top of page

Robert Ashley

musicmakermark

Amerikanischer Komponist, geboren am 28. März 1930 in Ann Arbor, Michigan. Er schrieb vor allem Opern und andere theatralische Werke. Ashley arbeitet hauptsächlich mit Stimmen und minimalen, elektronisch erzeugten Klängen. Er gilt deshalb als Erneuerer der Kunstform Oper. Sein Minimalismus entsprang seiner Bewunderung für Erik Satie.



Bei seinen Werken handelt es sich vorweigend um Fernseh-Opern, die eine entspannte, fast ambiente "Midnight"-Stimmung ausstrahlen. Er beeinflusste die Arbeit von Meredith Monk und Laurie Anderson. Ende der 1950er Jahre war er mit George Cacioppo, Gordon Mumma, Roger Reynolds und Donald Scavarda einer der Gründer des interdisziplinären Musikerkollektivs ONCE Group.

 

Von 1961 bis 1969 organisierte er zusammen mit lokalen Komponisten oder Musikern das ONCE Festivals in Ann Arbor. Zwischen 1966 und 1976 gehörte Ashley zusammen mit Alvin Lucier, Gordon Mumma und David Behrman zum Musikerkollektiv Sonic Arts Union, das gemeinsam auftrat aber keine gemeinsamen Stücke realisierte.

 

Ashleys erste Opern waren "In Memoriam... Kit Carson" (1963), "That Morning Thing" (1967) und "Music with Roots in the Aether" (1976), letztere seine erste TV-Oper. Ashleys erste Veröffentlichung war die LP "In Sara, Mencken, Christ And Beethoven There Were Men And Women" (Cramps, 1974) mit einem zweitteiligen Spoken Word-Stück, das er zusammen mit Paul DeMarinis (synth) eingespielt hatte.

 

Die meisten Aufnahmen von Ashley erschienen auf dem "Lovely Music"-Label. "Private Parts" (1978) zeigt Ashley (voice) in Begleitung von "Blue" Gene Tyranny (p, synth, clavinet) und Kreis (tabla). Auf "Automatic Writing" (1979) wurde Ashley (elect, synth, voice) von Mimi Johnson (voice) begleitet.

 

Die CD-Wiederveröffentlichung (1996) enthielt dazu noch Aufnahmen seiner Frühwerke "Purpose Lady Slow Afternoon" (1968) für Singstimmen und Sprechstimme und "She Was A Visitor" (1967), aufgeführt vom Brandeis University Chamber Choir unter der Leitung von Alvin Lucier.

 

"Perfect Lives (Private Parts): The Bar" (1980) und "Perfect Lives (Private Parts): Music Word Fire And I Would Do It Again (Coo Coo)" (1981) sowie die Kassette "Perfect Lives - An Opera For Television" (1983) enthielten einen bzw. mehrere Teile der siebenteiligen Oper "Perfect Lives".

 

Diese erschien in ihrer ganzen Länge auf der Triple-CD "Perfect Lives - An Opera For Television" (1992). Eine weitere Aufnahme mit einer Oper enthielt die Triple-LP/Doppel-CD "Atlanta (Acts Of God)" (1985), aufgenommen live am 9. März 1985 im Teatro Olimpico in Rom.

 

Die Ausführenden waren "Blue" Gene Tyranny (key, elect), Paul Shorr (elect) sowie Carla Tato, Jacqueline Humbert, Thomas Buckner und Robert Ashley (voice). Die Fortsetzung davon war später die von Tom Hamilton (elect) und Jacqueline Humbert (voice) eingespielte Doppel-CD "Atalanta (Acts Of God), Volume II" (2010).

 

Die beiden Stücke auf der CD "Yellow Man With Heart With Wings" (1990) basieren auf zwei frühen Werken, darunter seiner ersten Oper "In Memoriam... Kit Carson" von 1963. Die bei einem anderen Label erschienene Doppel-CD "Improvement" (Nonesuch, 1992), die beiden CDs "eL/Aficionado" (1993) und "Foreign Experiences" (2006) sowie die Doppel-CD "Now Eleanor's Idea" (2007) bilden eine Opern-Tetralogie.

 

Jedes dieser vier Teile bezog sich auf eine andere religiöse Ausrichtung. Teil 1 wurde 2018 von Ashley überarbeitet, aufgeführt und für die Doppel-CD "Improvement (Don Leaves Linda)" (2019) mitgeschnitten. "Your Money My Life Goodbye" (1998) war eine Auftragsarbeit des Bayrischen Rundfunks. Die neun Teile gehören zu einem 49 Stücke umfassenden Vokalwerk.  

 

Auf einer anderen CD (Alga Marghen, 1999) fanden sich zwei Werke: "String Quartet Describing The Motion Of Large Real Bodies" (1972) für ein elektronisches Orchester sowie zwei Versionen von "How Can I Tell The Difference?" (1972) für einen Streicher und Electronics.

 

Wieder in die Gattung Oper fiel "Dust" (2000), erschienen auf einer Doppel-CD und interpretiert von Thomas Buckner, Tom Hamilton, Joan LaBarbara, Sam Ashley und "Blue" Gene Tyranny, den engsten Mitarbeitern von Ashley. "Wolfman" (Alga Marghen, 2003) enthielt vier Tonband-Kompositionen.

 

"Celestial Excursions" (2005) hiess eine Oper, die im Frühling 2003 uraufgeführt wurde und danach für die Veröffentlichung auf einer Doppel-CD vor allem im dritten Akt überarbeitet wurde. "Tap Dancing In The Sand" (Unsounds, 2007) bestand aus fünf Kammermusik-Werken, zwei davon angereichert mit Stimmen.

 

"Concrete" (2008) enthielt eine weitere Oper, verteilt auf zwei CDs. Weitere Werke von Ashley wurden auf LPs oder CDs mit solchen von anderen Komponistinnen und Kommponisten herausgebracht.  Robert Ashley starb am 3. März 2014 83-jährig in Manhattan, New York City.

 

Kurz vor seinem Tod hatte er seine Oper "Quicksand" fertiggestellt, die Anfang 2016 in New York erstmals aufgeführt wurde. Die Oper "Crash" war im April 2015 im "Roulette" in NYC aufgeführt worden. Der Mitschnitt erschien auf einer Doppel-CD (Lovely, 2016). "Foreign Experiences" (Lovely, 2020) enthielt Aufnahmen seines Ensembles, das ihn von 1992 bis 2012 begleitet hatte.                                             02/25 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Compendium musicum

©2023 von Compendium musicum. Erstellt mit Wix.com

bottom of page