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Prince Far I

Jamaikanischer Reggae-Produzent, DJ und Sänger, geboren am 23. März 1945 als Michael James Williams in Spanish Town und aufgewachsen in der Waterhouse-Gegend von Kingston. Dort arbeitete er sich zum Lead-DJ des Sir Mike And The Musical Dragon Soundsystems empor.



Die ersten eigenen Aufnahmen machte er Anfang der 1970er Jahre als King Cry Cry für Produzenten wie Bunny Lee und - als Ersatz für den regulären "Studio One"-DJ King Britt - für Coxsone Dodd. Produzent Enos McLeod gab ihm 1974 den Namen Prince Far I.

 

Bald konnte er ganze Alben einspielen. Mit Lloydie Slim als Produzenten und Bands wie The Upsetters, The Aggrovators und The Underground Vegetables nahm er "Psalms For I" (Carib Gems, 1975) auf. Die LP, deren Texte nur als Psalmen sowie aus dem "Vater Unser" bestanden, wurde von vielen anderen Labels wiederveröffentlicht.

 

Sie erschien auch unter dem Titel "Book Of Psalms". Mit dem Album begann seine Zusammenarbeit mit dem englischen Produzenten Adrian Sherwood. "Carib Gems" hiess damals das erste Label von Sherwood. Danach folgten "Hitrun", "On-U Sound" und "Pressure Sounds".

 

Sherwood hatte auch bei Veröffentlichungen von Far I auf anderen Labels die Hand im Spiel. Prince Far I war neben Bim Sherman der Hauptakteur von Adrian Sherwoods Allstar-Ensemble Singers & Players. Mit Joe Gibbs als Produzenten entstand die zweite LP "Under Heavy Manners" (Joe Gibbs, 1976).

 

Diese LP enthielt mit "Heavy Manners" Prince Far I's erste Hitsingle. Auch diese LP wurde später mehrfach wiederveröffentlicht. Die nächsten Alben waren "Message From The King" (Carib Gems, 1978) und "Long Life" (Front Line, 1978). Bei diesen Aufnahmen machten unter anderem Dennis Brown (p), Errol "Flabba" Holt (g, e-b), Sly Dunbar (dm), Robbie Shakespeare (e-b), Bingy Bunny (g) und andere Musiker mit.

 

Dub-Versionen dieser beiden Alben erschienen auf dem eigenen "Cry Tuff"-Label und später bei anderen Schallplattenfirmen unter dem Titel "Cry Tuff Dub Encounter Chapter One" (1978) oder "Cry Tuff Dub Encounter Part 2" (1979). Bis weit über seinen Tod hinaus kamen von Prince Far I Alben heraus, total rund 20 an der Zahl. Dazu kamen einige Compilations.

 

Am 15. September 1983 - mitten in den Aufnahmen zu "Umkhonto We Sizwe (Spear Of Destiny)" (Kingdom und Tamoki Wambesi, 1984) - wurde Prince Far I in Jamaika von einem Unbekannten erschossen. Er wurde nur 38 Jahre alt.

 

Bei "Megabit 25, 1922 Dub" (Tamoki Wambesi, 1985) handelte es sich um ein Tribut-Album von und mit Baba Dread, Knowledge, Charlie Chaplin, Roy Cousins und Struggle & The Voice Of Roy. Auch "Cry Freedom Dub" (Tamoki Wambesi, 1994) war eine Tributaufnahme. Sie wurde von den Roots Radics um Style Scott eingespielt. Dazu wurde auch die Stimme von Prince Far I verwendet.

 

Mit "Health & Strength" (Pressure Sounds, 1998) erschien später überraschend ein ganzes Album mit bislang unveröffentlichten Prince Far I-Songs. Diese waren Ende der 1970er Jahre entstanden, als Labels wie "Island", "Virgin" oder "Chrysalis" massenhaft Reggae-Musiker unter Vertrag nahmen und Unmengen dieser LPs nach Afrika verkauften.

 

Als die Regierungen von Nigera, Sierra Leone und der Elfenbeinküste die Einführung von Luxusgütern, darunter Schallplatten, verboten, war es mit diesem Geschäft aus. Aufnahmen von Prince Far I für ein Album verschwanden und blieben lange unauffindbar. Als sich Adrian Sherwood auf die Suche machte, konnte er eine Kassetten-Kopie der Aufnahmen auftreiben. Diese wurde technisch überarbeitet und veröffentlicht.       04/24

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H.R.

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