Amerikanische Ska/Punk-Band, gegründet 1991 in Albany, California, von Matt Freeman (e-b, vcl) und Tim Armstrong (g, vcl), beide zuvor Mitglieder der Ska Punk-Gruppen Operation Ivy, Dance Hall Crashers und Downfall sowie der Hardcore-Formation Generator.
Als Mitmusiker holten sie Brett Reed (dm) in die Band. Die erste Aufnahme war die titellose 5-Track-EP (Lookout!, 1992). Danach wurde die Band vom Label des Bad Religion-Gitarristen Brett Gurewitz unter Vertrag genommen, wo das Debutalbum "Rancid" (Epitaph, 1993) erschien.
In der Folge wurde das Lineup mit Lars Frederiksen (g) zu einem Quartett ausgebaut. "Radio Radio Radio" (Fat Wreck Chords, 1993) hiess eine 7"-EP, auf der der Frederiksen erstmals zu hören war. Mit dem zweiten Album "Let's Go" (Epitaph, 1994) konnte Rancid im Windschatten von The Offspring und ihrem Millionenseller "Smash" (Epitaph, 1994) ebenfalls einen Verkaufserfolg feiern.
Das Album landete auf Platz 97 der Billboard 200. Die beiden Bands gingen miteinander auf Tournee. Trotz Angeboten blieb Rancid beim bisherigen Label und veröffentlichte mit "...And Out Come The Wolves (Epitaph, 1995) ein drittes Album. Es wurde mit über einer Million verkauften Exemplaren und Platz 45 in den Billboard 200 noch erfolgreicher als das zweite.
Auf dem nächsten Album "Life Won't Wait" (Epitaph, 1998) baute Rancid - wie schon The Clash auf dem Triple-Album "Sandinista" (CBS. 1980) - auch Elemente wie Roots Reggae, Rockabilly, Dub, Hip Hop und Funk ein. Das Album war mit den Plätzen 35 (Billboard 200) und 32 (Grossbritannien) nur bedingt ein Verkaufserfolg.
Nach einem halben Labelwechsel zum "Epitaph"-Unterlabel "Hellcat" erschien 2000 ein zweites Album, das den Namen der Band selber trug und sowohl in den USA wie in England auf den Plätzen 68 der Albumcharts landete. Im Rahmen der "BYO Split Series" spielten Rancid und NOFX das Split-Album "Vol. 3" (BYO, 2002) ein. Darauf spielte Rancid sechs NOFX-Songs und umgekehrt.
Bis zum nächsten eigene Album "Indestructible" (Warner, 2003) vergingen drei Jahre. Mit Platz 15 erreichte es die bis dahin höchste je erreichte Charts-Platzierung aller Rancid-Alben. Danach wurde das Band-Projekt vorerst aufs Eis gelegt. 2002 hatten die drei Rancid-Gründungsmitglieder als Devils Brigade Psychobilly-Songs eingespielt.
Einer erschien auf der Compilation "Give 'Em the Boot III" (Hellcat, 2002), fünf weitere verteilt auf die beiden 12"-Veröffentlichungen "Devils Brigade" (Rancid, 2003) und "Vampire Girl" (Rancid, 2005). Später erschien mit "Devils Brigade" (Hellcat, 2010) ein ganzes Album, bei dessen Aufnahmen auch andere Musiker mitwirkten.
Während Rancid auf Tauchstation blieb, trieb Tim Armstrong die Arbeiten zu seinem Seitenprojekt Transplants, einer Punk/Hip Hop-Supergroup mit Skinhead Rob (vcl) von Expensive Taste und Travis Barker (dm) von Blink-182, +44, Box Car Racer, The Aquabats und Expensive Taste voran.
Armstrong spielte auch auf der Cypress Hill-Hitsingle "What's Your Number?" mit, die auf dem Album "Till Death Do Us Part" (Ruffhouse und Columbia, 1994) zu finden war. Mit "A Poet's Life" (Hellcat, 2007) gab Armstrong dazu ein von Reggae und Ska geprägtes Soloalbum heraus, bei dem rund 20 Musiker mit.
Frederiksen hatte mit Lars Frederiksen And The Bastards ebenfalls ein Seitenprojekt, von dem die Alben "Lars Frederiksen And The Bastards" (Hellcat, 2001) und "Viking" (Hellcat, 2004), die 12"-EP "Switchblade" (Rancid, 2006) und das dritte Album "Live And Loud!!" (Pirates Press, 2017), letzteres mit Liveaufnahmen von 2001, erschienen.
Tim Armstrong machte auf den beiden ersten Alben als Musiker und Produzent mit. Freeman sprang bei Social Distortion als Ersatzbassist ein, ehe die Band mit Brent Harding ein neues Mitglied fand. 2006 kam es zu einer Reunion von Rancid und mehreren akustischen Konzerten. Die Band ging in der zweiten Hälfte des Jahres 2006 in den USA und in England auf Tournee.
Über 30 Konzertmitschnitte wurden danach als Pay-Download angeboten. Ende 2006 verliess Brett Reed die Band. Er wurde durch Branden Steineckert von The Used ersetzt. Statt eines neuen Albums erschien zuerst die Compilation "B Sides and C Sides" (Rancid, 2007) mit 21 Single-B-Seiten und Compilation-Beiträgen.
Ein erster Song des neuen Albums wurde im Frühling 2009 im Internet veröffentlicht. Im Sommer folgte mit "Let The Dominoes Fall" (Hellcat, 2009) das neue Album mit Booker T. Jones (org) von der "Stax"-Hausband Booker T & The MG's als Gastmusiker. Mit Platz 11 erreichte die Band damit die beste Billboard 200-Platzierung. In England reichte es zu Platz 41.
Eine DVD/Doppel-CD-Version von "Let The Dominoes Fall" enthielt zu den normalen Aufnahmen eine Akustik-Version der Songs auf einer zweiten CD sowie das "Making Of" auf der DVD. Die 19 Songs des Albums wurden später auf den fünf 7"-Singles "Let The Dominoes Fall – 1 5" bzw. in Form eines gleichnamigen 5-Single-Sets (alle Pirate Press, 2012) angeboten.
Gleich ging Rancid auch mit den Songs von anderen Alben vor. Zum 20-Jahr-Jubiläum der Band wurden 46 solcher Singles zur Boxset "The Essentials 20th Anniversary Edition" (Pirates Press, 2012) zusammengefasst. "See Ya In The Pit" (2013) zeigt die Band in einem Konzert am 1. Oktober 1995. Die Aufnahmen erschienen als Free-DL.
"...Honor Is All We Know" (Epitaph und Hellcat, 2014) hiess das nächste, schon achte Studioalbum der Band. Es landete auf den Plätzen 20 (USA) und 45 (England). "All The Moon Stomper's" (Randale, 2015) war eine in Deutschland veröffentlichte Doppel-LP-Compilation, bestehend aus Ska-Tracks.
Mit den Plätzen 23 (USA) und 57 (UK) schnitt das nächste Album "Trouble Maker" (Hellcat, 2017) knapp schwächer ab als jenes davor. Viel weiter hinten landete "Tomorrow Never Comes" (Hellcat, 2023). 07/24