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Peter Rehberg

Österreichischer Experimentalmusiker zwischen Drone, Noise, Electronic und Techno, geboren 1968 in London, aufgewachsen in St. Albans als Sohn eines Österreichers. 1987 zog er nach Wien und wurde dort bald Mitglied der Szene. Rehberg war zuerst als DJ tätig und legte anfangs der 1990er Jahre vor allem experimentelle Ambient-Sounds auf. Peterlicker hiess 1989/1990 ein Industrial-Projekt, das 2010 wiederbelebt wurde. Es bestand neben Rehberg (elect) aus Franz Hergovich (vcl), Christian Schachinger (g) und Gregor Weissegger (e-b, elect). "Last Slave" (Editions Mego, 2010) hiess eine erste Aufnahme in Form einer Kassette mit zwei je rund 10 Minuten langen Tracks. "Nicht" (Editions Mego, 2011) erschien in Form einer LP.


1994 stiess er zum "Mego"-Label, das kurz zuvor von Ramon Bauer, Andi Pieper und Peter Meininger gegründet worden war. Er war einer der ersten, der den Laptop als Instrument einsetzte. Mit Bauer und Pieper, die im Duo als General Magic auftraten, spielte Rehberg als General Magic & Pita mit der 12"-EP "Fridge Trax" (Mego, 1995) ein.


Es war die erste Aufnahme, die das Label "Mego" veröffentlichte. Der Legende nach entstand die Musik, indem die drei Musiker Geräusche von diversen Kühlschränken sampelten und diese im Studio bearbeiteten. Diese EP enthielt vier Tracks, deren Titel, wie auch die Stücke auf der zweiten gemeinsamen Veröffentlichung, dem Album "Live And Final Fridge" (Source, 1995), mit "Fridge" endeten.


Diese LP enthielt 6 Tracks, die live am Interference Festival im Juli 1995 in Berlin aufgezeichnet worden waren. Die CD-Version bestand aus drei weiteren, im September 1995 in Studios in Berlin und Wien eingespielten Stücke. Viele von Rehbergs Aufnahmen erschienen unter dem Projektnamen Pita.


Rehberg und Bauer bildeten ein Duo, dass diverse gemeinsame Aufnahmen herausgab. Für das Label "Touch" wurden "Fasst" (1997), "Ballt" (1999) und "Passt" (2001) eingespielt. Dazu kamen zwei weitere Veröffentlichungen, wie eine titellose 10"-EP (Korm Plastics, 1997). Die Aufgabe, die das Label den Musikern dazu gestellt hatte, bestand darin, mit den ersten erhältlichen Korg-Sythesizern Musik zu machen.


Eine weitere Veröffentlichung von Rehberg und Bauer kam in Form der 12"-EP "7"/10"/12" (Raft Recordings, 2001) daher und enthielt zwei Duo-Tracks. Jener von Rehberg mit Fennesz hiess "Live @ These" und wurde im Mai 1998 live im "These Record"-Shop in London aufgezeichnet. Sie nahm die B-Seite ein und musste mit LP-Tempo abgespielt werden.


Der Track von Rehberg mit Bauer hiess "Spät Fridge", stammte von 1997 und sollte eigentlich auf der "Domestic Appilances"-Compilation des "Cheese"-Labels veröffentlicht werden, was dann aber nicht geschah. Das Stück wurde auf die andere Seite der EP in der Grösse einer 7"-Single gepresst und musste mit dem entsprechenden Tempo abgespielt werden.


Le Zappelot nannte sich ein Projekt von Pita und Bauer mit dem Ex-Minimal Compact-Mitglied Samy Birnbach alias DJ Morpheus. Im April 1995 entstand in Wien die 7"-Single "Erika Goes To Leopoldau/Life Is Cheap" (Syntactic, 1995). Unter dem eigenen Namen veröffentlichte Peter Rehberg ebenfalls einige Aufnahmen. Bei mehreren der Projekte arbeitete er mit Christian Fennesz (g) zusammen.


Die LP "Di-n" (Ash International, 1998) war nur einseitig bespielt und kam in limitierter Stückzahl heraus. Sie zeigt einen Auftritt von Rehberg und Fennesz mit Mike Harding im Januar 1998 in einer Gallerie in Den Haag, Holland. Fenn O'Berg nannte sich ein Trio mit Christian Fennesz (g, elect), Jim O'Rouke (g, elect) und Peter Rehberg (elect).


Mit Fennesz, Keith Rowe (g, elect) von AMM, Pimmon alias Paul Gough (comp) und Oren Ambarchi (g, elect) entstand anlässlich einer Australien-Tournee 1999 die Studio-CD "Afternoon Tea" (Ritornell, 2000). Fennesz und Peter Rehberg taten sich am Amplify Festival 2004 in Köln mit Otomo Yoshihide (tt, elect) und Sachiko M (sine wave sampl) zu einem Quartett zusammen. Dabei wurde eine titellose CD-EP aufgenommen, welche noch im selben Jahr im Rahmen der "ErstLive"-Serie erschien.


"Fremdkörper" (Mosz, 2005) enthielt eine Tanzchoreographie von Chris Haring. Der 34:32-minütige DL-Track "Paris Qui Dort" (Touch, 2005) bestand aus einem live im Pariser Centre Pompidou aufgezeichneten Soundtrack zum gleichnamigen Stummfilm von René Clair von 1923. Ein weiterer DL-Track in der "Touch Radio"-Serie hiess "Live At Vila Nova De Foz Côa, May 29th 1999" (Touch, 2006) und entstand zusammen mit João Paulo Feliciano (live mix) und Rafael Toral (synth). Das Stück war 61:53 Minuten lang.


Im Rahmen der Serie "Kapotte Muziek" bearbeitete Rehberg Klänge. Diese fasste er zu einem rund 17 Minuten langen Track zusammen, der unter dem Titel "Kapotte Muziek By Peter Rehberg" (Korm Plastics, 2006) auf einer CD-EP erschien. Eine Sammlung von Werken von Rehberg für Theater-Produktionen von Gisèle Vienne wurde unter dem Titel "Work Für GV 2004-2008" (Editions Mego, 2008) herausgebracht.


Mit Mark Fell von Blir, Shirt Trax und Snd realisierte er die aus zwei längeren Tracks bestehende 12"-EP "Kubu/Zikir" (Editions Mego, 2011). Mit Gisèle Vienne, Dennis Cooper und Jonathan Capdevielle tat er sich für den knapp einstündigen Track "Jerk//Through Their Tears" (Dis Voir, 2011) zusammen. Dann erschienen lange keine Aufnahmen mehr unter eigenem Namen.


Die nächste war "Piece For Amplify2020 Quarantine Parts I & II" (Amplify 2020, 2020), ein 32:24-minütiger DL-Track. Peter Rehberg starb am 22. Juli 2021 im Alter von 53 Jahren nach einem Herzinfarkt. Nachträglich erschien "At GRM" (Portraits GRM, 2022) mit zwei Live-Tracks, die er bei Festivals der Groupe de Recherches musicales 2009 bzw. 2016 aufgeführt hatte.


Dazu machte Rehberg bei diversen Projekten mit. Zusammen mit Stephen O'Malley von Sun O))) trat er unter dem Namen KTL auf. Mit Christian Fennesz (g, elect) sowie mit Keith Rowe (g, elect) von AMM gründete Peter Rehberg 1997 das aus führenden europäischen Elektronik-Musikern zusammen gesetzte Music In Movement Electronic Orchestra (MIMEO), das mehrere Aufnahmen veröffentlichte.


Ein weiteres, allerdings einmaliges Electronica-Grossorchester war das Senssurround Orchestra. Es bestand neben Rehberg aus Musikern wie Masami Akita alias Merzbow, K.K. Null, Ami Yoshida, Dror Feiler, Zbigniew Karkowski und vielen anderen. Bei Auftritten in Tokyo, Berlin und London wurde im Rahmen der "Mort aux vaches"-Serie des Labels "Staalplaat" die CD "Meltdown Of Control" (2000) mitgeschnitten.


Karkowski und Rehberg traten im Duo unter dem Namen POP (Product Of Power) auf und veröffentlichten die LP "Album" (Tochnit Aleph, 2001) und die CD-R "Work Hard Play Harder" (Absurd, 2003). Letztere Aufnahme enthielt einen rund 20-minütigen Duo-Track sowie zwei kürzere Remix-Versionen von Karkowski bzw. Rehberg. Mit Rosy Parlane alias Paul Douglas (laptop) gab Rehberg unter dem Namen Rosenberg eine gemeinsame 7"-Single (Bottrop-Boy, 2001) heraus.


Auf zwei Alben wurde die Zusammenarbeit mit der französischen Tanzgruppe DACM dokumentiert. Sie hiesen "Showroom Dummies" (Mego, 2002) und "Stéréotypie" (Asphodel, 2004), letztere auf zwei Tracks mit Tujiko Noriko (vcl). R/S nannte sich ein Duo mit Marcus Schmickler, von dem die Alben "One: Snow Mud Rain" (Erstwhile, 2007) und "USA" (Pan, 2011) herauskamen.


Als Shampoo Boy veröffentlichten Christian Schachinger, Christina Nemec und Peter Rehberg die Alben "Licht" (Blackest Ever Black, 2013) und "Crack" (Blackest Ever Black, 2015), die 12"-EP "Nebel/Nadel" (Substance, 2014) sowie die Kassette "Harzer Ecke Elsen" (Blackest Ever Black, 2016). Als NPVR gaben Rehberg und Nik Colk Void die LP "33 33" ‎(Editions Mego, 2017) heraus. 05/23

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