Der kanadisch-amerikanische Pianist Paul Bley gab im Laufe seiner langen Karriere neben vielen Trioeinspielungen (siehe Paul Bley in Trioaufnahmen) und Ensemble-Schallplatten auch mehrere unbegleitete Soloaufnahmen heraus. Allerdings dauerte es lange, bis sich Bley dazu entschloss. Erst gegen Ende der elektrischen Phase nahm Bley am 11. September 1972 in Oslo seine erste akustische Solopiano-Aufnahme "Open, To Love" (ECM, 1973) auf.
Fast zur gleichen Zeit veröffentlichten auch die jungen, damals noch wenig bekannten Pianisten Keith Jarrett mit "Facing You" (ECM, 1972) bzw. Chick Corea mit "Piano Improvisations Vol. 1" (ECM, 1970) und "Piano Improvisations Vol. 2" (ECM, 1972) ihre ersten Soloalben. Bley zweite Soloaufnahme war "Alone, Again" (Improvising Artists Inc., 1975).
Anfang Juli 1977 wurden Auftritte im Club "Axis" in New York für die LP "Axis (Solo Piano)" (Improvising Artists Inc., 1978) mitgeschnitten. Am 19. Mai 1983 nahm er in Paris "Tears" (Owl, 1984) auf, zwei Tage später in Mailand "Tango Palace" (Soul Note, 1985) und nochmals einen Tag später im selben Studio "Sonor" (Soul Note, 1984) auf.
Im Dezember 1987 war er in seiner Heimatstadt Montreal für die Aufnahmen von "Solo" (Justin Time, 1989) im Studio. Im April 1988 nahm Bley in Kopenhagen "Solo Piano" (Steeplechase, 1988) auf. "Blues For Red" (Red, 1992) stammt vom Mai 1989. "Changing Hands" (Justin Time, 1991) zeigt Bley solo im Februar 1991.
Im April 1992 nahm Bley mit "Homage To Carla" (Owl, 1993) eine Soloaufnahme mit lauter Stücken auf, die von seiner früheren Frau geschrieben worden waren. "Caravan Suite" (Steeplechase, 1993) war ebenfalls im April 1992 zu Stande gekommen. "At Copenhagen Jazz House" (SteepleChase, 1994) war im November 1992 aufgenommen worden.
Im März 1993 spielte Bley in Japan "Hands On" (Unicom, 1993) ein, im August 1993 "Sweet Time" (Justin Time, 1994). Im August 1993 griff Bley für die Aufnahme seiner Solo-CD "Synth Thesis" (Postcard, 1994) wieder einmal auf Synthesizer zurück, das erste Mal seit seinen Synthesizer Show-Aufnahmen Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre.
Im April 1997 liess Paul Bley in einem Studio in Frankreich für "Jazz'n (E)motion" (BMG und RCA Victor, 1998) seine musikalischen Gedanken zum Thema Film aufnehmen. Im Juli 2000 realisierte Bley in Montreal "Basic" (Justin Time, 2001), im Mai 2003 "Nothing To Declare" (Justin Time, 2004).
Die Aufnahmen auf "Solo In Mondsee" (ECM, 2007) stammten vom April 2001. Auf "About Time" (Justin Time, 2008) mit einer Solosession vom 31. Mai 2007 spielte Bley zwei längere Solo-Tracks. "Play Blue - Oslo Concert" (ECM, 2014) enthielt Solo-Konzertaufnahmen vom August 2008. Es waren die letzten Aufnahmen, die zu seinen Lebzeiten erschienen waren. 10/23