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Prince - Teil I (bis 1985)

Amerikanischer Funk-, Soul-, Rock- und R&B-Multiinstrumentalist, Sänger, Sonschreiber und Bandleader, geboren am 7. Juni 1958 in Minneapolis, Minnesota, als Prince Rogers Nelson. Neben seinem Künstlernamen Prince verwendete er mehrere weitere Pseudonyme. So trat er zwischen 1993 und 2000 unter einem unbeschreibaren Symbol auf, so dass ihn die Medien The Artist Formerly Known As Prince (TAFKAP) nannten.


Sein Vater John L. Nelson war Pianist und Songwriter und trat als Prince Rogers auf, seine Mutter Matti Shaw war Jazzsängerin. Seine ersten musikalischen Erfahrungen machte Prince in der Band seines Cousins Charles Smith, die sich Grand Central nannte. Mit dabei war auch sein damals bester Freund Andre Anderson, der sich später André Cymone nannte und Mitglied seiner frühen Backingbands wurde.


Grand Central war vor allem eine Instrumentalband und spielte in Clubs sowie an Parties in der Region Minneapolis. Bandleader Smith wurde bei Grand Central durch Morris Day, später einer der wichtigsten Mitmusiker von Prince, ersetzt. Im Laufe der Zeit begann Prince, der damals noch Stundent am Minnesota Dance Theatre war, selber Arrangements zu schreiben.


Inzwischen nannte sich die Band Champagne und war beeinflusst von der Musik von Sly & The Family Stone, James Brown, Earth, Wind & Fire, Miles Davis, Carlos Santana, Jimi Hendrix oder Parliament bzw. Funkadelic. 1976 begann Prince mit dem Produzenten Chris Moon und unter der Obhut von Owen Husney von The High Spirits an einem Demo zu arbeiten.


Das Demoband wurde verschiedenen Labels offeriert. Das Rennen machte "Warner", weil das Label Prince die grösstmögliche Kontrolle über sein eigenes Material garantierte. Bis zu seiner ersten Aufnahme unter eigenem Namen war Prince Mitglied der Band 94 East von Pepe Willie, dem Ehemann von Princes Cousine Shantel.


Willie hatte schon zu Zeiten von Grand Central als Manager von Prince fungiert. Bei 94 East spielte Prince als Komponist, Gitarrist und Keyoard eine derart dominante Rolle, dass Aufnahmen aus dieser Zeit später als erstes Prince-Album bezeichet wurden. Sie erschienen allerdings erst viel später nach dem Aufstieg von Prince zum Star unter dem Titel "Minneapolis Genius - The Historic 1977 Recordings" (Hot Pink, 1985).


Später kamen die Aufnahmen auch unter diversen anderen Titeln heraus. Das erste eigentliche Album von Prince hiess "For You" (Warner, 1978) und wurde vom Musiker im Alleingang eingespielt. Dazu verwendete er nicht weniger als 27 verschiedene Instrumente. Das Album verkaufte sich gesamthaft zwei Millionen Mal weltweit und erreichte Platz 163 der Billboard 200 bzw. Platz 21 der R&B-Charts. Nach Princes Tod 2016 kletterte das Album sogar auf Platz 138 der Billboard 200. Die Single "Soft And Wet" kam knapp in die Billboard Hot 100 und stand auf Platz 12 der R&B/Hip Hop-Charts.


Nach dem schönen Erfolg des Debutalbums schoben Prince und "Warner" mit "Prince" (Warner, 1979) gleich ein zweites Album nach, das sich wie die meisten Prince-Alben danach mindestens eine Million Mal verkaufte. Mit Platz 22 in den Billboard 200 und Platz 3 bei den R&B/Hip Hop-Alben schnitt es besser ab als das Debutalbum. Die Single-Auskoppelung "I Wanna Be Your Lover" war seine erste Nummer-1-Single in den R&B/Hip Hop-Charts und kam fast in die Top-10 der Billboard Hot 100.


Auch Album Nummer drei "Dirty Mind" (Warner, 1980) entstand fast im Alleingang. Lediglich in einigen Tracks wurde er von Dr. Fink (synth, key) und Lisa Coleman (key, vcl) unterstützt. Mit Platz 45 bei den Billboard 200 und Platz 7 bei den R&B/Hip Hop-Alben schnitt "Dirty Mind" etwas schwächer ab als "Prince". Inzwischen hatte Prince eine Backingband rekrutiert, die aus Dez Dickerson (g), Gayle Chapman und Doctor Fink (key), Andre Anderson alias André Cymone (e-b) und Bobby Z (dm) bestand.


1980 war diese Band als Opener für Rick James' "Fire It Up"-Tour unterwegs. Chapman wurde später durch Lisa Coleman abgelöst und für Cymone kam Mark Brown. Prince selber trat in immer verrückteren Klamotten sowie in hohen Schuhen auf und sorgte so für eine Kontroverse, so auch 1981 als Opener für die Stones in Los Angeles. "Controversy" (Warner, 1981) hiess dann auch treffend sein nächstes Album, eingespielt mit Hilfe von Lisa Coleman (vcl, key), Dr. Fink (key) und Bobby Z. (dm) in einzelnen Tracks.


Dafür resultierte Platz 21 bei den Billboard 200 und Platz 3 bei den R&B/Hip Hop-Alben. Wie immer wurden Singles ausgekoppelt. 1981 gründete Prince mit The Time ein Seitenprojekt, von dem mehrere Alben erschienen und aus dem später mit The Family ein weiteres Nebenprojekt hervorging. Der ganz grosse internationale Durchbruch gelang Prince mit dem Doppel-Album "1999" (Warner, 1982). Es war sein erstes Top-10-Album in den Billboard 200 und verkaufte sich weltweit über vier Millionen Mal.


Es war erneut mehr oder weniger ein Soloalbum mit Beteiligungen von Dez Dickerson (vcl, g) sowie Wendy Melvoin, Lisa Coleman, J.J., Vanity, Jamie, Carol, Peggy, Brown Mark, Poochie und "The Count" (vcl) in einzelnen Tracks. Später wurde das Album mit weiterem Material zu einer 5 CD- oder 10 LP-Version ausgebaut. Zu diesem "1999: Super Deluxe Edition" (Warner, 2019) genannten Boxset gab's auch noch eine DVD.


Das Album enthielt auch mehrere hocherfolgreiche Singles. Unter dem Titel "Piano & A Microphone 1983" (Warner, 2018) kamen nach Princes Tod Demoaufnahmen aus jener Zeit heraus. 1984 begann er als Prince And The Revolution aufzutreten. The Revolution bestand vorerst aus Dez Dickerson (g), Lisa Coleman und Doctor Fink (key), Brown Mark (e-b) und Bobby Z. (dm). Dickerson wurde nach der "1999"-Tournee durch Wendy Melvoin (g) ersetzt.


In der neuen Revolution-Besetzung entstand das Erfolgsalbum "Purple Rain" (Warner, 1984), gleichzeitig der Soundtrack zu einem gleichnamigen Film. Weitere Mitmusiker bei der Produktion waren Appollonia Kotero (vcl), David Coleman (vio) sowie Suzi Katayama und Novi Novong (vio, viola). Das Album verkaufte sich weltweit 25 Millionen Mal, führte 24 Wochen hintereinander die Billboard 200 an und erhielt drei Grammys.


Das Album enthielt mit "When Doves Cry" und "Let's Go Crazy" zwei Singles, die sowohl bei den Billboard Hot 100 als auch bei den R&B/Hip Hop-Charts ganz zuoberst standen. Der Titelsong "Purple Rain" kam in beiden wichtigen US-Charts in die Top-3. Er wurde zum bekanntesten und am meisten gespielten aller Prince-Songs. Auch der Film war hocherfolgreich und spielte 80 Milionen Dollar ein.


Der Song "Darling Nikki" führte wegen seines Textes zu Protesten aus bürgerlichen Kreisen, angeführt von Tipper Gore, der Frau des damaligen US-Vizepräsidenten Al Gore. Dies führte dazu, dass Schallplatten mit jugendgefährdenden Texten von diesem Zeitunkt an mit dem Kleber "Parental Advisory: Explicit Lyrics" versehen werden mussten.


Nach der "Purple Rain"-Tour kündigte Prince 1985 an, dass er vorerst keine Konzerte mit geben werde und auch keine Videos mehr veröffentlichen wolle. Die Haltung gab er schnell wieder auf, denn als sein nächstes, ohne jegliche Werbung veröffentlichtes Album "Around The World In A Day" (Warner und Paisley Park, 1985) drei Wochen lang auf Platz 1 der Billboard 200 lag, gab's schnell ein Video zur Singleauskoppelung "Raspberry Beret".


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