Amerikanischer Musiker, Komponist, Autor und Filmemacher, geboren am 14. Februar 1953 in Vestal, New York. Von 1971 bis 1973 studierte er Komposition an der State University of New York bei Joel Chadabe, einem Pioniere der elektroakustischen Musik. Dabei konnte Lainhart im Coordinated Electronic Music Studio (CEMS) arbeiten, das damals das grösste Moog-Modularsynthesizer-System der Welt besass.
Richard Lainhart wirkte dabei als Assistent von Gastprofessoren wie John Cage, David Tudor, Phill Niblock, David Behrman, Beth Anderson, Luis de Pablo, Harley Gaber, Daniel Goode und Giuseppe Englert. Beginnend mit "The Sun-Dog Trail" (1971), konnte er bis 1975 auch selber eine ganze Reihe von elektronischen bzw. elektroakustischen Werken realisieren.
Danach begann er auch Stücke für herkömmliche oder unkonventionelle Instrumente in Verbindung mit elektronischem Equipement zu schreiben. Er kombinierte im Laufe der Zeit digitale und und analoge Elektronik, MIDI-Techniken und verwendete ein interaktives Computersystem.
Seine erste LP "These Last Days" (Periodic, 1987) enthielt die Stücke "These Last Days" (1983), "Hall Of Mirrors" (1984), "Enveloped In Shadows" (1985) und "A Question Remains" (1985), alle für Synthesizer mit digitalen Delays. Dazu kam noch "The Hidden Rose" (1985) für Vibraphon mit digitalen Delays.
Weitere Werke aus den 1970er und 1980er Jahren wurden auf der Doppel-CD "Ten Thousand Shades Of Blue" (Experimental Intermedia Foundation, 2001) zusammengefasst. Darauf fanden sich die Werke "Bronze Cloud Disk" (1975), "Two Mirrors Face One Another" (1976) und "Cities Of Light" (1980) für Tonband.
Zudem wurden "Ten Thousand Shades Of Blue" (1985) für interaktives Computersystem in Realzeit, "Staring At The Moon" (1987) für Vibraphon und interaktives Computersystem in Realzeit und "Walking Slowly Backwards" (1989) für Vibraphon veröffentlicht. Mit dem Aufkommen der CD-R und der Downloads wurde Leinharts Musik stärker als zuvor verbreitet.
"Staring At The Moon" (O-Town Music, 2005) war eine dieser CD-R. Ein Konzert mit Jordan Rudess (synth) von Dream Theater wurde auf der DVD "A Fistful Of Patchcords" (Airglow, 2006) dokumentiert. Die CD "White Night" (Ex Ovo, 2007) enthielt nur gerade das 29:31-minütige Stück für Tonband von 1974.
Jeweils mehrere Werke umfassten die CD-R "The Beautiful Blue Sky" (O-Town Music, 2008), "Threshold" (O-Town Music, 2008), "Cranes Fly West - Limited Schiphorst Edition 2010" (Ex Ovo, 2010) und "The Line Of The Horizon" (O-Town Music, 2010). Bei "Luminous Accidents" (Tobira, 2009), "The Wave-Sounding Sea" (Vicmod, 2010) und "Polychromatic Integers" (Periphery, 2011) handelte es sich um CDs, bei "Lux" (Cassauna, 2011) um eine Kassette.
"Introduction To Analog Synthesis" (Ethereal Live, 2012) war eine DL-Aufnahme eines Gesprächs mit Lainhart, geführt am 16. Mai 2010. Die DL-Aufnahme "The Course Of The River" (Vicmod, 2012) enthielt zwei Tonbandstücke von 1975. Zusammen mit Lucio Menegon nahm er "An Abandoned Garden" (Rubber City Noise, 2012) auf.
Der 25:44-minütige DL-Track "Live 2010" (Etheral Live, 2014) von Leinhart, Steve Weinstock, Jez Creek und Shane Morris wurde just an Leinharts 61. Geburstag veröffentlicht. Richard Lainhart war am 30. Dezember 2011 58-jährig in New York City verstorben.
Im Rahmen von mehr als 2000 Konzerten führte Lainhart neben seinen eigenen Werken auch Kompositionen von John Cage, David Tudor, Steve Reich, Phill Niblock, David Berhman und Jordan Rudess auf. Als Filmemacher trat er auf dem Gebiet des Kurz- und Animationsfilms hervor.