Irischer Rock-Sänger, Bassist und Bandleader, geboren am 20. August 1949 im englischen West Bromwich, Staffordshire. Seine Mutter war Irin, sein Vater stammte aus Guyana. Kurz nach seiner Geburt trennten sich seine Eltern. Lynott wuchs bei seiner Grossmutter Sarah in Dublin auf.
1967/1968 war Lynott Sänger bei der irischen Blues Rock-Band Skid Row, in der auch Gary Moore spielte. Danach lernte er Bass und gründete 1969 mit Eric Bell (g, vcl), Eric Wrixon (key. vcl) und Brian Downey (dm) die erfolgreiche Rock-Band Thin Lizzy. Lynott blieb bis zum Split 1983 dabei. In diese Zeit fielen sechs britische Top-10-Alben.
Dazu kamen mit "Whiskey in the Jar" (1972), "The Boys Are Back in Town" (1976), "Waiting for an Alibi" (1979) und "Killer on the Loose" (1980) vier englische Top-10-Singles. Noch während Thin Lizzy existierte, veröffentlichte Lynott mit "Solo In Soho" (Vertigo, 1980) ein erstes Album unter seinem eigenen Namen.
Je nach Stück wurde er von unterschiedlich zusammengesetzten Bands begleitet. Darunter befanden sich mit Gary Moore und Scott Gorham (g) sowie Brian Downey (dm) auch drei Thin Lizzy-Mitglieder. Dazu kamen Mark Knopfler von den Dire Straits und Snowy White (g), Huey Lewis (hca), Midge Ure (synth) von Ultravox, Mark Nauseef (dm, perc) und andere.
Knapp vor dem Ende von Thin Lizzy erschien sein zweites Album "The Philip Lynott Album" (Vertigo, 1982), eingespielt ebenfalls mit diesen Musikern und anderen. Nach dem Ende von Thin Lizzy ging Lynott unter seinem Namen mit Mark Stanway (key) von Magnum, den Ex-Thin Lizzy-Musikern John Sykes (g) und Brian Downey (dm) sowie Doish Nagle (g) von The Bogey Boys auf Tournee. Aufnahmen aus jener Zeit kamen später auf der Doppel-CD "Live In Sweden 1983" (Zoom Club, 2002) heraus.
Sykes schloss sich danach Whitesnake an und wurde durch Laurence Archer (g) von Stampede ersetzt. Für Downey kam Robbie Brennan (dm) in die Band. Diese Gruppe nannte sich Grand Slam, löste sich aber schnell wieder auf, weil sie keinen Vertrag bekam. Von Grand Slam erschienen vor allem im Nachhinein diverse Aufnahmen aus jener Zeit. 2019 wurde Grand Slam von grösstenteils anderen Musikern reaktiviert.
Phil Lynott starb am 4. Januar 1986 im Alter von 36 Jahren in Salisbury, Wiltshire, an den Folgen seines jahrelangen Drogen- und Alkoholkonsums. Unter dem Titel "I Am Just A Cowboy" (Ozit-Morpheus, 2001) erschien später eine CD mit einem Interview mit Lynott. Dazwischen war die Schweizer Cover-Band Dizzy Lizzy mit Thin Lizzy-Songs zu hören.
Viele der Compilations von Phil Lynott enthielten vor allem Material von Thin Lizzy. Einzig "Yellow Pearl - A Collection" (Polydor, Universal und Spectrum, 2010) bestand ausschliesslich aus Solomaterial. Er war zdem auch auf Aufnahmen von Johnny Thunders, Jeff Wayne, Gary Moore, The Greedies, Roy Wood's Helicopters, John Sykes, Auto Da Fé, Heavy Load, Robin George und anderen zu hören.
In der Grafton Street in Dublin wurde 2005 eine Bronze-Statue von Phil Lynott enthüllt. 09/24