Amerikanischer Bluesgitarrist- und sänger, geboren je nach Quelle am 8. Mai 1911 oder an anderen Tagen in den Jahren 1909 bis 1912 in Hazlehurst, Mississippi, als Robert Leroy Dodds, Spencer oder als Robert Johnson. 17-jährig heiratete im Februar 1929 die 15-jährige Virginia Travis, die jedoch im Jahr darauf bei einer Geburt mitsamt dem Baby starb.
Als Gitarrist war Johnson nicht sonderlich begabt. Seine ersten Lehrer waren Ike Zimmerman und Son House. Letzterer brachte ihm nicht nur das Gitarrenspielen bei, sondern ermunterte ihn auch, als Musiker durch den amerikanischen Süden zu ziehen. Um 1930 mauserte sich Johnson plötzlich zu einem der besten Blueser des Mississippi-Deltas. Sein Lehrerer Son House verbreitete später die Legende, dass Johnson an einer einsamen Wegkreuzung einen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe.
Johnson nahm während seiner Karriere nur 42 Tracks von 29 verschiedenen Songs auf. Von 13 Songs existieren demnach zwei Versionen. Die erste Session für die "American Recording Company" fand zwischen dem 23. und 27. November 1936 in San Antonio, Texas, statt. Dabei spielte Johnson 16 Tracks ein. Die zweite Session wurde am 19. und 20. Juni 1937 in Dallas, Texas durchgeführt. Ein Teil dieser beiden Aufnahmesessions erschien bei "Vocalion" auf 78-er Schellack-Schallplatten.
Bis 1938 erschienen weitere Aufnahmen. Über seinen Tod am 16. August 1938 im Alter von 27 Jahren in Greenwood, Mississippi, existieren mehrere Geschichten. Eine davon besagt, dass er drei Tage zuvor bei einem Auftritt in Three Forks von einem eifersüchtigen Ehemann mit Whiskey vergiftet wurde. In anderen ist davon die Rede, dass Robert Johnson niedergestochen wurde.
Wieder entdeckt und danach als König des Delta Blues verehrt wurde Johnson erst Anfang der 1960er Jahre. 1961 erschien mit "King Of The Delta Blues Singers" (Columbia) eine LP mit 16 Songs. Weitere 13 Songs erschienen 1970 auf "King Of The Delta Blues Singers - Volume 2". 1990 kam beim selben Label die Doppel-CD "The Complete Recordings of Robert Johnson" auf den Markt, die sich eine halbe Million Mal verkaufte.
1968 war Johnson in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden und am 17. September 1994 gab das U.S. Post Office eine Gedenkbriefmarke für Johnson heraus. Zahlreiche Rock- und Blues-Künstler coverten seine Songs. Am 12. Dezember 1999 erlebte der Film "Can't You Hear The Wind Howl?: The Life & Music of Robert Johnson" seine Premiere.
Die Songs von Johnson wurden im Laufe der Jahre immer wieder auf verschiedenen Compilations veröffentlicht. Bis dato wurden aus dem wenigen Material über 100 Compilations zusammengestellt. 05/23