Amerikanischer Jazz-Bandleader, Komponist, Arrangeur, Produzent und Trompeter geboren am 14. März 1933 in Chicago, Illinois. Er wuchs dort und in Seattle, Washington, auf. In Bremerton, Washington, lernte er als Teenager Ray Charles kennen, mit dem er eine kleine Combo gründete und durch die lokalen Jazz-Klubs von Seattle zog.
Mit 17 bekam er ein Stipendium für das heutige Berklee College of Music in Boston. 1951 gab er das Studium auf, als ihn Lionel Hampton als Trompeter für eine Tournee engagierte. Dort arbeitete er auch als Arrangeur und kam mit ihm sowie als Begleiter von Peggy Lee zu ersten Aufnahmen.
Im November 1953 kam er in Stockholm zu ersten Aufnahmen als Leader. Mit acht schwedischen und amerikanischen Musikern realisierte er als Arrangeur und Dirigent die beiden 7"-Singles "Quincy Jones And His Swedish-American All Stars Vol. 1 und 2" (beide Metronome, 1953).
Die vier Titel kamen in den USA auf einem 10"-Album (Prestige, 1953) heraus. Ebenfalls in Schweden sowie in den USA war er in jener Zeit auch auf Covers von Aufnahmen von Oscar Pettiford, Gerge Wallington, Art Farmer, Gigi Gryce oder Clifford Brown als Komponist, Arrangeur oder Pianist aufgeführt.
Danach liess er sich in New York City nieder, wo er für Ray Charles, Count Basie, Sarah Vaughan, Duke Ellington und Gene Krupa Arrangements verfasste. Dizzy Gillespie verpflichtete ihn 1956 als Orchesterleiter für eine Tournee. 1957 bekam er einen Vertrag vom Label "ABC-Paramount", dort konnte er mit "This Is How I Feel About Jazz" und "Go West, Man!" (beide 1957) erste Big Band-Aufnahmen veröffentlichen.
Danach ging Jones nach Paris, wo er unter anderem bei Nadia Boulanger am Amerikanischen Konservatorium in Fontainebleau seine musikalischen Studien vertiefte. Nebenbei arbeitete er als Produzent für das Label "Barclay Records", wo er unter anderem Jacques Brel, Henri Salvador und Charles Aznavour betreute.
Im Juni 1958 leitete er ein Orchester, das bei einem Galakonzert in Monaco Frank Sinatra begleitete. Es war der Auftakt zu einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Sänger. Ab 1959 und 1960 war er erstmals mit einer eigenen Big Band in Europa unterwegs.
Unter Bandnamen wie Quincy Jones & Band, Quincy Jones And His Orchestra, Quincy Jones And His Swedish Band, Quincy Jones And West Coast All-Stars, Quincy Jones' All Star Big Band und The Quincy Jones Big Band oder unter seinem Namen entstanden nach seinen ersten Big Band-Aufnahmen 1957 über 120 weitere Alben.
1961 war Jones zum Vizepräsidenten der New Yorker Abteilung von "Mercury Records" und Leiter von deren A & R-Abteilung ernannt worden. 1964 wurde er Vizepräsident des Labels und damit der erste Afroamerikaner in der Führungsspitze eines Major-Labels.
Er schrieb die Musik für fast 40 Filme, darunter für solche von Steven Spielberg, Sydney Pollack, Sam Peckinpah und Sydney Lumet. Viele der Soundtracks erschienen auf Schallplatten. Dazu trat er oftmals selber als Schauspieler auf. Auch für TV-Produktionen und für die Broadway-Produktion "The Color Purple" schrieb er die Musik.
Für seine Arbeit bekam er nicht weniger als 28 Grammy-Awards. Er wurde insgesamt 80 Mal für einen Grammy und siebenmal für einen Oscar nominiert. 1995 erhielt er einen Ehrenoscar, den Jean Hersholt Humanitarian Award, und im Juni 2024 einen weiteren Ehrenoscar von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences für sein Lebenswerk zuerkannt.
Neben seiner langen Zusammenarbeit mit Frank Sinatra begleitete er mit seinem Orchestern auch Billy Eckstine, Peggy Lee, José Feliciano, Donny Hathaway, Lou Rawls, Patti Austin, Miles Davis, Bill Cosby, Dinah Washington, Sarah Vaughan und viele andere.
Bekannt wurde Jones später für seine Arbeit als Produzent von Michael Jackson, den er Ende der 1970er Jahre traf und für den er einige seiner erfolgreichsten Alben, nämlich "Off the Wall" (Epic, 1979), "Thriller" (Epic, 1982) und "Bad" (Epic, 1987) produzierte. Diese Alben verkauften sich zwischen 20 und 70 Millionen Mal.
Bei der Datenbank discogs.com besitzt Quincy Jones 2500 Credits als Komponist oder Arrangeur, fast 1000 als Produzent, 400 als Dirigent und 170 als Musiker. Quincy Jones starb am 3. November 2024 in Los Angeles, California, im Alter von 91 Jahren. 11/24