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Renaissance (UK)

Britische Prog Folk Rock-Band, gegründet 1969 von Keith Relf (g, vcl, hca) und Jim McCarty (dm), beide davor Gründungsmitglieder von The Yardbirds. Die beiden Musiker hatten zuvor die Rechte am Gruppennamen Yardbirds an ihren letzten Gitarristen Jimmy Page abgetreten, der mit Robert Plant (vcl), John Paul Jones (e-b) und John Bonham (dm) The New Yardbirds und schliesslich Led Zeppelin gründete.


Relf und McCarty nannten sich 1968 zuerst Together und veröffentlichten unter diesem Bandnamen die erfolglose 7"-Single "Henry's Coming Home/Love Mum And Dad" (Columbia, 1968). Die beiden Titel sowie zwei weitere Demotakes von Together fanden später den Weg auf mehrere Compilations von The Yardbirds und Renaissance.


Relf und McCarty engagierten John Hawken (p, key), Louis Cennamo (e-b) und Jane Relf (vcl) und spielten das Debut-Album "Renaissance" (Island, 1969) ein, das auf Platz 60 in den englischen Albumcharts landete. Schon im Verlaufe der Aufnahmen zur zweiten LP "Illusion" (Island, 1971) zeigte sich, dass die Band langsam aber sicher auseinander zu fallen drohte.


Cennamo, spielte bei "Illusion" noch mit, verliess die Gruppe aber, um mit Relf für kurze Zeit Armageddon zu leiten und später zu Colosseum zu wechseln. Relf und McCarty zogen sich in den Hintergrund zurück, um Stücke zu schreiben. Sie schoben Michael Dunford (g, vcl) vor, der wie John Hawken bei The Nashville Teens gespielt hatte.


Dunford musste mit Terry Crowe (vcl), Don Shin (key), Neil Korner (e-b) und Terry Slade (dm) dann sogar neue Leute engagieren, um die von der Originalband begonnenen Arbeiten an "Illusion" fertig zu stellen und auf Tournee zu gehen. Ende 1970 verliess mit Jane Relf das letzte Orginalmitlied die Gruppe.


Sie wurde durch Binky Cullom (vcl) ersetzt. Als nächstes verabschiedete sich Hawken Richtung Spooky Tooth, um später zu den Strawbs von Rick Wakeman zu wechseln. Er wurde durch John Trout (key) ersetzt. "Illusion" wurde 1971 zuerst nur in Deutschland veröffentlicht, erschien 1973 auch in weiteren Ländern.


In England selber kam das Album sogar erst 1977 heraus, quasi als Vorgeschmack auf die Debut-LP einer neuen Band von Jane Relf (vcl) und Jim McCarty (neu: g, vcl), die sich ebenfalls Illusion nannte und mehrere Alben einspielte. Keith Relf, der ebenfalls bei Illusion hätte dabei sein sollen, verstarb am 14. Mai 1976 an einem Stromschlag in der Badewanne.


Nach "Illusion" stellte sich Renaissance neu auf. Als Vokalistin wurde die klassisch geschulte Anne Haslam (vcl) engagiert. Dazu bestand die Gruppe aus Rob Hendry (g), John Tout (key), Jon Camp (e-b, vcl) und Terry Sullivan (dm). Dieses Lineup spielte das nächste Album "Prologue" (Sovereign, 1972) ein. Mike Dunford war auf diesem Album nur für die Arrangements zuständig.


Mit "Ashes Are Burning" (Sovereign, 1973), wieder mit Dunford sowie mit Andy Powell (g) als Gastmusiker an Stelle von Hendry und mit einem Orchester, gelang der Gruppe den Sprung in den amerikanischen Billboard 200, wenn auch nur auf Platz 171. Weil auch das nächste Album "Turn Of The Cards" (BTM und Sire, 1974) auf Platz 94 der US-Charts auftauchte, begann die Band ihre Karriere auf das Publikum der amerikanischen Ostküste auszurichten.


"Scheherazade & Other Stories" (BTM und Sire, 1975) enthielt eine 20-minütige Suite, bei der Renaissance vom London Symphony Orchestra begleitet wurde. Damit war Renaissance erstmals in den Top-50 der Billboard 200 vertreten. Die Suite war auch Teil der Live-Doppel-LP "Live At Carnagie Hall" (BTM und Sire, 1976), auf der das New York Philharmonic Orchestra zu hören ist.


Auch dafür resultierte mit Platz 55 in den Billboard 200 ein schöner Erfolg. Eine weitere Version der Suite "Scherzerade & Other Stories" fand sich später auch auf der Live-CD "British Tour'76" (Major League, 2006), die einen Radiomitschnitt eines Konzerts vom 24. Januar 1976 in der Universität von Nottingham enthielt. "Novella" (Warner und Sire, 1977) war mit Platz 46 in den Billboard 200 das chartsmässig erfolgreichste Renaissance-Album in den USA.


Auf "A Song For All Seasons" (Warner und Sire, 1978) waren erstmals wieder elektrische Gitarren zu hören, dazu das Londoner Royal Philharmonic Orchestra. Deshalb wohl wurde dieses Album auch in Grossbritannien gut aufgenommen, wo es auf Platz 35 auftauchte. Es war erst die zweite Renaisance-LP in den englischen Charts nach dem Debutalbum.


Nach "Azure d'Or" (Warner und Sire, 1979) gingen die einzelnen Mitglieder vorerst getrennte Wege. Das Album landete auf Platz 73 in den britischen und auf Platz 125 in den US-Charts. 1981 startete die Band in der Besetzung Annie Haslam (vcl), Michael Dunford (g, vcl), Peter Gosling (key vcl), Jon Camp (e-b, g, vcl) und Peter Barron (dm, perc, vcl) einen Comebackversuch.


Mit "Camera, Camera" (Illegal und I.R.S., 1981) und "Time Line" (Illegal und I.R.S., 1983) kamen zwei weitere Alben auf den Markt, die ganz hinten in den Billboard 200 auftauchten. Drei bisher unveröffentlichte Tracks von der "Time Line"-Session sowie Material aus früheren Zeiten (1969-1983) kamen später auf einer Doppel-CD mit dem Titel "Da Capo" (Repertoire, 1995) heraus.


Bis 1987 gingen Dunford und Haslam mit diversen Musikern auf Tournee, ehe die Band auseinanderfiel. Nachträglich kamen viele weitere Aufnahmen von Renaissance in Form von Konzertaufnahmen, Compilations oder anderem Material auf den Markt.


1998 reaktivierten Annie Haslam (vcl) und Michael Dunford (g) die Band. Mit ihren langjährigen Begleitern John Tout (key, p) und Terry Sullivan (dm, perc) sowie mit Roy Wood (e-b, key) von Move und E.L.O., Mickey Simmonds (key) von Mike Oldfield, Camel und Fish und Alex Caird (e-b). Dabei wurde mit "Tuscany" (Giant Electric Pea, 2001) ein zwölftes Album aufgenommen.


In Japan (EMI Japan, 2000) waren die Aufnahmen schon im Jahr davor erschienen. Dort entstand auch die Live-CD "In The Land Of The Rising Sun: Live in Japan 2001" (Giant Electric Pea und EMI Japan, 2002). Danach war Renaissance erneut am Ende. Der langjährige Leader Michael Dunford starb am 20. November 2012 in Surrey, 68-jährig.


Mit "Grandine Il Vento" (Symphonic Rock, 2013) legte die Band kurz nach dessen Tod ein weiteres Album vor, an dem Dunford noch mitgearbeitet hatte. Die Band bestand auf dieser Aufnahme zudem noch aus Annie Haslam (vcl), Rave Tesar (p, key), Jason Hart (key, acc, vcl), David J. Keyes (e-b, b, vcl) und Frank Pagano (dm, perc, vcl).


Dazu kamen als Gastmusiker Ian Anderson (fl) von Jethro Tull, John Wetton (vcl) und Tom Brislin (key). Das Album wurde im Jahr darauf unter dem Titel "Symphony of Light" (Red River, 2014) mit Zusatztracks wieder veröffentlicht. Ex-Keyboarder John Tout starb 2015. Von Renaissance erschienen im Laufe der Jahre viele Compilations und Livemitschnitte mit Musik aus allen Epochen der Band. Annie Haslam und auch andere Bandmitglieder veröffentlichten auch eigene Aufnahmen.


Renaissance Illusion hatten einige ehemalige Renaissance- und Illusion-Musikerinnen und Musiker wie Jim McCarty, Jane Relf, Louis Cennamo und John Hawken eine neue Band genannt. Mit Hilfe von weiteren Musikern nahmen sie mit "Through The Fire" (Spiral/Kissing Spell, 2001) auch ein neues Album auf. 09/23


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