Amerikanischer Jazz-Bassist, Bandleader und Komponist, geboren am 30. April 1923 in Wilmington, North Carolina, als älterer Bruder des Saxophonisten und Flötisten Jimmy Heath und des Schlagzeuger Albert Heath. Er wuchs in Philadelphia, Pennsylvania, auf und lernte zunächst Geige.
Er spielte im Schulorchester, bis er im Bass sein ideales Instrument fand. Nach der Dienstzeit bei der US-Air Force begann er ein Musikstudium an der Granoff School of Music. 1947 ging er mit seinem Bruder Jimmy Heath, nach New York City, wo die Heath-Brüder als Mitglieder des Howard McGhee Sextets zu ersten Aufnahmen kamen.
Es folgten Ende der 1940er/Anfang der 1950er Jahre weitere Aufnahmen und Engagements in den Orchestern und Bands von Kenny Clarke, Miles Davis, Stan Getz, Lou Donaldson, Sonny Rollins, Clifford Brown, Zoot Sims und anderen. Von 1950 bis 1952 war Percy Heath Bassist in den Gruppen von Dizzy Gillespie.
Danach wurde er Nachfolger von Ray Brown im Milt Jackson Quartet, das neben Jackson (vibes) noch aus John Lewis (p) sowie Al Jones bzw. Kenny Clarke (dm) bestand. Das Milt Jackson Quartet machte eigene Aufnahmen und verstärkte sich mit Lou Donaldson (as) zur Gruppe Milton Jackson And His New Group.
Ab 1953 nannten sich Milt Jackson, John Lewis, Percy Heath und Kenny Clarke The Modern Jazz Quartet. Dieses wurde eine der langlebigsten Gruppen im Jazz und existierte, begleitet von wenigen Wechseln, bis Ende der 1990er Jahre. Percy Heath blieb bis zuletzt Bassist der Gruppe. In den letzten Jahren des MJQ kam sein Bruder Albert "Tootie" Heath als Ersatz für Connie Kay in die Gruppe. Kay hatte seinerseits schon früh Kenny Clark abgelöst.
Neben seiner Arbeit beim MJQ war Heath ein gefragter Bassist, der bei hunderten von Sessions mitmachte. Er war Mitglied bei den Gruppen Art Farmer Quintet/Septet/Tentet, Benny Golson And The Philadelphians, Bill Evans Quintet, Bill Perkins Quintet, Cannonball Adderley Quartet, CBS Jazz All-Stars, Clark Terry Septet,Clifford Brown Sextet, Dizzy Gillespie Sextet, Elmo Hope Quintet/Trio, Joe Morris Orchestra, Lou Donaldson-Clifford Brown Quintet, Lou Donaldson Quintet/Sextet und Michel Sardaby Trio.
Dazu spielte er in den Gruppen Miles Davis Quartet/Quintet/Sextet/All Stars, Miles Davis And His Band, Sam Most Quartet, Sonny Rollins Quartet/Trio, Stan Getz Quartet, The Birdlanders, The Charlie Parker Quartet, The Frank Foster Quintet, The Gigi Gryce Quartet, The J.J. Johnson Quintet/Sextet, The Kenny Dorham Quintet, The Paris All-Stars, The Tony Scott Quartet, The Wes Montgomery Quartet, Thelonious Monk Trio, Walter Gil Fuller And His Orchestra und andere.
1975 gründete er mit seinen Brüdern Jimmy und Albert "Tootie" Heath The Heath Brothers. Er wirkte als Co-Leader bei zahlreichen Aufnahmen mit an der Seite von Musikern wie Thelonious Monk, Sonny Rollins, Chico Hamilton, Paul Desmond, Art Blakey und anderen. Seine einzige Aufnahme als alleiniger Leader hiess "A Love Song" (Daddy Jazz, 2004).
Bei diesen Aufnahmen am 1. Mai 2002 wirkten als weitere Musiker Jeb Patton (p), Peter Washington (b) und sein Bruder Albert Heath (dm) mit. Er spielte neben dem Bass auch Cello. Percy Heath verstarb am 28. April 2005 in Southampton, New York, kurz vor seinem 82. Geburtstag. 03/24