Englischer Rock- und Blues/Hard Rock-Gitarrist, Sänger und Bandleader, geboren am 9. März 1945 in Catford in der Nähe von London. 1959 tat sich Trower in Southend-on-Sea, Essex, mit Mick Trower (vcl), Chris Copping (g), und Gary Nicholls (dm) zur Band The Raiders zusammen. Im September 1960 wurde aus The Raiders The Paramounts.
Die Paramounts spielten eine Mischung aus R&B und Soul und traten ab 1963 regelmässig in London auf. Nach Besetzungswechseln und mehreren Singles löste sich die Band 1966 aus, nachdem The Paramounts zuletzt als Backing-Band für Sandie Shaw und Chris Andrews aufgetreten waren.
Paramounts-Mitglied Gary Brooker begann danach zusammen mit dem Texter Keith Reid an einem Song zu arbeiten, der sich "A Whiter Shade Of Pale" nannte. Brooker (vcl, p) holte für die Aufnahmen Ray Royer (g), Matthew Fisher (org), David Knights (e-b) und Bill Eyden (dm) und nannte die Band Procol Harum.
Robin Trower war zwar bei den Aufnahmen dieses Welthits nicht dabei, wurde von Brooker in die Band geholt und spielte bis 1971 auf mehreren Procol Harum-Alben mit. 1991 war er kurze Zeit wieder dabei, um als Mitglied der Band weitere Aufnahmen zu machen.
Nach seinem Abschied 1971 bei Procol Harum startete Robin Trower eine erfolgreiche Karriere als Solokünstler, wobei er eine härtere Gangart als Procol Harum einschlug und vorwieg im Blues Rock tätig war. Dabei trat er meist als Leader eines Gitarren/Bass/Drum-Trios auf.
Vier seiner ersten fünf Studioalben verkauften sich in den USA, wo er stets mehr Erfolg hatte als in seiner Heimt, je über 500'000 Mal. Das Debutalbum hiess "Twice Removed From Yesterday" (Chrysalis, 1973) und tauchte auf Platz 106 der Billboard 200 auf.
Mit "Bride Of Sighs" (Chrysalis, 1974) hatte er in den USA ein Top-10-Album. Seine Begleiter auf den ersten beiden Alben waren James Dewar (e-b, vcl) und Reg Isidore (dm). Auf dem Konzertmitschnitt "Robin Trower Live!" (Chrysalis, 1975) sass Bill Lordan am Schlagzeug.
Es war das erste Album von Trower, mit dem er auch in Grossbritannien in die Charts kam und zwar auf Platz 15. In den USA war "Live!" ein weiteres Top-10-Album. Das Trio Trower, Dewar und Lordan nahm auch die beiden nächsten Alben "For Earth Below" (Chrysalis, 1975) und "Long Misty Days" (Chrysalis, 1976) auf.
"For Earth Below" stand in den Billboard 200 auf Platz 5, so hoch wie kein anderes Trower-Album davor und danach. Nachfolgende Alben belegten dann sowohl in den USA als auch in Grossbritannien nur noch mittlere oder hintere Plätze. Für "In City Dreams" (Chrysalis, 1977) wechselte Bassist James Dewar ans Mikrophon.
Neuer Bassist wurde Rustee Allen. Für "Caravan To Midnight" (Chrysalis, 1978) wurde zusätzlich noch Paulinho da Costa (perc) beigezogen. Auf "Victims Of The Fury" (Chrysalis, 1980) war wieder das frühere Trio Trower, Dewar (e-b, vcl) und Lordan am Werk.
Zu Beginn der 1980er Jahre kam es zu einer Zusammenarbeit mit Jack Bruce (e-b) von Cream. Das erste Album des Trios Trower, Bruce und Bill Lordan (dm) hiess "B.L.T." (Chrysalis, 1981), gefolgt von "Truce" (Chrysalis, 1981) mit dem früheren Trower-Begleiter Reg Isidore an den Drums.
Später fanden sich Trower und Bruce für weitere Aufnahmen zusammen. "Seven Moons" (Evangeline, 2007) hiess eine Trioaufnahme mit Gary Husband (dm) als Begleiter. Von diesem Trio erschien auch "Seven Moons Live" (Ruf, 2009).
Nach den beiden ersten gemeinsamen Alben mit Jack Bruce hatte Trower mit "Back It Up" (Chrysalis, 1983) ein weiteres Album unter eigenem Namen eingespielt. Begleitet wurde er dabei von James Dewar (e-b, vcl) oder Dave Bronze (e-b) sowie Bob Clouter oder Alan Clarke (dm).
Dann wurde er von "Chrysalis" entlassen, weil er keine Tournee zum Album machen wollte. Auf dem nächsten Album "Beyond The Mist" (Passport, 1985) wurde Trower von Dave Bronze (e-b) und Martin Clapson (dm) begleitet. Mit einer etwas grösseren Besetzung als normal nahm er "Passion" (GNP Crescendo, 1986) auf.
Begleiter waren Davey Pattison (vcl), Reg Webb und Robert A. Martin (key), Dave Bronze (e-b, synth, vcl) und Pete Thompson (dm). Ohne die beiden Keyboarder entstand "Take What You Need" (Atlantic, 1988), sein letztes Album in den Charts und zwar auf Platz 133 der Bilboard 200.
Danach gab Trower fast 20 weitere Alben unter seinem Namen heraus, so dass sich sein Output als Leader und Co-Leader auf rund 50 Alben beläuft. Dazu kamen rund 50 Wiederveröffentlichungs-Pakete oder Compilations sowie viele Liveaufnahmen aus vergangenen Tagen.
Die Triple-CD "A Tale Untold: The Chrysalis Years (1973-1976)" (EMI, 2010) enthielt die ersten fünf Alben. "Farther On Up The Road: The Chrysalis Years (1977-1983)" (EMI, 2012) bestand ebenfalls auf drei CDs aus sechs weiteren Alben aus der Zeit mit "Chrysalis". Auf der Doppel-CD "Compendium 1987 - 2013" (Repertoire, 2013) waren auch jüngere Stücke von Trower zu hören.
Je fünf Alben wurden im Rahmen der Reihe "Original Album Series" (Chrysalis, 2014) bzw. "Original Album Series Vol 2" (Chrysalis, 2015) in Form von 5-CD-Boxes neu aufgelegt. Beide Boxes wurden unter dem Titel "The Studio Albums 1973-1983" (Chrysalis, 2019) zusammengefasst.
Rock'n'Roll-Songs, welche die Procol Harum-Musiker Brooker, Trower, Copping und Wilson 1970 als als Liquorice John Death eingespielt hatten, esrchienen unter dem Titel "Ain't Nothin' To Get Excited About" (Repertoire, 2002). Robin Trower ist auch auf einigen Aufnahmen von Bryan Ferry, Gary Husband und Jack Bruce zu hören. 08/24