Englischer Prog Rock-Keyboarder und Komponist, geboren am 18. Mai 1949 in Perivale, Middlesex, als Richard Christopher Wakeman. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf und beherrscht neben Tasteninstrumenten auch Klarinette und Saxophon. Als Schüler spielte er mit seinem Cousin Alan Wakeman Traditional Jazz.
David Bowie zog ihn zu den Aufnahmen seines Debutalbums "David Bowie" (Philips, 1969) bei. Später ging Wakeman erneut für Bowie ins Studio, als der Sänger "Hunky Dory" (RCA Victor, 1971) einspielte. Dazu machte er bei den Aufnahmen zu "Seasons" (Vertigo, 1970), einem Album der Folk Rock-Band Magna Carta mit.
1970 schloss er sich der Folk/Psychedelic/Prog Rock-Band Strawbs an. Er ist nur auf den Strawbs-Alben "Just A Collection Of Antiques And Curios (Live At The Queen Elizabeth Hall)" und "Dragonfly" (beide A&M, 1970) sowie auf "From The Witchwood" (A&M, 1971) zu hören.
1971 wurde Wakeman Mitglied von Yes, wo er Gründungsmitglied Tony Kaye ablöste. Während seiner kurzen ersten Phase bei Yes entstanden die epochalen Alben "Fragile" (Atlantic, 1971), "Close To The Edge" (Atlantic, 1972), "Yessongs" (Atlantic, 1973) und "Tales From Topographic Oceans" (Atlantic, 1973).
Obwohl Wakeman 1974 bei Yes ausstieg und vorerst durch Patrick Moraz ersetzt wurde, kehrte er zwischen 1976 bis 1980, 1990 bis 1992, 1995 bis 1997, 2002 bis 2004 und 2010 bis 2018 wieder zu Yes zurück, um weitere Alben einzuspielen. Dazu war er 1989/1990 Mitglied der Yes-Splitterband Anderson Bruford Wakeman Howe (ABWH).
Neben Yes war Rick Wakeman schon in den 1970er Jahren für viele andere Bands, Musiker und Musikerinnen wie Ralph McTell, Elton John, Al Stewart, Black Sabbath, Lou Reed, Brian May, Ozzy Osbourne, Cat Stevens, Ajalon, Gordon Giltrap, Jon Lord, Graham Bonnet, Billy Sherwood und viele andere tätig gewesen.
Ab Mitte der 1970er Jahre war er Gast von The English Rock Ensemble. Von dieser spoardisch zusammenkommenden Band erschienen im Laufe der Jahre die Alben "No Earthly Connection" (A&M, 1976), "Live On The Test" (Windsong, 1994) mit Aufnahmen von 1983 sowie "Out Of The Blue" (Mascot, 2002) mit Liveaufnahmen von 2001.
Am produktivsten war Wakeman unter seinem eigenen Namen oder mit als Leader der Gruppen Rick Wakeman And His Band oder The Rick Wakeman Band.Bis dato listet discogs.com über 100 Alben unter eigenem Namen auf.
Der Reigen seiner eigenen Aufnahmen begann mit den Konzeptalben "The Six Wives Of Henry VIII" (A&M, 1973), "Journey To The Centre Of The Earth" (A&M, 1974), "Lisztomania" (A&M, 1975) und "The Myths And Legends Of King Arthur And The Knights Of The Round Table" (A&M, 1975).
Viele seiner Alben wurden wiederveröffentlicht. Zusätzlich zu den vielen Solo- und Ensembleaufnahmen kamen auch Compilations und/oder umfangreiche Boxsets auf den Markt. Unter dem Titel "Treasure Chest" (Voiceprint, 2002) wurden auf acht CDs ebenso viele Alben veröffentlicht, auf denen Wakeman in Richtung klassische Musik ging.
"Bootleg Box Vol. 1 und 2" (beide Retroworld, 2011) waren zwei je fünf CDs starke Sets mit Mitschnitten von Konzerten, die Wakeman in den 1970er, 1980er und 1990er Jahren gegeben hatte. Im Rahmen der Serie "5 Classic Albums" (Universal und Spectrum, 2016) wurden die ersten fünf Alben im Rahmen eines Boxsets wiederveröffentlicht.
"Box Full Of Boots" (Gonzo Multimedia, 2019) bestand aus 16 CDs bzw. Livemitschnitten mit Aufnahmen aus den Jahren 1975 bis 2014. Vier CDs mit Liveaufnahmen aus den 1970er Jahren umfasste "The Myths And Legends Of Rick Wakeman" (Purple Pyramid, 2022).
Als Wakeman With Wakeman veröffentlichte er mit seinem 1974 geborenen Sohn, dem Keyboarder, Gitarristen und Komponisten Adam Wakeman in den 1990er Jahren auf dem Label "President Records" die Alben "Wakeman With Wakeman" (1992), "No Expense Spared" (1993), "Romance Of The Victorian Age" (1994), "Tapestries" (1996) und "Vignettes" (1996).
Dazu kam auf einem anderen Label "The Official Bootleg" (Griffin 1994). Rick Wakeman ist auch der Vater von Oliver Wakeman, der von 2009 bis 2011 ebenfalls Mitglied von Yes war. 01/25