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R.L. Burnside

Amerikanischer Bluesgitarrist und -sänger, geboren am 21. November 1926 im Lafayette County, Mississippi, und aufgewachsen in Holly Spring, im Hügelland über dem Mississippi-Delta. R.L. Burnside ist ein typischer Vertreter des Hill Country Blues. Seine Musik ist stark rhythmisch orientiert und geprägt von den Klängen der Slide-Gitarre.

Den Blues lernte er in den 1950er Jahren von Fred McDowell. Zuerst trat er nur regional auf. Dabei spielte er eigene Versionen von Liedern von Elmore James, Huddy Waters, Jimmy Rogers oder Howlin' Wolf. Dann versuchte er es für einige Zeit ausserhalb seiner Heimatregion. Burnside zog in Richtung Norden und spielte zeitenweise in Memphis und Chicago.


1959 kehrte er wieder zurück und verdiente seinen Lebensunterhalt vorerst als Bauer und Fischer. 1967 konnte er für das "Arhoolie"-Label die ersten Aufnahmen machen. Diese entstanden in Burnsides Haus in Coldwater, Mississippi, und erschienen erst viel später mit Songs von Joe Callicott und Rosa Lee Hill auf dem Album "Mississippi Delta Blues: Blow My Blues Away, Vol. 2" (Arhoolie, 1970).


Die LP wurde 1994 vom selben Label mit vier weiteren Stücken von Burnside erstmals wieder veröffentlicht. Weil seine elektrische Gitarre damals defekt war, spielte er die Songs mit einem akustischen Instrument ein. Weitere Aufnahmen, die George Mitchell 1968 machte, wurden erst viel später als "First Recordings" (Fat Possum und Epitaph, 2003) auf den Markt gebracht.


Aufnahmesessions vom Oktober 1969 in Independence und Memphis, teilweise mit Red Ramsey (hca) und Jesse Vortis (g), fanden erst später den Weg auf das Album "My Black Name A-Ringin'" (Genes, Adelphi und The Blues Vault Series, 1999). Das Album wurde später unter dem Titel "Worried Blues" (Fat Possum, 2017) noch einmal neu aufgelegt.


Die ersten "Arhoolie"-Alben brachten ihm in den 1970er und 1980er Jahre mehrere Auftritte ein. Er trat mit seinen Söhnen Joseph (g, e-b) und Daniel (g, e-b), Duwayne Burnside (g, dm) bzw. mit seinem Schwiegersohn Calvin Jackson (dm) als R.L. And The Sound Machine bzw. The Sound Machine Groove auf.


"Raw Electric 1979-1980" (Inside Sounds, 2001) enthielt Aufnahmen dieser Band, die bei diversen Sessions oder Auftritten 1979 und 1980 aufgezeichnet worden waren. Weitere Aufnahmen aus jenen beiden Jahren mit den selben Musikern wurden vorerst nur in Frankreich unter dem Titel "Sound Machine Groove" (Vogue, 1981) herausgebracht. Sie wurden ab 1997 in den USA und anderswo mehrfach wieder veröffentlicht.


Bei Auftritten von Anfang März 1980 in Groningen, Holland, entstand die holländische Produktion "Plays And Sings The Mississippi Delta Blues" (Swingmaster, 1981). Nur in Frankreich kam "Mississippi Blues" (Arion, 1984) mit Liveaufnahmen von einem Festival in Rennes von 1983 auf den Markt. Eine weitere europäische Produktion war "Hill Country Blues" (Swingmaster, 1986).


Sie enthielt drei Songs der Coldwater-Session von 1967 sowie 16 Tracks, die im Oktober 1982 und November 1984 in Groningen aufgezeichnet worden waren. Die Kassette "Skinny Woman" (Lollipop Tapes, 1989) zeigt Burnside mit John Morris Nerenberg (hca) 1988 in einem Studio in New York City.


Fünf Songs, die er Anfang Februar 1986 in New Orleans eingespielt hatte, erschienen zusammen mit Songs von Ranie Burnette und Johnny Woods auf dem Album "Going Down South" (Swingmaster, 1999). "Bad Luck City" (Fat Possum, 1991) bestand aus Liveaufnahmen mit seiner Band The Sound Machine, mitgeschnitten 1991 in Oxford, Mississippi.


Im Laufe der Jahr konnte er fast 20 Alben einspielen. Dazu war "No Monkeys On This Train" (HighTone, 2003) eine weitere Compilation, bestehend aus bereits früher veröffentlichten Songs von 1979, 1980, 1992 und 1994 sowie zwei noch unveröffentlichten Stücken. Er war auch zu Aufnahmen von Jon Spencer & The Blues Explosion beigezogen worden.


Bekannt wurde R.L. Burnside durch den Dokumentarfilm "Deep Blues" von Robert Palmer. Der Soundtrack mit zwei Tracks von Burnside erschien auf einer gleichnamigen LP (Anxious, 1992) und enthielt auch Musik von Junior Kimbrough, Jack Ownes und anderen. R.L. Burnside verstarb am 1. September 2005 in Memphis, Tennessee, im Alter von 78 Jahren. 07/23

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