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Ray Conniff

Amerikanischer Easy Listening-Posaunist, Komponist, Orchesterleiter, Produzent und Arrangeur, geboren am 6. November 1916 in Attleboro, Massachusetts. Sein Vater John Lawrence leitete die Jewelry City Band in Attleboro und spielte Posaune. Schon während der High School gründete Ray mit Klassenkameraden ein Tanzorchester.



Seinen ersten Job als Arrangeur bekleidete er bei den Musical Skippers von Dan Murphy in Boston. 1937 zog er nach New York City, um sich dort an der Juilliard School of Music bei Tom Timothy, Sol Kaplan und Hugo Friedhofer zum Profi-Musiker auszubilden. Dazu spielte er in Nachtclub-Bands auf. Ab 1938 war er Posaunist in der Bigband von Bunny Berigan.


Danach wechselte er zu Bob Crosby. Zwischen 1940 und 1945 war er in drei verschiedenen Formationen von Artie Shaw und für Glen Gray tätig. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges musste er seinen zweijährigen Wehrdienst leisten. Er diente beim American Forces Network in Hollywood, wo er mit dem Komponisten Walter Schumann und dem Harry James Orchestra zusammenarbeitete. Mit dem Siegeszug des Bebop, den Conniff als "Lärm" bezeichnete, hatte er Probleme.

 

Er hatte Mühe, eine Beschäftigung zu finden und arbeitete zeitweise als Bauarbeiter. Ihm drohte die Zwangsversteigerung und er musste sich mit  30 Dollar die Woche durchschlagen. Ab 1949 vertiefte er sich in private Studien über Rhythmus und Harmonik.

 

Beim wochenlangen Anhören von Werbespots, sowie Artie-Shaw- und Glenn-Miller-Schallplatten kam Conniff zur Erkenntnis, dass die rhythmische Wiederholung im Hintergrund bei 80 Prozent aller Titel den Erfolg ausmacht. Er meinte, dass der Durchschnittshörer den Klang-Puls, nicht aufdringlich, aber zuverlässig im Hintergrund , liebt.

 

1953 hatte Conniff einen Kurzauftritt im Film "Die Glenn Miller Story". Im selben Jahr wurde er von "Columbia Records" unter Vertrag genommen. Conniff wurde dort Chef-Arrangeur und war als Studiomusiker für zahlreiche Künstler tätig, darunter für Rosemary Clooney, Marty Robbins, Frankie Laine, Johnny Matthis, Guy Mitchell und Johnnie Ray.

 

Mit "Band of Gold" für den Sänger und Golfer Don Cherry landete Conniff 1955 seinen ersten Hit in den Top Ten der Billboard-Charts. Der Titel wurde mehr als eine Million Mal verkauft. Im Jahr darauf veröffentlichten Conniff und Cherry das Album "Swingin' For Two" (Columbia, 1956).

 

Es realisierte auch gemeinsame Aufnahmen mit Tony Bennett, Eileen Rodgers, Johnnie Ray, Marty Robbins, Johnny Mathis und Frankie Laine. Dank diesen Erfolgen konnte er mit "’S Wonderful" (Columbia, 1956) sein erstes eigenes Album herausbringen. Conniffs Erfolgsrezept war sein unverwechselbarer Sound.

 

Er war von zwei Besonderheiten geprägt, von einer durch starkes Echo verstärkten Rhythmusgruppe, in der die Gitarre meist parallel zum Schlagzeug eingesetzt wurde, sowie von einem wortlos s(w)ingenden Chor.

 

Zwischen 1957 und 1968 schafften es 28 Alben von Conniff in die Top- 40 der US-Albumcharts. Auch in anderen Ländern war er erfolgreich.  1974 war er einer der ersten amerikanischen Künstler, der eine Schallplatte in Moskau aufnahm. Das sowjetische Label "Melodiya" hatte dem Arrangeur 22 russische Volksweisen zugeschickt, von denen er elf aussuchen sollte, um sie neu zu produzieren.

 

1997 wechselte Conniff nach 40 Jahren von "Columbia" zu "PolyGram/ Universal Records". Ray Conniff veröffentlichte weiter über 100 Alben und fast 250 Singles. Er verkaufte weltweit mehr als 70 Millionen Tonträger. Gross ist die Zahl der offiziellen und inoffiziellen Compilations.

 

Sein grösster Hit war der Titel "Somewhere My Love" (Columbia, 1966), das von Maurice Jarre geschriebene Thema der Lara aus dem Film "Dr. Schiwago". Die Single und die gleichnamige, mit einem Grammy ausgezeichnete LP erreichten die Top-10 der Billboard-Charts.

 

Das Markenzeichen "Conniff-Sound" prägte ab Ende der 1950er Jahre bis in die späten 1970er Jahre die Easy-Listening-Musik. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten die Ray Conniff Singers, die von 1959 bis 2001 existierten und jeweils aus 12 Frauen und 13 Männern bestanden. Ray Conniff starb am 12. Oktober 2002 in Escondido, California, im Alter von 85 Jahren.                                                                 09/24

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