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Osvaldo Golijov

Argentinischer Komponist, geboren am 5. Dezember 1960 in La Plata als Sohn russischer Juden. Er wurde beeinflusst von seiner Mutter, die Pianistin war, sowie von der jüdischen Kirchenmusik während seines späteren Aufenthaltes in Jerusalem. Nachdem er am Konservatorium in La Plata Klavier und bei Gerardo Gandini Komposition studiert hatte, ging er 1983 nach Israel.



In Jerusalem studierte er bei Mark Kopytman an der Rubin Academy und vertiefte sich in die gegensätzlichen Musiktraditionen dieser Stadt. 1986 liess er sich in den USA nieder, um an der University of Pennsylvania promoviert zu werden. Er studierte dort bei George Crumb und war als Schüler von Oliver Knussen Stipendiat in Tanglewood.

 

Ab Anfang der 1990er Jahre begann Golijov eng mit zwei Streichquartetten zusammenzuarbeiten. Für das Kronos Quartet schrieb Golijov das Werk "K’Vakrat" (1994), das auf der CD "Night Prayer" (Nonesuch, 1994) erschien. Die Komposition erinnert an Rabbi Marshall Meyer, der während der argentinischen Militärdiktatur viele Menschenleben rettete.

 

Darauf nahm das Kronos Quartet zusammen mit David Krakauer (cl, bcl, bassoon) auch sein fünfteiliges Werk "The Dream And Prayers of Isaac The Blind" (1994) auf, das auf einer gleichnamigen CD (Nonesuch, 1997) erschien. Für die Kronos Quartet-Aufnahme "Caravan" (Nonesuch, 2000) schrieb Golijov mehrere Arrangements.

 

Für den Film "The Man Who Cried" (2001) von Sally Potter mit Johnny Depp schrieb Golijov einen Teil des Soundtracks (Sony Classical, 2001). Seine vier Werke wurden dazu vom Kronos Quartett interpretiert, eines zusammen mit Fred Frith (g), und Christopher Laurence (b), ein anderes mit Salvatore Licitra (tenor).

 

Eine weitere Zusammenarbeit entstand für die Kronos Quartet-CD "Nuevo" (Nonesuch, 2002). Darauf ist Osvaldo Golijovs Werk "K'in Sventa Ch'il Me'tik Kwadulupe" (2002) zu hören. Zudem war er für die Arrangements von mehreren weiteren Stücken verantwortlich.

 

Das kanadische St Lawrence String Quartet spielt auf der CD "Yiddishbbuk" (EMI Classics, 2002), teilweise zusammen mit Todd Palmer (cl) und/oder Mark Dresser (b), vier mehrteilige Werke von Golijov, darunter erneut das schon vom Kronos Quartet eingespielte "The Dream And Prayers of Isaac The Blind".

 

Zudem arbeitete der Komponist mit der rumänischen Zigeunerkapelle Taraf de Haïdouks, der mexikanischen Rockgruppe Café Tacuba, dem Tabla-Virtuosen Zakir Hussain und dem argentinischen Komponisten, Gitarristen und Produzenten Gustavo Santaolalla zusammen.

 

Für die Sängerin Dawn Upshaw komponierte er "Three Songs for Soprano and Orchestra", die Oper "Ainadamar" und den Zyklus "Ayre". Für die Uraufführung von "Ayre" gründete Osvaldo Golijov das Ensemble The Andalucian Dogs.

 

Dieses führte das Werk zusammen mit Dawn Upshaw auf und spielte es zusammen mit dem Songzyklus "Folk Songs (For Voice And Seven Instruments)" für eine CD (Deutsche Grammophon, 2005) ein. Die Aufnahme wurde 2007 mit einem Grammy ausgezeichnet.

 

Grossen Erfolg feierte Golijov mit der Uraufführung der Markuspassion, bzw. "La Pasión según San Marcos" im Jahr 2000. Das Werk wurde anlässlich des 250. Todestags von Johann Sebastian Bach für das Europäische Musikfest von Helmuth Rilling in Auftrag gegeben.

 

Es wurde in mehreren Versionen (Hänssler, 2001 und Deutsche Grammophon, 2010 bzw. 2012) auf einer Doppel-CD, teilweise begleitet von einer DVD, herausgebracht. Dazwischen waren weitere Aufnahmen erschienen.

 

Auf "Ainadamar" (Deutsche Grammophon, 2006) mit dem gleichnamigen Bühenwerk waren unter anderen die Sopranistin Dawn Upshaw und das Atlanta Symphony Orchestra zu hören. "Oceana" (Deutsche Grammophon, 2007) bestand aus dem Titelstück (1996, rev. 2004), mit Luciana Souza (vcl), dem Los Angeles Guitar Quartet und dem Atlanta Symphony Orchestra und Chor unter Robert Spano.

 

Das Kronos Quartet spielte für diese CD "Tenebrae" (2002, rev. 2003) ein und Dawn Upshaw und erneut das Atlanta Symphony Orchestra steuerten "Three Songs" (2001/02) bei. Für die Aufnahmen des Soundtracks "Youth Without Youth" (Deutsche Grammophon, 2007) stand das Bucharest Metropolitan Orchestra unter Radu Popa im Studio.

 

Dazu kamen die Solisten Kalman Balogh (cimbalom), Kayhan Kalhor (kamancheh) und Michael Ward-Bergemann (hyper-acc). "Tetro" (Deutsche Grammophon, 2009) enthielt die Musik zu einem Film von Francis Ford Coppola. Auf vielen danach folgenden Aufnahmen wurden Werke von Osvaldo Golijov mit solchen anderer Komponisten veröffentlicht.            10/24

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