga, Ontario.


Er wird als einer der erfolgreichsten Jazz-Pianisten aller Zeiten angesehen. In seiner 65-jährigen Karriere spielte er Tausende von Konzerten. 04/23

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