Amerikanischer R&B-Sänger, geboren am 11. April 1935 in Extension, Louisiana. Seine Eltern zogen nach Los Angeles, California, als er noch ein Baby war. Wegen eines Hüftleidens musste er bis er sechsjährig an Krücken gehen. Später begann er in lokalen Doo Wop-Gruppen zu singen.
Diese hiessen The Penguins, The Cadets The Chimes, The Crowns, The Five Hearts, The Hunters, The Rams, The Whips, The Robins, The Flairs, The Debonaires und The Flamingoes. Mit mehreren machte er Aufnahmen.
Dazu gehörte auch das Frauen-Quartet The Dreamers, das mit oder ohne Berry einige Singles aufnehmen konnte. Später war "Richard Berry And The Dreamers" (Crown, 1963) ein Album, auf dem einige dieser Singles zusammengefasst wurden.
"They Sing Like Angels" (Ace, 2001) war eine andere Compilation, die auch Stücke von The Dreamers ohne Richard Berry, The Roulletes, Richard Berry & The Pharaohs with Gloria Jones, Jennell Hawkins with Richard Berry & The Lockettes sowie Googie Rene And His Wham Bams enthielt. Später wurden aus den Dreamers ohne Berry The Blossoms.
Mitte der 1950er Jahre wurde er Mitglied der R&B/Latin-Gruppe Rick Rillera & The Rhythm Rockers. Auf der Basis der Rhythm Rockers-Version des Songs "El Loco Cha Cha" von René Touzet schrieb er den von Calypso-Klängen, einem Frank Sinatra-Song und einem Chuck Berry-Lead inspirierte Titel "Louie Louie". Er wurde als B-Seite der Rhythm Rockers-Single "You Are My Sunshine" (Flip, 1957) veröffentlicht.
Die Single wurde wegen der B-Seite ein regionaler Hit und verkaufte sich in Kalifornia rund 130'000 Mal. Als die Gruppe im Raum Pacific Northwest auf Tournee ging, wurde der Titel als A-Seite einer Single noch einmal auf den Markt gebracht. Verschiedene R&B-Bands begannen den Song zu covern.
Eine Version von The Kingsmen (1963) wurde mit Platz 1 bei den Billboard Hot 100 ein Riesenhit. Eine Woche nach The Kingsmen nahmen Paul Revere & The Raiders im selben Studio den Song ebenfalls auf, doch diese Version war kein Hit. Wegen des zweideutigen Textes wurde der Songs von den Radiostationen boykottiert. Selbst das FBI untersuchte die Sache.
Der Song wurde über 1000 Mal aufgenommen, doch Berry wurde für das Copyright mit gerademal 750 Dollar abgespeist. Berry war ab den frühen 1960er Jahren weiterhin als Sänger und Songschreiber tätig, ohne einen weiteren Hit wie "Louie, Louie" zu landen.
Für die "The Best of Louie, Louie"-Compilation (Rhino, 1983) musste Berry das Stück aus Copyright-Gründen Note für Note originalgetreu noch einmal aufnehmen. Die Originalversion wurde erst im Rahmen der Compilation ""Love That Louie" (Ace, 2002) rechtmässig wiederveröffentlicht.
Von Berrys Schaffen erschienen viele weitere Compilations, darunter das 4-CD-Set "Louie, Louie • 1953-1962" (Real Gone, 2016), Berry war am 23. Januar 1997 im Alter von 61 Jahren Los Angeles, California, verstorben.