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Peter Gabriel

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Britischer Sänger, Keyboarder, Flötist, Multiinstrumentalist, Komponist, Produzent und Labelbesitzer, geboren am 13. Februar 1950 in Cobham, Surrey. Er besuchte die Charterhouse School in Godalming, Surrey, wo er mit Tony Banks (p) und Chris Stewart (dm) in einer Band mit dem Namen Garden Wall spielte.



Nach dem Ende von Garden Wall  taten sich die drei Musiker mit Anthony Phillips (g) und Mike Rutherford (g) von Anon zu einer neuen Gruppe zusammen, die unter der Aufsicht von Produzent Jonathan King Demoaufnahmen machte und erste Singles veröffentlichte.

 

Als Bandnamen kristallisierte sich Genesis heraus. Mit Gabriel, der nun die Führung und die Leadvocals übernahm, entwickelte Genesis bis Mitte der 1970er Jahre eine immer kunstvoller werdende Musik, die von einer üppigen Bühnenshow begleitet wurde.

 

Während der Zeit mit Gabriel als Frontmann nahm Genesis als eine der wichtigsten Bands der Art bzw. Prog Rock-Szene die Alben "From Genesis To Revelation" (Decca, 1969), "Trespass" (Charisma, 1970), "Nursery Crime" (Charisma, 1971), "Foxtrot" (Charisma, 1972), "Selling England By The Pound" (Charisma, 1973), "Live" (Charisma, 1973) und "The Lamb Lies Down On Broadway" (Charisma, 1974) auf.

 

Dann kehrte Gabriel der immer kommerzieller werdenden Gruppe im Herbst 1975 den Rücken, um Soloprojekte zu realisieren. Auf seinen vier ersten, jeweils mit "Peter Gabriel" betitelten Soloalben führte er die musikalische Linie von Genesis fort.

 

Die erste dieser LPs (Charisma, 1977), jene mit dem so genannten "wet car cover", wurde bei Fans auch unter der Bezeichnung "1" oder "Car" bekannt. Das Album enstand mit Hilfe von vielen weiteren Musikern und The London Symphony Orchestra. Platz 7 in Grossbritannien und Platz 38 in den Billboard 200 waren die chartsmässige Ausbeute.

 

 Aus dem Album wurden die beiden Singles "Solsbury Hill" und "Modern Love" ausgekoppelt. Die erste kam unter die Top-15 der UK-Single-Charts. Das zweite Album (Charisma, 1978), jenes mit dem so genannten "scratch cover", wurde als "2" oder "Scratch" bekannt. Es schnitt mit den Plätzen 10 (UK) und 45 (USA) leicht schwächer ab als "1".

 

Album Nummer drei mit der Bezeichnung "Peter Gabriel" (Charisma, 1980) war jenes mit dem so genannten "melting face cover", auch "3" oder "Melt" genannt. Es war Peter Gabriels erstes von drei Nummer-1-Alben in Grossbritannien und ein Top-25-Album in den Billboard 200. "Games Without Frontiers" war die erste von drei Top-10-Singles für Gabriel in seiner Heimat.

 

Von "3" erschien mit "Ein deutsches Album" (Charisma, 1980) auch eine deutsch gesungene Version mit der Single-Auskoppelung mit "Spiel ohne Grenzen" ("Games Without Frontiers") als A- und "Jetzt Kommt Die Flut" ("Here Comes The Flood" aus dem ersten Album) als B-Seite.

 

Das vierte Soloalbum hiess logischerweise "4" (Charisma, 1982) und wurde auch als "Security" bekannt. Chartsmässig schauten die Plätze 6 (UK) und 28 (USA) heraus. Auch davon kam mit "Deutsches Album" (Charisma, 1982) eine deutsch gesungenen Version auf den Markt.

 

Bei der folgenden Nordamerika-Tournee wurden die Aufnahmen zum Live-Doppelalbum "Plays Live" (Charisma, 1983) mitgeschnitten. Es war auch dies ein Top-10-Album in Grossbritannien und ein Top-50-Album in den USA.

 

Als nächstes stellte Gabriel den Soundtrack zu Alan Parkers Film "Birdy" (Virgin und Charisma, 1985) zusammen. Es handelte sich um Instrumentals von Material aus seinen vorangegangen Soloalbumen. Mit dem fünften Soloalbum "So" (Charisma, 1986) begann seine kommerziell erfolgreichste Zeit.

 

Bei den Aufnahmen machten zahlreiche Stars wie Stewart Copeland (dm) von Police, Daniel Lanois (g), Manu Katché (dm), Kate Bush (vcl), L.Shankar (vio), Youssou N'Dour (vcl), Laurie Anderson (vcl), Bill Laswell (e-b) oder Nile Rodgers (g) mit. In England wurde "So" das zweite Nummer-1-Soloalbum, in den USA erreichte die LP Platz zwei.

 

Aus dem Album wurden mit "Sledgehammer" und "Don't Give Up", letzteres ein Duo mit Kate Bush, zwei britische Top-10-Singles ausgekoppelt. "Sledgehammer" stand in den Billboard Hot 100 sogar ganz zuoberst.


Als nächstes folgte das erneut mit einem Grossaufgebot an Stars eingespielte Instrumental-Doppelalbum "Passion - Music For The Last Temptation Of Christ" (Real World und Virgin, 1989), der Soundtrack zu Martin Scorseses gleichnamigen Film. Die einzelnen Tracks wurden in den unterschiedlichsten Besetzungen eingespielt.

 

"Passion" war auch eine der ersten Aufnahmen, die Gabriel auf seinem im gleichen Jahr gegründeten Label "Real World" veröffentlichte. Basis war das von anderen Musikern organisierte "WOMAD"-Festival, das 1980 erstmals stattgefunden hatte, aber mit dem gleichnamigen Label finanziell in Schwierigkeiten geriet.

 

Gabriel unterstützte das Festival, indem er eine Genesis-Reunion organisierte und mit der Gruppe am Festival auftrat. Die WOMAD-Leute schlugen Gabriel zudem vor, einige der am Festival teilnehmenden Musiker in sein neues Studio in einer alten Mühle in Box in der Nähe von Bath einzuladen.

 

Ab 1991 veranstaltete Gabriel jeweils während des WOMAD-Festivals regelmässig Recording Weeks, bei denen er jeweils Musikerinnen und Musiker der verschiedensten Erdteile zusammenbrachte. Auf "Real World" erschienen seither aber zahlreiche Aufnahmen, auf denen die Musiker eines jeweiligen Kulturkreises unter sich musizierten.

 

Nach einer ersten Compilation, die unter dem Titel "Shaking The Tree - Sixteen Golden Greats" (Real World, 1990) erschien, setzte Gabriel die Reihe seiner Soloalben mit "Us" (Real World, 1992) fort. Wiederum wurde Gabriel bei den Aufnahmen von Musikern aus verschiedenen Kulturkreisen unterstützt.

 

Kommerziell konnte "Us" fast an "So" anknüpfen, erreichte das Album doch sowohl in England, als auch in den USA Platz zwei der Album-Charts. Konzertaufnahmen, die am 16. und 17. November 1993 im italienischen Modena gemacht wurden, erschienen auf der Doppel-CD "Secret World Live" (Real World, 1994).

 

Ebenfalls ein Staraufgebot ist auf "Ovo: The Millennium Show" (Real World, 2000) mit dem Soundtrack zur Show im Londoner Millennium Dome vertreten. Von "Ovo" wurden in Europa eine so genannte "limited version" und in den USA die "regular version" veröffentlicht.

 

Unter anderem machten bei den Aufnahmen Neneh Cherry und Elizabeth Frazer von den Cocteau Twins (beide vcl) sowie Richie Havens mit. "Up" (Real World, 2002) war wieder ein richtiges Peter Gabriel-Album. Die Chartsplatzierungen waren auch für die Live- und Soundtrackalben immer noch zufriedenstellend.

 

Ein weiterer, kommerziell allerdings weniger erfolgreicher Soundtrack, und zwar für den Film "Rabbit Proof Fence", erschien unter dem Titel "Long Walk Home" (Real World, 2002), während eine zweite Compilation schlicht als "Hit" (EMI, Geffen und Chronicles, 2003 und Toshiba EMI, 2007) in Form einer Doppel-CD daherkam.

 

Nach 18-jähriger Arbeit veröffentlichte Gabriel endlich sein Werk "Big Blue Ball" (Real World, 2008), an dem 75 Musikerinnen und Musiker aus 20 Ländern 1991, 1992 und 1995 jeweils drei Wochen gearbeitet hatten.  

 

Auf dem nächsten eigenen Album "Scratch My Back" (Real World, 2010) interpretierte Gabriel auf eigenwillige Art und Weise Songs von David Bowie, Paul Simon, Elbow, Bon Iver, Talking Heads, Lou Reed, Arcade Fire, The Magnetics Fields, Randy Newman, Regina Spektor, Neil Young und Radiohead. Die von John Metcalfe arrangierten Songs entstanden mit Hilfe The London Scratch Orchestra.

 

Das Gegenstück von "Scratch My Back" hiess "And I'll Scratch Yours" (Real World, 2013). Auf dieser CD interpretierten David Bowie, Paul Simon, Bon Iver, Regina Spektor, Stephin Merritt, Joseph Arthur, Randy Newman, Arcade Fire, Elbow, Brian Eno, Feist & Timber Timbre sowie Lou Reed umgekehrt bekannte Stücke von Peter Gabriel.

 

"Full Stretch" (Matador, 2011) enthielt vier neue Songs von Gabriel. Zwei davon waren über 13- bzw. 17 Minuten lang. Diese CD-EP lag der Zeitschrift "Matador" bei. Die Doppel-CD "New Blood" (Real World, 2011) war ein weiteres grossorchestrales Projekt. Dabei interpretierte Gabriel einige seiner bekannten Songs in ausschweifenden Versionen, begleitet vom New Blood Orchestra unter Ben Forster. CD 2 dieses Sets bestand aus den instrumentalen Versionen.

 

Auf  "Half Blood" (Society of Sound Music und Bowers & Wilkins, 2011) wurden je fünf Songs von "New Blood" in ihrer Originalform sowie in einer Instrumentalversion als DL veröffentlich. Die Doppel-CD "Live Blood" (Real World, 2012) zeigte das Ganze dann auch noch in einer Live-Version in Form einer Doppel-CD oder DVD mit weiteren, auf der "New Blood"-CD nicht vorhandenen Songs im selben Stil.

 

"Back to Front: Live in London" (Real World, 2014) dokumentierte einen Auftritt 2013 in London. Das Ganze erschien als als DVD oder Blu-ray bzw. als Doppel-DVD/Doppel-Blu-ray. "Growing Up: Live"(Real World, 2019) enthielt Aufnahmen der "Growing Up"-Tournee 2002/2003.

 

"I/O" (Real Wordl, 2023) war 12 Jahre nach "New Blood" wieder einmal ein eigenes Album mit neuem Material. Während das Album in den USA knapp in die erste Hälfte der Billboard 200 gelangte, kletterte es in Grossbritannien auf Platz 1. Gabriel hatte fast 28 Jahre lang daran gearbeitet.         03/25

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