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Rainbow

Englische Hard Rock-Gruppe, gegründet 1975 vom Gitarristen Ritchie Blackmore. Er war 1967 Gründungsmitglied der hocherfolgreichen Hard Rock-Formation Deep Purple gewesen und gehörte den Deep Purple-Lineups Mark I bis Mark V an.


Er bildete mit Ian Gillan (vcl), Jon Lord (key), Roger Glover (e-b) und Ian Paice (dm) das klassische Mark II-Lineup, das zwischen 1969 und 1973 für die Alben "Deep Purple in Rock" (Harvest, 1970), "Fireball" (Harvest, 1971), "Machine Head" (Purple, 1972) und "Who Do We Think We Are" (Purple, 1973) besorgt war.

 

Mit Ronnie James Dio (vcl), Craig Gruber (e-b), Gary Driscoll (dm) und mit Mickey Lee Soule (p, mellotron, org, clavinet), alles Musiker der amerikanischen Rockband Elf, spielte er das Rainbow-Debutalbum "Ritchie Blackmore's Rainbow" (Polydor und Oyster, 1975) ein. In England verpasste das Album die Top-10 knapp, in den USA landete das Album auf Platz 30.

 

Die Gruppe fiel allerdings wieder auseinander, bevor die LP auf den Markt kam. Einzig Dio blieb bei Blackmore, der mit Tony Carey (key), Jimmy Bain (e-b) und Cozy Powell (dm) neue Musiker verpflichtete. In dieser Besetzung entstand "Rainbow Rising" (Polydor und Oyster, 1976). Wiederum verpasste das Album die UK-Top-10 knapp und landete in den amerikanischen Billboard 200 knapp in den Top-50.

 

Mit den selben Leute nahm Blackmore die Live-Doppel-LP "On Stage" (Oyster und Polydor, 1977) auf. Die Aufnahmen stammten von Konzerten 1976 in Japan und Deutschland. Damit hatte die Band ihr erstes Top-10-Album in den englischen Charts. In den USA reichte es zu Platz 65 in den Billboard 200.

 

Von weiteren Konzerten im September 1976 in Deutschland erschienen 30 Jahre und später die Doppel-CDs "Live in Köln 1976" (AFM, 2006), "Live in Düsseldorf 1976" (AFM, 2006) und "Live in Nürnberg" (AFM, 2007). Diese drei Doppel-CDs wurden unter dem Titel "Deutschland Tournee 1976" (Purple, 2006) auch zu einem 6-CD-Set zusammengefasst.

 

Davor hatten auch die beiden identischen Doppel-CDs "Live in Europe" (Pet Rock, 1990) und "Live in Germany 1976" (Connoisseur Collection, 1990) Live-Material aus jener Zeit präsentiert. Im Sommer 1977 wurden Carey und Bain durch David Stone (key) und Bob Daisley (e-b) ersetzt.

 

"Live in Munich 1977" (Sony, 2006) war später eine Live-Doppel-CD dieser Besetzung. Davon erschien auch eine DVD (Eagle Vision, 2006). Audio- und Video-Teil dieses Konzerts wurden 2013 mit weiterem Material unter dem selben Titel wiederveröffentlicht. Das neue Rainbow-Lineup spielte damals auch das dritte Rainbow-Studioalbum "Long Live Rock'n'Roll" (Polydor, 1978) ein, das in England in den Top-10 und in den USA auf Platz 89 landete.

 

Nach weiteren Wechseln im Verlaufe von 1978 präsentierte Blackmore Anfang 1979 mit Graham Bonnet (vcl), Don Airey (key), dem ehemaligen Deep Purple-Mitglied Roger Glover (e-b) und Cozy Powell (dm) ein neues Lineup, das "Down To Earth" (Polydor, 1979) veröffentlichte. Es schnitt chartsmässig fast gleich ab wie davor "Long Live Rock'n'Roll".

 

Mit dem Russ Ballard-Titel "Since You Been Gone" enthielt das Album einen Top-10-Hit in den britischen Singlecharts. "Best Of Rainbow" (Polydor, 1980 und 1981) hiessen zwei verschiedene Compilations, die trotz des selben Titels verschiedene Track-Listen aufwiesen.

 

Auf dem nächsten Studio-Album "Difficult To Cure" (Polydor, 1981) sang anstelle von Bonnet Joe Lynn Turner. Zudem trommelte an Stelle von Powell Bobby Rondinelli. Es war mit Platz 3 das chartsmässig erfolgreichste Rainbow-Album in den britischen Charts. Mit Platz 30 in den Billboard 200 egalisierte die LP die Bestmarke des Debutalbums.

 

Auf "Straight Between The Eyes" (Polydor, 1982) war neu David Rosental (key) an Stelle von Don Airey zu hören. Wiederum resultierten mit den Platz 5 (UK) und 30 (USA) gute Platzierungen. Auf "Bent Out Of Shape" (Polydor, 1983) hiess Chuck Burgi der neue Drummer. Für das Album schauten die Plätze 11 (UK) und 34 (USA) heraus.

 

Die vorangegangen Studio- und Livealben wurden im selben Jahr unter dem Titel "Ritchie Blackmore's Rainbow" (Polydor, 1983) in Form eines acht LP starken Boxsets gemeinsam wiederveröffentlicht. 1984 zog Blackmore einen vorläufigen Schlussstrich unter das Kapitel Rainbow, um Deep Purple im klassischen Mark-II-Lineup für fünf Jahre wieder aufleben zu lassen.

 

Dabei entstanden die DP-Alben "Perfect Strangers" (Polydor, 1984) und "The House of Blue Light" (Polydor, 1987). Nach weiteren Änderungen in der Besetzung verliess Blackmore seine ehemaligen Kollegen im November 1993 endgültig. Bei Deep Purple wurde er durch Joe Satriani, mit dem Deep Purple keine Aufnahmen machte, sowie dann durch Steve Morse ersetzt.

 

Während Ritchie Blackmore bei Deep Purple war, erschienen von Rainbow diverse Veröffentlichungen mit altem Material. "The Final Cut" (Castle Communication, 1985) hiess eine VHS-Kassette mit Liveaufnahmen aus der Zeit zwischen 1982 und 1984. Das Ganze wurde später unter dem Titel "Live Between The Eyes/The Final Cut" (Universal, 2006) in Form einer DVD wiederveröffentlicht.

 

"Finyl Vinyl" (PolyGram, 1986) war eine Live-Compilation in Form einer Doppel-LP mit einem bisher noch nie veröffentlichten Studiosong. 1994 präsentierte Blackmore eine neue Ausgabe von Rainbow. Zusammen mit Paul Morris (key), Greg Smith (e-b), John O'Reilly (dm) sowie Doogie White und Candice Night (vcl) spielte Rainbow das Studioalbum "Stranger In Us All" (RCA, 1995) ein.

 

Es tauchte nur noch in den britischen Charts auf und dort auch nur noch auf Platz 102. Dann wurde Rainbow endgültig Geschichte. 1997 gründete Blackmore mit seiner Ehefrau und Muse, der Sängerin Candice Night, die Akustik-Rpock-Gruppe Blackmore's Night. Danach kamen von Rainbow nur noch Compilations, Boxsets und Livemitschnitte heraus.

 

Das 10-CD-Set "The Polydor Years 1975–1986" (Polydor, 2007) wurde nur in Japan herausgebracht. Aus 19 CD-Singles bestand "The Singles Box Set 1975–1986" (Polydor, 2013). "A Light in the Black 1975–1984" (Polydor, 2015) war fünf CDs und eine DVD stark. "Treasures – A Vinyl Collection" (Ear Music, 2019) hatte elf LPs zum Inhalt.       08/24

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