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Reynols

Aktualisiert: 17. Juni

Argentinische Experimental-Gruppe zwischen Noise und Electronic, gegründet 1993 als Burt Reynols Ensamble von Miguel Tomasin (vcl, dm, hca), Anla Courtis (g, elect) und Roberto Conlazo (g). Dazu kamen und teilweise gingen wieder im Laufe der Jahre noch einige weitere Musiker.


Tomasin leidet am so genannten Down Syndrom, das ihm zu einer eigenen Weltanschauung verhilft. Erste Aufnahmen erschienen auf den beiden Kassetten "Burt Reynols Ensamble" (Esquenoso, 1993) und "Portátil" (Esquenoso, 1994) sowie auf der labellosen CD "Gordura Vegetal Hidrogenada" (1995).



Bis Mitte bzw. Ende der 2000er Jahre erschien ein ganze Reihe von weiteren Aufnahmen auf Kassetten, CD-R, CD, Vinyl und anderen Formaten. 1996 hatte sich die Band aus rechtlichten Gründen in Reynols umgetauft. Das vorerst letzte veröffentlichte Album hiess "No Borders To No Borders" (Hushush, 2007) und stellte eine gemeinsame Arbeit mit der Nihilist Spasm Band dar.

 

Reynols arbeitete mehrfach mit der Komponistin und Akkordeonistin Pauline Oliveros zusammen. Aufnahmen, die Oliveros und ihre Deep Listing Band im April 1994 in Buenos Aires gemacht hatten, wurden von Reynols mit eigenen Klängen angereichert und als "Pauline Oliveros In The Arms Of Reynols" (White Tapes, 1999) in Form eines Sets, bestehend aus einer CD-R und einer Kassette, herausgegeben.

 

Eine CD-Version (Creamgarden, 2000) folgte im Jahr darauf. Später wurde bei einem gemeinsamen Auftritt am 18. August 2000 in New York die LP "The Minexcio Connection: Live! At The Rosendale Café" (Roaratorio, 2003) mitgeschnitten. Noch später folgten unter dem Titel "Half A Dove In New York, Half A Dove in Buenos Aires" (Smalltown Supersound, 2022) weitere gemeinsame Aufnahmenvon Oliveros und Reynols.

 

Andere wichtige Aufnahmen aus der Zeit um 2000 waren die LP "Barbatrulos" (Freedom From, 2000) und die CD "Blank Tapes" (Trente Oiseaux, 2000). Letzteres enthielt ein sechsteiliges Werk, entstanden zwischen 1978 und 1999 aus der analogen und digitalen Bearbeitungen von leeren Tonbändern.  

 

Tomasin weigerte sich, 2001 mit der Gruppe für Konzerte in die USA zu reisen, weil für ihn die USA nicht existieren. Aus diesem Grund wurde sein musikalischer Part vorher auf Tonband aufgenommen. Aufnahmen dieser US-Tournee erschienen als "Live In Chicago" (Carbon, 2001).

 

Die CD-R "Pupola Ridos 1920000" (Valuba Mafiforo, 2002) wurde im Vorfeld dieser Tournee aus dem vielen Material, das die Gruppe im Studio bereits eingespielt hatte, zusammengestellt. 2004 löste sich Reynols offiziell auf. Die Band liess bei ihrem Split verlauten, dass unveröffentlichtes Material im Umfang von 100 bis 200 Stunden Musik existiere.

 

Ein Teil der Archivaufnahmen wurde unter dem Titel "Minecxio Emanations 1993-2018" (Pica Disk, 2019) auf sechs CD und einer DVD präsentiert. Eine dieser CDs enthielt auch ein gemeinsames Stück mit Acid Mothers Temple & The Melting Paraiso UFO. Später erschienen mit "Vol. 1" (La Belle Brute, 2020), "Vol.2" (Hive Mind, 2022) und "Vol. 3" (VHF, 2024) drei Alben mit gemeinsamen Stücken dieser beiden Formationen.

 

Es handelte sich dabei aber um aktuelle Aufnahmen, die unter dem Gruppennamen Acid Mothers Reynols herausgebracht wurden. Ab 2019 war Reyols wieder aktiv und spielte weiteres Material ein. Von Reynols erschienen bis dato über 50 Full-Length-Veröffentlichungen sowie ein Dutzend kürzere Aufnahmen.

 

Dazu kamen mehrere Compilations. Anla Courtis machte sich selber einen Namen in der experimentellen Musik.         06/24

 

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